- Konrad Eberhard
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Konrad Eberhard (* 25. November 1768 in Hindelang; † 12. März 1859 in München) war ein deutscher Bildhauer und Maler.
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Werdegang
Eberhard fertigte mit seinem Bruder Franz zusammen bereits früh Andachtsbilder, geschnitzte Kruzifixe, Heilige, Tabernakel etc. Später arbeitete er in der Münchner Werkstatt des Roman Anton Boos und besuchte 1806 Rom, wo er als Schüler von Antonio Canova sein Können erweiterte. Seine ersten bedeutenden Werke waren klassizistisch, wie seine Muse (Glyptothek), sein Faun, seine Leda (beide im Schloss Nymphenburg, wo sich auch die Kolossalgruppe Endymion und Diana, durch Amor zusammengeführt, befindet). Diese Arbeiten verschafften ihm 1816 eine Professur an der Münchener Akademie. 1819 gelang es ihm den Barberinischen Faun, eines der Hauptwerke der Münchner Glyptothek, im Auftrag des bayerischen Kronprinzen Ludwig in Rom zu erwerben.
Später wandte er sich der mittelalterlichen Kunst zu, vertauschte jedoch die Tradition seiner Familie und Heimat mit der mittelalterlichen Kunst Italiens und wurde im Kreis der römischen Romantiker einer der fanatischsten religiösen Schwärmer. Sein Grabdenkmal für Prinzessin Karoline von Bayern (1810–1821), die Tochter von Maximilian I. Joseph, im Querschiff der Theatinerkirche in München ist sein letztes bedeutendes Erzeugnis der klassischen Richtung (1825). Seitdem behandelte er vorzugsweise religiöse Gegenstände, welche alle den Geist der mittelalterlichen Kunstwerke atmen.
Seine Hauptwerke sind die beiden Grabdenkmäler der Bischöfe Johann Michael Sailer und Georg Michael Wittmann im Regensburger Dom. Auch in seinen Hausaltarbildern bewährte Eberhard seine Kunstfertigkeit wie seinen Proselyteneifer, in seinen Dichtungen und musikalischen Kompositionen aber eine große Vielseitigkeit. In den letzten Jahren zerstörte er alle seine nicht religiösen Arbeiten. Er starb am 12. März 1859 in München.
Familie
Sein Bruder Franz (* 1767) nahm an seinen Arbeiten mehrfach Anteil, schuf aber auch selbstständige Werke, namentlich kleineren Umfangs, Reliefs etc. aus Alabaster. Er starb erblindet am 18. Dezember 1836.
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Amor und die Muse, 1807–1811, Neue Pinakothek in München
Literatur
- Konrad Eberhard. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 5, Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1892, S. 280–281.
- Friedrich Pecht: Eberhard, Konrad. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 5, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 571 f.
Weblinks
Commons: Konrad Eberhard – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien -
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