Lachende Erben

Lachende Erben
Filmdaten
Originaltitel Lachende Erben
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1933
Länge 76 Minuten
Altersfreigabe FSK ohne
Stab
Regie Max Ophüls
Drehbuch Felix Joachimson
Produktion Bruno Duday
Musik Clemens Schmalstich
Kamera Eduard Hoesch
Schnitt Herbert B. Fredersdorf
Besetzung

Lachende Erben ist eine deutsche Filmkomödie nach einer Novelle von Trude Herka aus dem Jahr 1932. Die Filmpremiere fand am 6. März 1933 statt.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Peter Frank, der engagierte Werbechef des Weinunternehmens Bockelmann, reist mit dem D-Zug nach Assmannshausen und lässt keine Gelegenheit unversucht im Mitropa-Speisewagen seinen Mitreisenden die Weine und Sekte seiner Firma schmackhaft zu machen, sehr zum Missfallen seiner Reisebekanntschaft Gina. Allerdings will sie von nun an den erfolgreichen Frank als Werbechef für ihr Unternehmen gewinnen. In Assmannshausen angekommen erfährt Frank vom Tod seines Chefs. Der alte Winzer und Weinhändler Bockelmann, ein grantiger, kauziger Kerl, hat sich kaum für seine Verwandtschaft interessiert. Das Wichtigste in seinem arbeitserfüllten Leben waren seine Weinberge und sein gut gehender Betrieb. Die liebe Verwandtschaft war daher auch immer bemüht mit dem reichen Onkel gut zu stehen, da alle großes Interesse an einer satten Erbschaft hatten. Die Empörung der Familie zur Testamentseröffnung ist schließlich gewaltig, als Bockelmanns Neffe Peter Frank als Universalerbe eingesetzt wurde. Die Erbschaft hat nur einen Haken: Der alte Bockelmann hat in seinem Testament verfügt, dass der trinkfeste Frank vier Wochen lang keinen Alkohol zu sich nehmen darf, sonst fällt das Erbe an die Verwandten. Die gierige Familie sieht, unter tatkräftiger Initiative des frommen sächsischen Mineralwasser-Fabrikanten Justus Bokelmann und seiner Frau Britta, ihre Chance doch noch das an das Erbe zu gelangen. Keine Gemeinheit wird unversucht gelassen, um Frank doch noch ein Schlückchen Alkohol einzutrichtern. Nebenbei verliebt sich Frank in Gina, die Tochter des Weinproduzenten Stumm, dem größten Konkurrenten der Bockelmanns. Trotz vieler Verwechselungen, Eifersüchteleien und unterhaltsamer Konkurrenzkämpfe finden die Beiden schließlich zueinander, führen dadurch ihre Unternehmen zusammen und erfüllen somit den größten Wunsch des verstorbenen Bockelmann.

Produktionsstab

Drehorte

Musik

  • Das ist der Zauber vom grünen Rhein

Kritiken

Die Kritiken waren zustimmend „Er spielt die Figur als einen gewinnenden Bruder Leichtfuß mit einer sprudelnden Suda und mit ungebrochemen Frohsinn“ (Morgenpost, 1933) [1] über „mit Recht gefeiert ob seiner gemütlich frechen quietschvergnügten und wahrlich süffigen Art“ (BZ am Mittag, 1933) [1] bis hin zu „Edle Marke aus dem Saftkeller des deutschen Humors“ (Filmkurier, 1933) [1]

Anmerkungen

  • Der Film wurde am 1. Oktober 1937 von der Filmprüfstelle verboten.[2]
  • Der Regisseur Max Ophüls kam vom Theater und jonglierte gerne mit Akzenten und verflocht Sprachnuancen.[1]
  • Der Film beeinflusste die Nachkriegsfilme: „Heinz Rühmann als rheinischer Weinvertreter führt in Lachende Erben eine Sprache, die später in Peter Ustinov's Publicity Slogans für Lola Montez zur Perfektions gebracht wurde.“ (Frieda Grafe, SZ o.J.) [1]

Literatur

  • Karsten Witte: Lachende Erben, toller Tag. Filmkomödie im Dritten Reich. Verlag Vorwerk 8, Berlin 1995, ISBN 3-930916-03-7.
  • Kurt Hahne: Lachende Erben. Schwank in einem Aufzug. Dannenberg Verlag, Berlin 1911.
  • Gregor Ball, Eberhard Spiess, Joe Hembus (Hrsg.): Heinz Rühmann und seine Filme. Goldmann, München 1985, ISBN 3-442-10213-8, S. 39

Quellen

  1. a b c d e zit. nach Gregor Ball, Eberhard Spiess, Joe Hembus (Hrsg.): Heinz Rühmann und seine Filme. Goldmann, München 1985, ISBN 3-442-10213-8, S. 39
  2. Zensurentscheidung (PDF; 56 KB)

Weblinks


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