- Sandl
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Sandl Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Oberösterreich Politischer Bezirk: Freistadt Kfz-Kennzeichen: FR Fläche: 58,36 km² Koordinaten: 48° 34′ N, 14° 39′ O48.56111111111114.644444444444927Koordinaten: 48° 33′ 40″ N, 14° 38′ 40″ O Höhe: 927 m ü. A. Einwohner: 1.448 (1. Jän. 2011) Bevölkerungsdichte: 24,81 Einw. pro km² Postleitzahl: 4251 Vorwahl: 07944 Gemeindekennziffer: 4 06 16 NUTS-Region AT313 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Sandl 70
4251 SandlWebsite: Politik Bürgermeister: Alois Pils (SPÖ) Gemeinderat: (2009)
(19 Mitglieder)Lage der Gemeinde Sandl im Bezirk Freistadt (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Sandl ist eine Gemeinde in Oberösterreich im Bezirk Freistadt im Mühlviertel mit 1448 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011). Der zuständige Gerichtsbezirk ist Freistadt.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Sandl liegt auf 927 m Höhe im Freiwald. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 10,5 km und von West nach Ost 10,5 km. Die Gesamtfläche beträgt 58,3 km². 40,3 km² sind bewaldet und 17 km² landwirtschaftlich genutzt.
Westlich von Sandl erhebt sich der Viehberg (1112 m), östlich der Hengstberg (993 m) und nordöstlich der Steinberg (1072 m), dessen Gipfel auf tschechischem Gebiet liegt. Im Ort entspringt die Maltsch.
Ortsteile
- Eben
- Größgstötten
- Gugu
- Hacklbrunn
- Hundsberg
- Königsau
- Neuhof
- Plochwald
- Pürstling
- Rindlberg
- Rosenhof
- Rothenbachl
- Sandl
- Schönberg
- Steinkreuz
- Steinwald
- Tafelberg
- Viehberg
- Weinviertl
Nachbargemeinden
Windhaag Pohorská Ves (CZ) Bad Großpertholz (NÖ) Grünbach Liebenau St. Oswald Weitersfelden Geschichte
Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Seit 1490 wurde er dem Fürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet. Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt. Im Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert gab es eine Schwemme auf der Maltsch, damit wurde Bauholz nach Norden in Richtung Budweis und Prag verbracht. Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. Nach 1945 lag Sandl in der sowjetrussischen Besatzungszone; nach 1955 erfolgte ein Aus- und Neubau der Infrastruktur.
Sandl war ein Zentrum der Hinterglasmalerei, im Ort wurde dazu ein Museum eingerichtet. In der Ortschaft Steinwald betrieb die Kapsreiter-Gruppe aus Schärding einen Steinbruch.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung[1] Jahr Einwohner Jahr Einwohner 1869 1.677 1951 1.633 1880 1.644 1961 1.768 1890 1.673 1971 1.730 1900 1.781 1981 1.650 1910 1.766 1991 1.558 1923 1.666 2001 1.531 1934 1.782 2008 1.467 1939 1.725 Entwicklung und Struktur
Im Jahr 1869 wohnten im Gemeindegebiet 1677 Menschen. Bis 1900 wuchs die Bevölkerung auf 1781 Menschen an. Danach schwankte die Bevölkerungszahl bis 1961 auf hohem Niveau, und erreichte 1934 mit 1782 Einwohnern den höchsten Stand in der Geschichte. Seit 1961 schrumpft die Bevölkerung drastisch, was vermutlich auf die dezentrale Lage, das raue Klima und den Mangel an Arbeits- und Lehrstellen zurückzuführen ist. Somit verzeichnet die Gemeinde Sandl die negativste Bevölkerungsentwicklung des ganzen Bezirkes. Bei der Volkszählung 2001 betrug der Anteil der Einwohner, die 60 Jahre und älter waren, 20,8 %; 22,1 % waren unter 15 Jahre alt. Der Anteil der weiblichen Bevölkerung lag bei 50,1 %.[2]
Von den 1192 Bewohnern Sandls, die 2001 über 15 Jahre alt waren, hatten 3,4 % eine Universität, Fachhochschule oder Akademie abgeschlossen. Weitere 6,4 % hatten eine Matura absolviert, 43,7 % hatten einen Lehrabschluss oder eine berufsbildende mittlere Schule besucht und 46,6 % aller Sandler hatten die Pflichtschule als höchsten Abschluss.[3]
Herkunft und Sprache
Der deutsche Dialekt, der im Raum Sandl sowie in Oberösterreich allgemein gesprochen wird, ist das Mittelbairische. 98,5 % der Sandler gaben 2001 Deutsch als Umgangssprache an. Weitere 0,5 % sprachen hauptsächlich türkisch, 0,2 % tschechisch, der Rest sprach andere Sprachen.
Der Anteil der Sandler mit ausländischer Staatsbürgerschaft lag 2001 mit 1,2 % weit unter dem Durchschnitt Oberösterreichs. Dabei hatten 0,5 % der Sandler Bevölkerung eine Staatsbürgerschaft der Türkei, 0,3 % eine aus Deutschland und 0,5 % entfielen auf sonstige Staatsbürger. Insgesamt waren 2001 etwa 2,1 % der Sandler in einem anderen Land als in Österreich geboren.[2]
Politik
Die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen finden alle sechs Jahre, zeitgleich mit der Landtagswahl statt. Seit dem Jahr 1945 erreichte die SPÖ oftmals die meisten Stimmen, zwischen 1967 und 1997 immer mit absoluter Mehrheit. Zweitstärkste Partei in diesen Jahren wurde immer die ÖVP. 2003 wurde die SPÖ mit 47,8 % stimmenstärkste Partei und regierte mit absoluter Mandats-Mehrheit.[4] 2009 wurde die SPÖ mit 44,9 % zwar knapp vor der ÖVP stimmenstärkste Partei, verlor aber die absolute Mehrheit.[5]
Die Gemeinderatswahl 2009 mit einer Wahlbeteiligung von 95,1 % ergab folgendes Ergebnis:
Partei / politische Gruppierung Stimmen-
anteilVerän-
derungSitze im Gemeinderat Verän-
derungSPÖ 44,9 % -3,0 % 9 -1 ÖVP 44,1 % +2,4 % 9 +1 Initiative Sandl 2000 6,7 % +0,8 % 1 0 Bürgerliste Sandl 4,3 % -0,3% 0 0 Bürgermeister der Gemeinde ist Alois Pils von der SPÖ. Er entschied 2009 eine knappe Stichwahl mit 552 zu 543 Stimmen gegen Bernhard Klein von der ÖVP für sich.[6] Der Gemeinderat besteht aus 19 Mitgliedern.
Die nächste Gemeinderatswahl wird turnusmäßig 2015 abgehalten.
Wappen
Das Wappen ist dreigeteilt mit der Grundfarbe Gold. Ein grüner Schräglinksbalken zeigt eine silberne Zugsäge mit goldenen Griffen, die die Forstwirtschaft in den ausgedehnten Forsten des Freiwaldes symbolisiert. Oben befindet sich eine Sandlbildrose mit schwarzem Stiel und schwarzen Blättern, dies ist der Hinweis auf die reichhaltige Kultur der Hinterglasmalerei. Unten wird ein blauer Schneekristall gezeigt, was auf die Rolle als Wintersportort im nordöstlichen Mühlviertel hinweist. Die Gemeindefarben sind Gelb-Rot-Gelb.
Die Verleihung des Gemeindewappens und die Genehmigung der Gemeindefarben erfolgte am 8. März 1976.[7]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Sandl- Altes Forstamt, früher Schloss Sandl
- Schloss Rosenhof, neues Schloss und Forstamt
- Pfarrkirche Sandl mit barockem Hochaltar, zwei Seitenaltären, Marienaltar und neuer Pirchnerorgel
- Hinterglasmuseum Sandl: Ca. 140 Originale zeigen die Entwicklung der Hinterglasmalerei in Sandl, einem der bedeutendsten Orte für diese Kunst
Naturdenkmäler
- Großer und Kleiner Rosenhoferteich: Der kleine Teich ist ein beliebter Badeort für die einheimische Bevölkerung, aber auch für Gäste. Außerdem sind die Teichanlagen wichtige Lebensräume für selten gewordene Pflanzen- und Tierarten.
Sport
- Skigebiet: Der Viehberg ist ein wichtiges Schigebiet im nordöstlichen Mühlviertel und durch die Pisten ideal für Anfänger.
- Hallenbad
Verkehr
Die Böhmerwald Straße (B 38) führt durch den Gemeindeort.
Wirtschaft und Infrastruktur
In der Ortschaft Steinwald befindet sich ein Granit-Steinbruch, der bis 1984 von der Kapsreiter-Gruppe aus Schärding betrieben wurde.
Im Gemeindegebiet existieren drei Freiwillige Feuerwehren, in: Gugu-Schönberg, Pürstling und Sandl.
Öffentliche Einrichtungen und Bildung
Im Gemeindegebiet befinden sich ein Kindergarten, eine Volksschule und eine Hauptschule.
Persönlichkeiten
- Prof. Wolfgang Wöss: Leiter der Sternwarte Tafelberg, hat mit der NASA zusammengearbeitet (Voyager- und Apollo-Programm); zudem auch Beteiligung am Planetenwanderweg von Freistadt nach Sandl
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria: Einwohnerzahl und Komponenten der Bevölkerungsentwicklung (download als pdf)
- ↑ a b Volkszählung 2001: Demografische Daten (download als pdf)
- ↑ Volkszählung 2001: Wohnbevölkerung (download als pdf)
- ↑ Gemeinderatswahlen Prozentanteile: Gemeindewahl Sandl (abgerufen am 27. Oktober 2008)
- ↑ http://wahl.land-oberoesterreich.gv.at/whlp/WHLPErgebnisEingelangtNEU.jsp?BezirksListe=6&GemeindeListe=40616&cmdAktualisieren=&bezirkAlt=6&wahlKreisAlt=&wahlNameKurz=G09&gemeindeNummerLink=
- ↑ http://wahl.land-oberoesterreich.gv.at/whlp/WHLPBuergermeisterStichwahl.jsp?BEZIRK_SELECTION=6&wahlNameKurz=B09&bezirk=&cmdAktualisieren=
- ↑ Land Oberösterreich, Landesgeschichte: Wappen der Gemeinde Sandl (abgerufen am 27. Oktober 2008)
Literatur
Weblinks
Commons: Sandl – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienStädte und Gemeinden im Bezirk FreistadtBad Zell | Freistadt | Grünbach | Gutau | Hagenberg im Mühlkreis | Hirschbach im Mühlkreis | Kaltenberg | Kefermarkt | Königswiesen | Lasberg | Leopoldschlag | Liebenau | Neumarkt im Mühlkreis | Pierbach | Pregarten | Rainbach im Mühlkreis | Sandl | Sankt Leonhard bei Freistadt | Sankt Oswald bei Freistadt | Schönau im Mühlkreis | Tragwein | Unterweißenbach | Unterweitersdorf | Waldburg | Wartberg ob der Aist | Weitersfelden | Windhaag bei Freistadt
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