Kris Kristofferson

Kris Kristofferson
Kris Kristofferson beim South by Southwest Festival 2006

Kristoffer „Kris“ Kristofferson (* 22. Juni 1936 in Brownsville, Texas) ist ein US-amerikanischer Country-Sänger, Songwriter und Schauspieler.

2010 Tollwood, München

Inhaltsverzeichnis

Anfänge

Kristofferson, ein Enkel schwedischer Einwanderer, wurde in Brownsville in Texas geboren, zog in seiner Kindheit oft um und beendete die Highschool in San Mateo, Kalifornien. Er besuchte das Pomona College in Kalifornien, bevor es ihm gelang, ein Rhodes-Stipendium für das Merton College der University of Oxford zu erhalten. In England nahm er seine ersten Musikstücke unter dem Namen Kris Karson auf, blieb aber erfolglos.

Nachdem er 1960 die Universität mit einem Abschluss in englischer Literatur verlassen hatte, heiratete er seine Jugendfreundin Fran Beer. Er trat in die US Army ein und wurde Hubschrauberpilot. Von 1962 bis 1965 war er in Bad Kreuznach stationiert. Anschließend sollte Kristofferson Literatur an der United States Military Academy in West Point (New York) unterrichten. 1965 verließ er jedoch die Armee und zog nach Nashville, Tennessee, dem Mekka der Country-Musik, um dort eine musikalische Karriere zu beginnen. Er verdiente seinen Lebensunterhalt zunächst mit Gelegenheitsjobs. Eine Speiseröhrenerkrankung seines Sohnes belastete die Familie auch finanziell, seine Frau reichte die Scheidung ein.

Karriere

1963 gelang ihm schließlich mit der von Dave Dudley herausgegebenen Single Viet Nam Blues ein erster kleiner Erfolg. Dann nahm Roger Miller Me and Bobby McGee auf, und schließlich erkannte Johnny Cash Kristoffersons Talent und machte 1970 Sunday Morning Coming Down zum Nummer-eins-Hit in den Country-Charts[1]. Kristofferson erhielt einen Vertrag bei Monument Records. Die Blues-Sängerin Janis Joplin machte Me and Bobby McGee weltbekannt, und Kristofferson war als Sänger mit Songs wie Loving Her Was Easier und Why Me ebenfalls erfolgreich. 1972 wurde Kristoffersons Komposition Help Me Make It Through the Night in der Version von Sammi Smith mit zwei Grammys ausgezeichnet. Kristofferson arbeitete bis Juli 1982 mit Produzent und Labelinhaber Fred Foster zusammen.

1973 heiratete er die Sängerin Rita Coolidge; die beiden haben ein gemeinsames Kind. Die beiden waren auch als Duett erfolgreich; sie wurden dreimal als bestes Duo mit einem Grammy ausgezeichnet. Die Ehe wurde 1980 aufgrund Kristoffersons zunehmender Alkoholprobleme geschieden. Seit 1983 ist Kristofferson mit Lisa Meyers verheiratet, die beiden haben fünf Kinder. Die Familie lebt seit 1992 auf der Hawaii-Insel Maui.

In den 1980er und 1990er Jahren trat Kristofferson, der sich unter anderem für die Sandinisten in Nicaragua engagierte, verstärkt mit politischen Liedern, wie Sandinista, Don’t Let the Bastards (Get You Down) oder The Eagle & The Bear in Erscheinung.

Große internationale Erfolge konnte Kristofferson auch von 1985 bis 1995 als Mitglied der Countryband The Highwaymen zusammen mit seinen langjährigen Freunden Johnny Cash, Willie Nelson und Waylon Jennings verzeichnen.

Bei der CMA Awards-Verleihung 2004 wurde er in die Country Music Hall of Fame aufgenommen, ebenso ist er Mitglied in der Songwriters Hall of Fame. Nach langer Veröffentlichungspause meldete sich Kristofferson im März 2006 mit dem Album This Old Road zurück, dem 2009 Closer to the Bone folgte.

Kristofferson als Schauspieler

Neben seiner musikalischen Karriere ist Kristofferson seit den 1970er Jahren auch als Filmschauspieler aktiv. 1971 gab er nach einer kleinen Rolle in The Last Movie sein Filmdebüt in Cisco Pike, in dem er neben Gene Hackman die Hauptrolle spielte. 1974 folgte mit Alice doesn’t live here anymore ein weiterer Film, der der Hauptdarstellerin Ellen Burstyn einen Oscargewinn brachte. 1976 spielte er in der Neuverfilmung von A Star Is Born an der Seite von Barbra Streisand. Für diese Rolle wurde er mit dem Golden Globe ausgezeichnet und war für den Oscar nominiert.

Häufig war er auch in Spätwestern wie Sam Peckinpahs Pat Garrett jagt Billy the Kid oder Michael Ciminos Heaven’s Gate als Hauptdarsteller zu sehen. In Convoy verkörperte er den Fernfahrer Rubber Duck, ferner war er auch in der Blade-Reihe als Whistler zu sehen. Ebenfalls erwähnenswert ist die Rolle des Ringo Kid in Höllenfahrt nach Lordsburg (Stagecoach), in der er an der Seite seiner Highwaymen-Kollegen Cash, Nelson und Jennings spielte.

Alben (Auszug)

  • Kristofferson (1970)
  • Cisco Pike EP (1971)
  • The Silver Tongued Devil And I (1971)
  • Border Lord (1972)
  • Jesus Was A Capricorn (1972)
  • Full Moon (1973, mit Rita Coolidge)
  • Spooky Lady’s Sideshow (1974)
  • Breakaway (1974, mit Rita Coolidge)
  • Who’s to Bless and Who’s to Blame (1975)
  • Surreal Thing (1976)
  • Easter Island (1978)
  • Natural Act (1978, mit Rita Coolidge)
  • Shake Hands With the Devil (1979)
  • To the Bone (1981)
  • Music from Songwriter (1984, mit Willie Nelson)
  • The winning hand (1982, mit Willie Nelson, Dolly Parton und Brenda Lee)
  • Highwayman (1985)
  • Repossessed (1986)
  • Highwayman 2 (1990)
  • Third World Warrior (1990)
  • Live at the Philharmonic (1992, Live-Einspielung von 1972)
  • A Moment Of Forever (1995)
  • The Austin Sessions (1999)
  • Broken Freedom Song: Live from San Francisco (2003, eingespielt im Jahr 2002)
  • This Old Road (2006)
  • Live From Austin, Texas (2006, eingespielt im Jahr 1981)
  • Closer to the Bone (2009)

Filmografie (Auswahl)

Filme

Literatur

  • Stambler, Irwin: The Encyclopedia Of Pop, Rock And Soul. 3. überarbeitete Auflage, New York City, New York: St. Martin’s Press, 1989, S. 388-390 – ISBN 0-312-02573-4

Einzelnachweise

  1. Whitburn, Joel (2004). The Billboard Book Of Top 40 Country Hits: 1944-2006, Second edition. Record Research. S. 75

Weblinks

 Commons: Kris Kristofferson – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikiquote: Kris Kristofferson – Zitate (Englisch)

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