- Landshut (Gemeinde Unterweißenbach)
-
Wappen Karte Basisdaten (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Bundesland Oberösterreich Politischer Bezirk Freistadt (FR) Fläche 48,7 km² Koordinaten 48° 26′ N, 14° 47′ O48.43611111111114.781944444444640Koordinaten: 48° 26′ 10″ N, 14° 46′ 55″ O Höhe 640 m ü. A. Einwohner 2.342 (31. Dez. 2008) Bevölkerungsdichte 48 Einwohner je km² Postleitzahl 4273 Vorwahl 07956 Gemeindekennziffer 4 06 21 NUTS-Region AT313 Adresse der
GemeindeverwaltungUnterweißenbach 21
4273 UnterweißenbachOffizielle Website Politik Bürgermeister Johannes Hinterreither-Kern (ÖVP) Gemeinderat (2003)
(25 Mitglieder)Lage der Gemeinde Unterweißenbach
OrtsansichtUnterweißenbach ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Freistadt im Mühlviertel mit rund 2300 Einwohnern im Herzen der Mühlviertler Alm. Der zuständige Gerichtsbezirk ist Freistadt.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Unterweißenbach liegt auf 640 m Höhe im Mühlviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 10,5 km, von West nach Ost 11,7 km. Die Gesamtfläche beträgt 48,6 km². 51,9 % der Fläche sind bewaldet, 22 % der Fläche landwirtschaftlich genutzt.
Katastralgemeinden sind Unterweißenbach und Landshut.
Ortsteile
- Aglasberg
- Dauerbach
- Enebitschlag
- Grafenschlag
- Greinerschlag
- Hackstock
- Haselbach
- Hinterreith
- Mötlas
- Mötlasberg
- Neumühl
- Obermühl
- Schattau
- Wildberg
- Windhing
Nachbargemeinden
Kaltenberg Liebenau St. Leonhard Königswiesen Schönau Pierbach Geschichte
Zwischen der Großen und Kleinen Naarn erwarben die Herrn vom Machland im 11. Jahrhundert einen Besitz und begannen den Wald zu roden und legten die Burg Ruttenstein an. In einer Schenkungsurkunde aus dem Jahre 1209 wird „Wizzenbach“ erstmalig genannt, ein Ort, in dieser Rodungsfläche gegründet. Aus der Rodungssiedlung wurde später ein Markt, um 1331 ist ein Richter dokumentiert. Im 14. Jahrhundert wurde Wizzenbach als Freies Aigen und niemand zu Lehen berürt bezeichnet.
Seit 1490 wurde es dem Fürstentum „Österreich ob der Enns“ zugerechnet und gehörte zur Herrschaft Ruttenstein. 1497 wird Weißenbach in einer Liste der Bauernmärkte erwähnt, eine de facto Gleichstellung mit den landesfürstlichen Städten. 1571 verfügte Kaiser Maximilian II. neue Grenzen, damals reichte Weißenbach bis zum Kamp im heutigen Niederösterreich. 1757 folgte die Abtrennung der Pfarre Liebenau und 1785 die der Pfarre Kaltenberg.
Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt. Im 19. Jahrhundert zählte das Landgericht Ruttenstein 882 Häuser, davon lagen 41 in Weißenbach. Die Marktgemeinde Weißenbach entstand im Jahre 1849. Der Ort nannte sich 1885 in den amtlichen Namen „Unterweißenbach“ um. Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich.
Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum "Gau Oberdonau". Nach 1945 lag Unterweißenbach in der sowjetischen Besatzungszone und nach 1955 erfolgte der Ausbau der Infrastruktur. Am 1. Jänner 2003 wurde das Bezirksgericht in Unterweißenbach aufgelassen und dem Bezirksgericht Freistadt zugeordnet.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung[1] Jahr Einwohner Jahr Einwohner 1869 2.147 1951 2.181 1880 2.132 1961 2.285 1890 2.238 1971 2.474 1900 2.115 1981 2.501 1910 2.127 1991 2.465 1923 2.160 2001 2.299 1934 2.264 2008 2.313 1939 2.283 Entwicklung und Struktur
Im Jahr 1869 wohnten im Gemeindegebiet 2147 Menschen. Das höchste Wachstum wurde zwischen 1951 und 1981 verzeichnet, 1981 wurde mit 2501 Bewohnern der höchste Stand in der Geschichte verzeichnet. Bis 2001 schrumpfte die Bevölkerung, seitdem steigt sie wieder an. Im Jahr 1991 hatte die Gemeinde 2465 Einwohner, bei der Volkszählung 2001 nur mehr 2299, was einem Rückgang von 6,7 % entspricht. Am 1. Jänner 2008 verzeichnete die Gemeinde 2313 Einwohner.[1]
Bei der Volkszählung 2001 betrug der Anteil der Einwohner, die 60 Jahre und älter waren, 19,7 %; 18,5 % waren unter 15 Jahre alt. Der Anteil der weiblichen Bevölkerung lag bei 50,7 %.[2]
Von den 1874 Bewohnern Unterweißenbachs, die 2001 über 15 Jahre alt waren, hatten 2,8 % eine Universität, Fachhochschule oder Akademie abgeschlossen. Weitere 5 % hatten eine Matura absolviert, 42,1 % hatten einen Lehrabschluss oder eine berufsbildende mittlere Schule besucht und 50,1 % aller Unterweißenbacher hatten die Pflichtschule als höchsten Abschluss.[3]
Herkunft und Sprache
Der deutsche Dialekt, der im Raum Unterweißenbach sowie in Oberösterreich allgemein gesprochen wird, ist das Mittelbairische. 99,6 % der Unterweißenbacher gaben 2001 Deutsch als Umgangssprache an. Weitere 0,1 % sprachen hauptsächlich Tschechisch, der Rest sprach andere Sprachen.
Der Anteil der Unterweißenbacher mit ausländischer Staatsbürgerschaft lag 2001 mit 0,5 % weit unter dem Durchschnitt Oberösterreichs. Dabei hatten 0,2 % der Unterweißenbacher Bevölkerung die Staatsbürgerschaft Deutschlands und 0,3 % entfielen auf Staatsbürger aus anderen Ländern. Insgesamt waren 2001 etwa 1 % der Unterweißenbacher in einem anderen Land als in Österreich geboren.[2]
Politik
Die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen finden alle sechs Jahre, zeitgleich mit der Landtagswahl statt. Seit dem Jahr 1945 erreichte die ÖVP immer die absolute Mehrheit. Zweitstärkste Partei wurde meist die SPÖ. Die FPÖ wurde bei den Wahlen meist die drittstärkste Partei. 2003 wurde die ÖVP mit 68,1 % stimmenstärkste Partei und regiert mit absoluter Mehrheit.[4]
Die Gemeinderatswahl 2003 mit einer Wahlbeteiligung von 84,9 % ergab folgendes Ergebnis:
Partei / politische Gruppierung Stimmen-
anteilVerän-
derungSitze im Gemeinderat Verän-
derungÖVP 68,1 % +8,3 % 17 +1 SPÖ 27,2 % +1,8 % 7 +1 FPÖ 4,7 % -10,2 % 1 -2 Bürgermeister der Gemeinde ist Johannes Hinterreither-Kern von der ÖVP. Der Gemeinderat besteht aus 25 Mitgliedern.
Die nächste Gemeinderatswahl wird turnusmäßig im September 2009 abgehalten.
Unterweißenbach ist Mitglied des Verbandes für Regional- und Tourismusentwicklung Mühlviertler Alm.
Wappen
Das Gemeindewappen zeigt in Grün einen silbernen, schrägrechten Wellenbalken. Dies zeigt in einer vereinfachten Darstellung den alten Ortsnamen Wizzenbach, der bereits 1209 in einer Urkunde für das Kloster Baumgartenberg genannt wurde. Die Gemeindefarben sind: Grün-Weiß.
Der Zeitpunkt der Verleihung des Gemeindewappens ist nicht bekannt. Der erste Nachweis des Wappens ist ein Siegel mit der Umschrift S . MARKT . BEISEN . PACH auf einem Aktenstück aus dem Jahre 1677. Die Gemeindefarben wurden am 8. September 1980 genehmigt.[5]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Karlinger Hammerschmiede: Alte Schmiede aus dem 16. Jahrhundert mit einem Wasserrad von mehr als drei Metern Durchmesser. Der Hammer zählt zu den ältesten erhaltenen in ganz Österreich.
- Pfarrkirche Unterweißenbach: gotische Kirche mit Teilen aus dem 14. und 16. Jahrhundert.
Freizeit
- Jagdmärchenpark Hirschalm: Erlebnispark mit Sommerrodelbahn und Achterbahn
- Wegererstein-Aussichtsplattform: Rundblick über das kleine Naarntal und Kaltenberg
- Findlingsformationen aus der letzten Eiszeit
- Wolfsberg: Neues Gipfelkreuz
- Wandermöglichkeiten: Gut beschilderte Wanderrouten (auch für Familien)
- Reitmöglichkeiten: Auf der Mühlviertler Alm gibt es eines der ausgedehntesten Reitwegenetze Europas (ca. 600 km) und etliche Reiterhöfe
- Bademöglichkeit: Freibad Unterweißenbach.
Kulinarische Spezialitäten
Unterweißenbach ist der Hauptort der österreichischen Genussregion Mühlviertler Alm Weidegans.
Sport
- Das längste zusammenhängende Reitwegenetz Europas steht in der Gemeinde zur Verfügung
Regelmäßige Veranstaltungen
- Nikolauskirtag
- Hirschalmfest
Wirtschaft und Infrastruktur
Öffentliche Einrichtungen und Bildung
Im Ort stehen ein Kindergarten, eine Volksschule, eine Hauptschule und eine Polytechnische Schule zur Verfügung. Auch ein Sonderpädagogisches Zentrum des Bezirkes Freistadt befindet sich in Unterweißenbach. Zusätzlich besteht eine Bücherei und eine Nebenstelle der Volkshochschule Freistadt. Weiters gibt es zwei Ärzte (Allgemeinmediziner) und ein Bezirksseniorenheim in der Gemeinde. Eine Tagesheimstätte der Lebenshilfe rundet das Angebot der Gemeinde ab.
Im Jahr 2003 wurde das Bezirksgericht aus Spargründen geschlossen, die Polizeidienststelle blieb erhalten. Die Bezirkshauptmannschaft Freistadt betreibt weiterhin eine Außenstelle im Ort und ein Notar ist auch zu finden.
Im Gemeindegebiet existieren drei Freiwillige Feuerwehren (FF): FF Unterweißenbach, FF Hackstock und FF Mötlas.
Persönlichkeiten
- Leo Schmalzer (* 1897 Unterweißenbach † 1977 Steyr): Gymnasiumdirektor in Steyr
- Propst Anton Pilz von Raabs (* 1827 Tischberg bei Unterweißenbach - † 1914 Raabs/NÖ.): Priester, Theologe und Seelsorger
Einzelnachweise
- ↑ a b Statistik Austria: Einwohnerzahl und Komponenten der Bevölkerungsentwicklung (download als pdf)
- ↑ a b Volkszählung 2001: Demografische Daten (download als pdf)
- ↑ Volkszählung 2001: Wohnbevölkerung (download als pdf)
- ↑ Gemeinderatswahlen Prozentanteile: Gemeindewahl Unterweißenbach (abgerufen am 29. Oktober 2008)
- ↑ Land Oberösterreich, Landesgeschichte: Wappen der Gemeinde Unterweißenbach (abgerufen am 29. Oktober 2008)
Literatur
Weblinks
Städte und Gemeinden im Bezirk FreistadtBad Zell | Freistadt | Grünbach | Gutau | Hagenberg im Mühlkreis | Hirschbach im Mühlkreis | Kaltenberg | Kefermarkt | Königswiesen | Lasberg | Leopoldschlag | Liebenau | Neumarkt im Mühlkreis | Pierbach | Pregarten | Rainbach im Mühlkreis | Sandl | Sankt Leonhard bei Freistadt | Sankt Oswald bei Freistadt | Schönau im Mühlkreis | Tragwein | Unterweißenbach | Unterweitersdorf | Waldburg | Wartberg ob der Aist | Weitersfelden | Windhaag bei Freistadt
Wikimedia Foundation.