- Konrad Naumann
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Konrad Naumann (* 25. November 1928 in Leipzig; † 25. Juni 1992 in Quito, Ecuador) war Erster Sekretär der SED-Bezirksleitung Berlin und Mitglied des Politbüros des Zentralkomitees der SED in der DDR.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Naumann besuchte bis 1939 die Volksschule in Holzhausen, bis 1941 die Mittelschule in Engelsdorf und bis 1945 die Aufbauschule in Leipzig. 1939 wurde er Mitglied und Jungenschaftsführer des Jungvolkes. 1944 wurde er mit seiner Schulklasse als Flakhelfer eingezogen und Anfang 1945 in Bad Lausick eingesetzt. Kurz vor Einmarsch der amerikanischen Truppen desertierte er.
Naumann wurde im November 1945 Mitglied der KPD und besuchte von Januar bis März 1946 die KPD-Landesparteischule. Danach war er hauptamtlich beim FDJ-Kreisvorstand Leipzig und dem Landesvorstand Sachsen in Dresden tätig. Nach der Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED wurde er Mitglied der SED. Wegen „politischer Fehler“ wurde er seiner Funktion enthoben und arbeitete als Hilfsschlosser im Braunkohlenwerk Hirschfelde. 1948–1949 war er Instrukteur des Zentralrates der FDJ und 1949–1951 Sekretär für Arbeit und Soziales im Landesvorstand Mecklenburg der FDJ.
1951–1952 studierte Naumann an der Komsomol-Hochschule in Moskau. 1952–1957 war er Erster Sekretär der FDJ-Bezirksleitung Frankfurt (Oder), Kandidat des Büros der SED-Bezirksleitung und Bezirkstagsabgeordneter. Außerdem war er 1952–1967 Mitglied und zeitweise Sekretär des Zentralrates der FDJ. 1959 nahm er als Leiter der DDR-Delegation an den VII. Weltfestspielen der Jugend und Studenten in Wien teil.
Er war 1963-1966 Kandidat und 1966-1986 Mitglied des Zentralkomitees der SED, 1964–1971 Zweiter Sekretär und 1971−1985 als Nachfolger von Paul Verner Erster Sekretär der SED-Bezirksleitung Berlin sowie 1967 bis 1986 Stadtverordneter von Berlin und Mitglied der Volkskammer.
Naumann wurde 1973 Kandidat und 1976 Mitglied des Politbüros des ZK der SED. 1984–1985 war er Sekretär des ZK der SED und Mitglied des Staatsrates. Auf der 11. Tagung des ZK der SED am 22. November 1985 wurde er angeblich aufgrund einer Rede, die er am 17. Oktober in der Akademie für Gesellschaftswissenschaften gehalten hatte, seiner Ämter enthoben. Vermutlich spielte aber auch seine Alkoholabhängigkeit eine Rolle. 1986–1989 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Staatlichen Archivverwaltung Potsdam.
Naumann war von 1977 bis 1987 mit der Schauspielerin Vera Oelschlegel verheiratet.
Ehrungen
Naumann erhielt 1974 den Vaterländischen Verdienstorden und 1978 den Karl-Marx-Orden.
Literatur
- Monika Kaiser, Helmut Müller-Enbergs: Konrad Naumann. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4, Band 2.
Weblinks
Hans Jendretzky | Alfred Neumann | Hans Kiefert | Paul Verner | Konrad Naumann | Günter Schabowski | Heinz Albrecht
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