Krasnoussolski

Krasnoussolski
Selo
Krasnoussolski
Красноусольский
Föderationskreis Wolga
Republik Baschkortostan
Rajon Gafurijski
Gegründet 1752
Frühere Namen Bogojawlenskoje (bis 1923)
Bevölkerung 11.796 Einwohner
(Stand: 2002)
Höhe des Zentrums 130 m
Zeitzone UTC+6
Telefonvorwahl (+7) 34740
Postleitzahl 453050–453051
Kfz-Kennzeichen 02, 102
OKATO 80 221 823 001
Geographische Lage
Koordinaten 53° 54′ N, 56° 28′ O53.89166666666756.466666666667130Koordinaten: 53° 53′ 30″ N, 56° 28′ 0″ O
Krasnoussolski (Russland)
Red pog.svg
Lage in Russland
Krasnoussolski (Republik Baschkortostan)
Red pog.svg
Republik Baschkortostan
Liste großer Siedlungen in Russland

Krasnoussolski (russisch Красноусо́льский) ist eine ländliche Siedlung (Selo) in der Republik Baschkortostan (Russland) mit 11.796 Einwohnern (2002).

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Siedlung liegt im des südwestlichen Teil des Ural, der hier Höhen bis 700 Meter aufweist. Sie ist etwa 100 Kilometer (Luftlinie) in südöstlicher Richtung von der Republikhauptstadt Ufa entfernt und liegt an der Ussolka, einem kleinen rechten Nebenfluss der Belaja.

Krasnoussolski ist Verwaltungszentrum des Rajons Gafurijski.

Fünf Kilometer nordöstlich liegt der Ortsteil Kurort Krasnoussolsk.

Geschichte

Der Ort entstand 1752 im Zusammenhang mit der Errichtung der Bogojawlensker Kupferhütte (Bogojawlenski medeplawilny sawod)[1] (von russisch Bogojawlenije für Erscheinung des Herrn). Seit dem 16. Jahrhundert waren da der Ussolka oberhalb der heutigen Siedlung Natriumchlorid und teilweise Schwefelwasserstoff sowie Radon enthaltende Heilwasserquellen bekannt. Sie wurden zunächst vorwiegend für die Speisesalzgewinnung genutzt. Darauf weist auch der Name des Flusses, Ussolka von russisch sol für Salz, hin.

1762 wurde von Sankt Petersburger Akademiemitglied und Forschungsreisenden Pjotr Rytschkow in seiner Orenburgischen Topographie[2] erstmals auf das Heilpotential des Mineralwassers hingewiesen, 1802 durch den Arzt und Naturforscher Iwan Lepjochin.

Ein Kurort entstand jedoch erst nach der Oktoberrevolution, nachdem 1922 beschlossen wurde, eine Heilstätte „für Arbeiter“ zu errichten, und wurde seither kontinuierlich ausgebaut. 1923 erhielt der Ort anstelle des ursprünglichen Namens religiösen Ursprungs den heutigen nach dem Fluss mit dem Vorsatz krasno-, russisch für rot- in seiner ideologischen Bedeutung, und einige Jahre später den Status einer Siedlung städtischen Typs.

Am 20. August 1930 wurde Krasnoussolski Verwaltungszentrum des neu gegründeten gleichnamigen Rajons, der 1940 nach dem baschkirisch-tatarischen Literaten Maschit Gafuri in Gafurijski umbenannt wurde.

Die Kupferhütte war bereits 1893 in ein Glaswerk umgerüstet worden. Nach Beginn des Krieges gegen die Sowjetunion 1941 wurde die Ausrüstung eines Glaswerks aus dem weißrussischen Gomel nach Krasnoussolski evakuiert.[3]

Im Rahmen der Reform der örtlichen Selbstverwaltung verlor der Ort 2004 des Status einer Siedlung städtischen Typs und ist seither wieder Ländliche Siedlung.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1959 12.171
1970 12.228
1979 11.313
1989 10.662
2002 11.796

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Hauptsehenswürdigkeiten sind die Einrichtungen des Kurortes Krasnoussolsk und die umgebende Mittelgebirgslandschaft des Ural.

Wirtschaft und Infrastruktur

Forst- und Landwirtschaft sind in Krasnoussolsk und umliegendem Gebiet bestimmend. In der Siedlung gibt es eine Glasfabrik. Mit seinen seit 1997 neu errichteten Sanatorien und andere Heilstätten ist der Kurort Krasnoussolsk der bedeutendste der Republik.

Nächstgelegene Eisenbahnstation ist Beloje Osero an der Strecke Ufa–SterlitamakOrenburg etwa 20 Kilometer nordwestlich. Weiter in dieser Richtung bei Tolbasy sowie bei der knapp 50 Kilometer südwestlich gelegenen Großstadt Sterlitamak besteht Anschluss an die Regionalstraße R314, die ebenfalls Ufa und Orenburg verbindet.

Persönlichkeiten

  • Maschit Gafuri (1880–1934), baschkirisch-tatarischer Schriftsteller und Dichter, geboren im heutigen Rajon Gafurijski

Einzelnachweise

  1. Krasnoussolski in der Großen Sowjetischen Enzyklopädie
  2. Pjotr Rytschkow: Orenburgische Topographie oder ausführliche Beschreibung des Gouvernements Orenburg aus dem Jahre 1762. Kiepenheuer, Leipzig, Weimar 1983 (deutsche Erstveröffentlichung 1770).
  3. Webseite der Firma Gomelsteklo (russisch)

Weblinks


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