Theatinerkirche (München)

Theatinerkirche (München)
Die Fassade gesehen vom Odeonsplatz

Die katholische Stiftskirche St. Kajetan, genannt Theatinerkirche, war Hof- und zugleich Ordenskirche des Theatinerordens. Sie ist die erste im Stil des italienischen Spätbarock erbaute Kirche nördlich der Alpen. St. Kajetan (Theatinerstr. 22) liegt im Nordosten des Kreuzviertels an der Feldherrnhalle und gehört heute architektonisch zum Ensemble des Odeonsplatzes.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte und Architektur

Theatinerkirche und -kloster um 1700, Stich von Michael Wening
Theatinerkirche (1953)
Theatinerkirche am Odeonsplatz (2008)

1659 legte Henriette Adelheid von Savoyen, Gemahlin von Kurfürst Ferdinand Maria, das Gelübde ab, als Dank für die Geburt eines Erbprinzen die „schönste und wertvollste Kirche“ errichten zu lassen. Diese sollte Hofkirche und Stiftskirche für die Theatiner werden.

Nachdem der Kronprinz und spätere Kurfürst Max Emanuel am 11. Juli 1662 geboren worden war, erhielt Agostino Barelli aus Bologna den Entwurfsauftrag. Als Bauplatz für Kirche und Kloster wurde die Nordostecke des Kreuzviertels direkt an Stadtmauer und Schwabinger Tor ausgewählt, der gegenüber der Residenz liegt. Bereits am 29. April 1663 erfolgte die Grundsteinlegung. Barelli nahm sich als Vorbild die Mutterkirche der Theatiner, Sant’Andrea della Valle in Rom. Während der Rohbauarbeiten kam es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Barelli und seinem Bauleiter Antonio Spinelli, selbst Theatiner und Beichtvater Henriettes, die zur vorübergehenden Entlassung Barellis führten. Schließlich vollendete Agostino Barelli bis 1674 noch den Rohbau und verließ dann München. Im selben Jahr übernahm Enrico Zuccalli die künstlerische Leitung. Schwerpunkt seiner Tätigkeit war die Außengestaltung. Zuccalli bestimmte die Form der 71 m hohen Tambourkuppel und der sehr eigenwilligen Türme. Gleichzeitig arbeitete er auch an der dekorativen Ausgestaltung des Kircheninnenraumes entscheidend mit. Ebenfalls 1674 begannen der Comer Giovanni Nicolò Perti und Giovanni Viscardi sowie Abraham Leuthner mit den Stuckarbeiten.

Am 11. Juni 1675 wurde die Kirche geweiht – sie war zu diesem Zeitpunkt weitgehend noch im Rohbauzustand. Lange Diskussionen über die endgültige Fassadengestaltung verzögerten die Fertigstellung; ein endgültiges Ergebnis wurde nicht gefunden. So errichtete Zuccalli zuerst zwischen 1684 und 1692 nach seinen Plänen die Türme, 1688 war die Innenausstattung vollendet. Ab 1692 bis zur Fertigstellung übernahm Giovanni Viscardi die Bauleitung. Henriette von Savoyen erlebte die Fertigstellung der Theatinerkirche nicht mehr, sie war bereits im Jahre 1676 verstorben.

Dennoch blieb die Außenfassade der Theatinerkirche weiterhin unvollendet, da trotz langer Diskussionen keine Einigung erzielt werden konnte. Erst rund 100 Jahre nach der Weihe entwarf François de Cuvilliés der Ältere 1765 eine Fassade im Stile des Rokokos mit nur leichten Veränderungen, die sein Sohn François de Cuvilliés der Jüngere vollendete.

Der Klosterbau trug die Handschrift Zuccallis, unter dessen Leitung der Baumeister Lorenzo Perti die Gebäude aufführte. Kirche und Kloster bildeten ein gewaltiges Viereck zwischen Stadtmauer, Schwabinger Gasse (der heutigen Theatinerstraße), Kuhgasse (der heutigen Salvatorstraße) und Salvatorplatz.

Die Theatiner erlangten einen guten Ruf als Seelsorger und Gelehrte, bis sich gegen Ende des 18. Jahrhunderts ein zunehmender Verfall der Ordenszucht und der Klosterfinanzen bemerkbar machte. Daher hob Kurfürst Max IV. Joseph, der spätere König Max I. Joseph, am 26. Oktober 1801, also bereits vor der Säkularisation das Kloster auf. Die Theatinerkirche blieb Stiftskirche und Hofkirche, im Konventgebäude zogen die übrigen drei kurfürstlichen Departements (Ministerien) (Finanzen, Justiz und Geistliche Sachen) ein, nachdem bereits 1799 also schon vor Aufhebung des Klosters, das Departement der Auswärtigen Angelegenheiten in das Theatinerkloster eingezogen war. Somit war das Theatinerkloster bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts sozusagen der Standort der kurfürstlichen Regierung.

Während des Zweiten Weltkrieges, besonders in den Jahren 1944/45, wurde die Kirche teilweise schwer, das Kloster bis auf den Westtrakt sehr schwer zerstört. Das Altarbild Die Stiftung der Theatinerkirche durch das Kurfürstenpaar (Antonio Zanchi, 1675) wurde ebenfalls zerstört. Bereits 1946 begann der Wiederaufbau, der 1955 weitgehend abgeschlossen wurde. Seit 1954 betreuen Dominikaner die Stiftskirche und haben seitdem eine kleine Niederlassung an St. Kajetan. Der Wiederaufbau des Klosters wurde 1973 abgeschlossen. Seit 2001 ist eine umfassende Generalsanierung im Gang, bei welcher die Theatinerkirche auch eine neue Altarraumgestaltung erhalten wird.

Außenansichten

Innenansichten

Ausstattung

Hochaltar

Der Hochaltar

Der Altar von 1722 fügte sich in das Gesamtkunstwerk der Theatinerkirche. Die „Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern“ stellen fest, der „gewaltige Hochaltar“ wäre „von großer decorativer Wirkung“ gewesen. Er schied sich in einen vorderen und einen hinteren Teil. Altaraufbau und Mensa mit Tabernakel (vom Beginn des 19. Jahrhunderts) standen getrennt. Dazwischen lag der Musik- und Psalierchor. In der ursprünglichen Anordnung standen zu den Seiten der Mensa Portalbauten, die von überlebensgroßen Statuen der vier Evangelisten (von Balthasar Ableithner) eingerahmt waren: „Diese Gestalten, wie auch die flottgearbeiteten Engelsfiguren, welche beiderseits die Oratorien des Chores tragen, gleichfalls von der Hand Ableithners, stimmen harmonisch zu der decorativen Gesammtwirkung des Presbyteriums“ (Kunstdenkmäler, S. 960). Im Zweiten Weltkrieg wurde der Altarraum zerstört. In den Jahrzehnten nach der Liturgiereform nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde die Hlg. Messe auf einem Provisorium, einem Altar aus Spanholz zelebriert, der auf seiner Schauseite so verziert war, dass er zum Gesamtgefüge des Kirchenraums passte. Man entschloss sich, den Altarraum neuzugestalten, wobei die Dominikanerpatres währenddessen auf einem Modell von Friedrich Koller zelebrieren mussten, einem rostroten Rundaltar, hinter dem eine Tabernakel-Stele stand.

Dieser vorläufige Zustand wurde auch auf Ersuchen der Gläubigen wieder verworfen. Auf Betreiben der Landesdenkmalpflege wurden drei Evangelistenfiguren wieder in den Altarraum gestellt, der vierte muss noch rekonstruiert werden. Somit näherte sich der aktuelle Zustand wieder dem originalen von 1722 an. Stephan Huber, seit 2004 Professor an der Münchner Kunstakademie, wurde von der Erzdiözese beauftragt, unter Einbeziehung des Rekonstruierbaren (Evangelistenpaare an zwei Türbögen, darauf je ein Engel, barocke Chorschranke) einen neuen Entwurf zu erarbeiten. Der Entwurf, der 2007 ausgestellt war, sah anstelle der Chorschranke drei evtl. vier konvexe, löchrige Mauern aus übereinander geschichteten Marmorsteinen vor. Wie der mächtige Volksaltar aus mehreren Schichtplatten sollten auch Ambo und Altarboden aus hellweißem, schwerem Carrara-Marmor hergestellt werden, obwohl die Kirche mit filigranem, gedeckt-weißem Stuck ausgearbeitet ist, und sich unter dem Altar die Wittelsbacher-Gruft befindet. Auch die Türbögen sollen keine Verwendung mehr finden. Dieser Entwurf Professor Hubers wurde jedoch zurückgezogen. Wäre er verwirklicht worden, hätte er die stilistische Harmonie, die die Theatinerkirche bisher auszeichnete, durch den harten Kontrast zwischen italienisch-bayerischem Barock und Moderne aufgehoben.

Im linken Querschiff der Kirche befindet sich ein Altar, den das Bild „Kajetans wunderbares Eingreifen bei der Pest zu Neapel“ schmückt. Es wurde von Joachim von Sandrart im Jahr 1670 gemalt und war bei der Einweihung der Kirche im Jahr 1675 vorhanden.[1] Den Hochaltar zierte ein Gemälde von Antonio Zanchi, das im Jahr 1944 durch Kriegseinwirkung zerstört wurde.[2] Der Altar enthält jetzt ein Gemälde von Gaspar de Crayer, das eine thronende Madonna zeigt.[3]

Bedeutende Kunstwerke

Stuck

Der Innenraum der Theatinerkirche ist reich dekoriert mit Stuck. Im Stile des Barock und Rokoko sind darin sowohl korinthische Säulenelemente mit Akanthusblättern, als auch Ornamente und religiöse Figurationen eingearbeitet.

Fürstengruft

Sarg Kaiser Karls VII.
Sarkophag Ottos I. von Griechenland
Sarkophag von Prinzregent Luitpold

Die Theatinerkirche besitzt seit Anfang an wegen ihrer Funktion als Hofkirche auch eine Fürstengruft, die neben der Kirche St. Michael und dem Frauendom eine der wichtigsten Grablegen des bayerischen Herrscherhauses der Wittelsbacher war. Dabei war es allerdings Tradition, die Herzen in der Altöttinger Gnadenkapelle zu beerdigen. Derzeit sind 49 Mitglieder in der Fürstengruft beigesetzt:

  1. Herzogin Luise Margarete Antonie (18. September 1663 – 10. November 1665)
  2. Herzog Ludwig Amadeus Viktor (6. April 1665 – 11. Dezember 1665)
  3. ein tot geborener Prinz (4. August 1666)
  4. Herzog Kajetan Maria Franz (2. Mai 1670 – 7.Dezember 1670)
  5. Henriette Adelheid, Kurfürstin von Bayern (6. November 1636 – 13. Juni 1676) – (Gemahlin von Kurfürst Ferdinand Maria)
  6. Kurfürst Ferdinand Maria (31. Oktober 1636 – 26. Mai 1679)
  7. Herzog Leopold Ferdinand (22. Mai 1689 – 25. Mai 1689)
  8. Herzog Anton (1690 – 28. Juni 1690)
  9. Herzog Wilhelm (12. Juli 1701 12. Februar 1704)
  10. Herzog Alois (21. Juni 1702 – 18. Juni 1705)
  11. Herzog Max Emanuel Thomas (21. Dezember 1704 – 18. Februar 1709)
  12. Herzogin Maximiliana Maria (1723 – 12. April 1723)
  13. Kurfürst Max II. Emanuel (11. Juli 1662 – 26. Februar 1726)
  14. Therese Kunigunde von Polen, Kurfürstin von Bayern (4. März 1676 – 10. März 1730) – (Gemahlin von Kurfürst Max II. Emanuel)
  15. Herzog Josef Ludwig (25. August 1728 – 2. Dezember 1733)
  16. Herzog Maximilian Joseph Franz (11. April 1720 – 28. April 1738)
  17. Herzog Ferdinand Maria Innozenz (5. August 1699 – 9. Dezember 1738)
  18. Kaiser Karl VII. (6. August 1697 – 20. Januar 1745)
  19. Herzogin Maria (1748 – 30. September 1748)
  20. ein ungenannter Prinz (28. Januar 1753)
  21. Herzogin Maria Anna (1754 – 31. Mai 1754)
  22. ein ungenannter Prinz (23. Juni 1755)
  23. Kaiserin Maria Amalie (22. Oktober 1701 – 11. Dezember 1756) – (Gemahlin von Kaiser Karl VII.)
  24. Herzog Clemens Franz de Paula (19. April 1722 – 6. August 1770)
  25. Herzogin Maria Anna (7. August 1734 – 7. Mai 1776) – (Tochter von Kaiser Karl VII.)
  26. Kurfürst Maximilian III. Joseph Karl (28. März 1727 – 30. Dezember 1777)
  27. Maria Anna von Pfalz-Sulzbach (22. Juni 1722 – 25. April 1790)
  28. Maria Anna von Sachsen, Kurfürstin von Bayern (29. August 1728 – 17. Februar 1797) – (Gemahlin von Kurfürst Max III. Joseph)
  29. Kurfürst Karl Theodor (11. Dezember 1724 – 16. Februar 1799)
  30. Herzog Maximilian Joseph Karl Friedrich (17. Oktober 1800 – 12. Februar 1803) – (Sohn von König Max I. Joseph)
  31. Prinzessin Maximiliana Josephe Karoline (21. Juli 1810 – 4. Februar 1821) – (Tochter von König Max I. Joseph)
  32. Max I. Joseph, König von Bayern (27. Mai 1756 – 13. Oktober 1825)
  33. Karoline Friederike, Königin von Bayern (13. Juli 1776 – 13. November 1841) – (zweite Gemahlin von König Max I. Joseph)
  34. Max II., König von Bayern (28. November 1811 – 10. März 1864)
  35. Prinzessin Auguste Ferdinande von Österreich (1. April 1825 – 26. April 1864) – (Gemahlin von Prinzregent Luitpold)
  36. Otto I., König von Griechenland (1. Juni 1815 – 26. Juli 1867)
  37. Königin Amalie von Oldenburg (21. Dezember 1818 – 20. Mai 1875), Königin von Griechenland – (Gemahlin von König Otto I. von Griechenland)
  38. Prinzessin Alexandra (26. August 1826 – 21. September 1875) – (Tochter von König Ludwig I.)
  39. Marie Friederike von Preußen, Königin von Bayern (15. Oktober 1825 – 17. Mai 1889) – (Gemahlin von König Max II.)
  40. Prinzessin Irmingard (21. September 1902 – 21. April 1903) – (Tochter von Kronprinz Rupprecht)
  41. Prinz Arnulf (6. Juli 1852 – 12. November 1907) – (Sohn von Prinzregent Luitpold)
  42. Prinz Rudolf (30. Mai 1909 – 26. Juni 1912) – (Sohn von Kronprinz Rupprecht)
  43. Marie Gabrielle, Kronprinzessin von Bayern (9. Oktober 1878 – 24. Oktober 1912) – (Gemahlin von Kronprinz Rupprecht)
  44. Prinzregent Luitpold von Bayern (12. März 1821 – 12. Dezember 1912)
  45. Prinz Luitpold (8. Mai 1901 – 27. August 1914) – (Sohn von Kronprinz Rupprecht)
  46. Prinz Heinrich (24. Juni 1884 – 8. November 1916) – (Sohn von Prinz Arnulf)
  47. Prinzessin Therese (12. November 1850 – 19. September 1925) – (Tochter von Prinzregent Luitpold)
  48. Prinzessin Therese von Liechtenstein (28. Juli 1850 – 13. März 1938) – (Gemahlin von Prinz Arnulf)
  49. Kronprinz Rupprecht von Bayern (18. Mai 1869 – 2. August 1955) – (Sohn von König Ludwig III.)

König Max II. und seine Gemahlin Marie Friederike sind nicht in der Fürstengruft begraben. Ihre monumentalen Sarkophage befinden sich in einer Seitenkapelle des Hauptschiffes.

siehe auch: Grabstätten europäischer Monarchen

Orgel

In der Theatinerkirche gibt es zwei Orgeln: Auf der Empore befindet sich die Hauptorgel aus dem Jahr 1961, gegenüber der Kanzel befindet sich die Seitenorgel aus dem Jahr 1950, die die Funktion einer Chororgel hat.

Hauptorgel

Die Hauptorgel der Theatinerkirche wurde 1960-61 von Ludwig Eisenbarth (Passau) erbaut. Das Instrument hat elektropneumatische Taschenladen. Der Hauptspieltisch steht rechts unter dem Hochaltar und ist auf fünf Manuale ausgelegt. Vom 4. und 5. Manual aus lässt sich die Seitenorgel von 1950 ansteuern.

I Positiv C–g3
1. Nachthorn 8′
2. Quintade 8′
3. It. Prinzipal 4′
4. Blockflöte 4′
5. Rohrquinte 22/3
6. Schwegel 2′
7. Quinte 11/3
8. Oktävlein 1′
9. Terz 13/5′´
10. Scharff IV 2/3
11. Rankett 16′
12. Krummhorn 8′
Tremulant
II Hauptwerk C–g3
13. Prinzipal 16′
14. Prinzipal 8′
15. Gedeckt 8′
16. Gemshorn 8′
17. Oktave 4′
18. Rohrflöte 4′
19. Quinte 22/3
20. Superoktave 2′
21. Mixtur Major V-VII
22. Mixtur Minor IV 1/2
23. Trompete 16′
24. Trompete 8′
25. Clairon 4′
III Schwellwerk C–g3
26. Gedacktpommer 16′
27. Prinzipal 8′
28. Rohrpfeife 8′
29. Zartflöte 8′
30. Praestant 4′
31. Flöte 4′
32. Nachthorn 2′
33. Mixtur IV 11/3′ ´
34. Trompete 8′
35. Fagott 16′
36. Oboe 8′
37. Feldtrompete 4′
Tremulant
Pedalwerk C–f1
38. Prinzipalbaß 16′
39. Subbaß 16′
40. Zartbaß (= Nr. 26) 16′
41. Quintbaß 102/3
42. Oktavbaß 8′
43. Gedecktbaß 8′
44. Choralbaß 4′
45. Nachthorn 2′
46. Hintersatz 22/3
47. Bombarde 32′
48. Posaune 16′
49. Baßtrompete 8′
50. Klarine 4′
  • Koppeln: I/II, III/II, III/I, I/P, II/P, III/P
  • Spielhilfen: Crescendowalze, 3 freie und 1 Pedalkombination, Cymbelstern

Seitenorgel

Die Seitenorgel wurde in den Jahren 1947-1950 von Carl Schuster gegenüber der Kanzel errichtet. Das Instrument hat Taschenladen und folgende Disposition.

I. Manual
1. Prinzipal 8′
2. Spillflöte 8′
3. Zartflöte 8′
4. Oktav 4′
5. Oktav 2′
6. Nazard 22/3
7. Mixtur IV
II. Manual
8. Gedeckt 8′
9. Salicional 8′
10. Prinzipal 4′
11. Rohrflöte 4′
12. Nachthorn 2′
13. Cymbel III 1′
14. Englischhorn 8′
Pedal
15. Subbaß 16′
16. Zartbaß 16′
17. Oktavbaß 8′
18. Choralbaß 4′

Glocken

Das Geläut besteht aus fünf Glocken. Bruchstücke des zerstörten Vierergeläutes von St. Michael sind in die Glockenspeise der Michaelsglocke eingeschmolzen worden.

Jeden Samstag um 15 Uhr wird für fünf Minuten mit allen Glocken der Sonntag eingeläutet. Zu den Sonntagsmessen läutet eine Viertelstunde vor Beginn die große Glocke, fünf Minuten vorher alle Glocken. Werktags wird nicht geläutet.

Nr.
 
Name
 
Gussjahr
 
Gießer, Gussort
 
Ø
(mm)
Gewicht
(kg)
Nominal
 
Inschrift
 
1 Kajetan 1967 Karl Czudnochowsky, Erding 1570 2384 h0 Vor Pest, Hunger und Krieg bewahre uns, Herr Jesus Christus, auf die Fürbitte des hl. Kajetan.
2 Michael 1950 Gebr. Oberascher, München 1400 ~1500 d1 Ich bin der tönende Rest der Glocken von St. Michael, im Flammenmeer vom 25. April 1944 verschmolzen. Ich wurde neu geformt im Heiligen Jahr 1950, als das Tonnengewölbe in St. Michael eingezogen wurde.
3 Allerseelen 1967 Karl Czudnochowsky, Erding 1200 1076 e1 Requiem aeternam dona eis, Domine.
4 Dominikus 1961 1020 661 g1 Loquamur cum Deo et de Deo.
5 Wetter 1953 890  ? a1 A fulgure et tempestate, liberanos Domine Jesu Christe.

Allerseelenbruderschaft

Als Ausdruck seiner Frömmigkeit gründete 1615 Kurfürst Ferdinand Maria in der Hofkapelle St. Laurentius im Alten Hof die Allerseelenbruderschaft, die nach Abbruch der Laurentiuskapelle im Jahre 1816 in die Theatinerkirche übertragen wurde und seitdem Allerseelenbruderschaft bei St. Kajetan heißt.

Literatur

  • Georg Dehio (Begr.), Ernst Götz (Bearb.): München und Oberbayern (Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler; 4). Deutscher Kunstverlag, München 1990, ISBN 3-422-03010-7, S. 705.
  • Klaus Gallas: München. Von der welfischen Gründung Heinrichs des Löwen bis zur Gegenwart; Kunst, Kultur, Geschichte (DuMont-Dokumente: DuMont-Kunst-Reiseführer). DuMont, Köln 1979, ISBN 3-7701-1094-3.
  • Alfred Kaiser: Theatinerkirche St. Kajetan. München. Schnell und Steiner, Regensburg 2010, ISBN 978-3-7954-4023-7 (Reihe: Kleine Kunstführer/Kirchen und Klöster).

Einzelnachweise

  1. http://ta.sandrart.net/aw/234
  2. http://books.google.de/books?id=onjDDfKlHh4C&pg=PA132&lpg=PA128&dq=%22Antonio+Zanchi%22+M+nchen&lr=&ie=ISO-8859-1&output=html
  3. http://books.google.de/books?id=yng84D0xi8gC&pg=PT37&dq=%22de+Crayer%22+Theatinerkirche&lr=&ie=ISO-8859-1&output=html

Weblinks

 Commons: Theatinerkirche (München) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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