- Kursmünzensatz
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Eine Kursmünze ist eine Münze, die für den Zahlungsverkehr geprägt wird. Sie ist gesetzliches Zahlungsmittel in dem ausgebenden Land und lautet auf die jeweilige Landeswährung. Ihr aufgeprägter Wert wird von der jeweiligen Nationalbank garantiert - auch wenn es sich meist um Scheidemünzen handelt, der reine Materialwert also unter dem Nennwert liegt.
Inhaltsverzeichnis
Herleitung: Namensherkunft / Wortbedeutung
Die Bezeichnung „Kursmünze“ leitet sich vom Verb kursieren („umlaufen“) ab und ist damit gleichbedeutend mit dem Begriff „Umlaufmünze“. Ihrem Verwendungszweck entsprechend trägt eine Kursmünze als wichtigsten Bestandteil neben der Nationalitätsangabe den Nennwert mit Währungseinheit. Die Nennwert eines Kursmünzensatzes entsprechen den im jeweiligen Land zu jener Zeit erforderlichen Beträgen, die unter Umständen durchaus auch ungewöhnlich sein können.
Die Kursmünze in ihrem Gegensatz zur Gedenkmünze entspricht damit bei den Briefmarken den Marken der „Dauerserien“ (im Unterschied zu den Gedenk-, Motiv- und Sammlermarken).
Abgrenzung: Kursmünzen im Vergleich zu anderen Münzen
Von den Kursmünzen unterscheiden sich Gedenk- und Sammlermünzen, welche in erster Linie für Sammler geprägt werden, Probeprägungen, sowie Medaillen und Jetons, welche keinen Geldcharakter haben.
Es gibt allerdings auch Sammlerausgaben von Kursmünzen, welche im Münzerhaltungsgrad „Stempelglanz“ (ohne Umlaufschäden) und in den Prägequalitäten „Polierte Platte“ beziehungsweise „Spiegelglanz“ in schützenden Verpackungen verkauft werden.
Beispiele: Kursmünzen aus aller Welt
Deutsche Kursmünzen
Vor Einführung des Euro lautete der Nennwert deutscher Kursmünzen - der Währung entsprechend - auf Deutsche Mark (DM) und Pfennig. Vor der Wiedervereinigung existierte in der DDR die Währung Mark, vor dem Zweiten Weltkrieg die Reichsmark und die Rentenmark.
Als deutschlandweite Währung eingeführt wurde die Mark 1871 mit Gründung des Kaiserreiches. Beispiele für deutsche Kursmünzen sind unter den Kursmünzen der Weimarer Republik z. B. die 4-Pfennig-Münze, unter Reichskanzler Brüning verausgabt („Brüningtaler“ oder „Armer Heinrich“), und der „Eichbaum“ (siehe auch unter: Deutsche Währungsgeschichte).
Die Kursmünzen noch älteren Datums tragen Wertangaben auch in Thaler, Kreuzer, Heller, Groschen, Gulden und Schilling.
Europäische Kursmünzen
Entsprechend den Währungen europäischer Nationen gibt es neben den Euro- und Cent-Münzen der Euroländer Kursmünzen z. B. mit Währungseinheits- Angaben wie Pfund und Penny (Großbritannien), Kronen und Öre (Dänemark, Schweden, Norwegen, Island), Rubel und Kopeken Russland, Weißrussland), Franken und Rappen (Schweiz),Hrywnja und Kopijok (Ukraine) Pfund und Cent (Malta), Lira und Kurusch (Türkei) oder auch Forint (Ungarn) und Kronen und Heller/Haleru (Tschechien).
Kursmünzen aus Übersee (Weltmünzen, außereuropäisch)
Viele, besonders die aus Übersee stammenden Kursmünzen weisen schöne, landestypische Motive auf (Pflanzen, Tiere, Kultgegenstände).
Als Beispiel aus der Südsee (Südpazifik) sei hier der melanesische Staat Vanuatu aufgeführt: Noch als britisch-französisches Kondominion Neue Hebriden führte er auf den Kursmünzen die Währungsbezeichnung Franc und zeigte Eingeborenenmasken. Nach der Unabhängigkeit Vanuatus (der Landesname kommt von vanua (Land) und atu (selbständig) wurde der Vatu als Währung eingeführt - die Kursmünzen erhielten Motive wie die Kauri-Muschel (vormünzliches Primitivgeld der Eingeborenen) und Schalentier (Krebs).
Ähnlich zeigen Kursmünzen aus Vietnam z. B. oft die Reispflanze.
Historische Kursmünzen
Ältere Kursmünzen - insbes. vor dem 20. Jahrhundert - sind in der Regel Münzen mit Nennwerten von nicht mehr kursgültigen Währungseinheiten. Auch diese gehören zum Sammelgebiet Kursmünzen, sofern sie von Staaten und ihren Banken bzw. Herrschern verausgabt wurden. Sie haben aufgrund ihres historischen Charakters manchmal einen recht hohen Sammlerwert (Sammlermünzen).
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