- Schönau im Mühlkreis
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Schönau im Mühlkreis Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Oberösterreich Politischer Bezirk: Freistadt Kfz-Kennzeichen: FR Fläche: 38,5 km² Koordinaten: 48° 24′ N, 14° 44′ O48.39444444444414.73635Koordinaten: 48° 23′ 40″ N, 14° 43′ 48″ O Höhe: 635 m ü. A. Einwohner: 1.887 (1. Jän. 2011) Bevölkerungsdichte: 49 Einwohner je km² Postleitzahl: 4274 Vorwahl: 07261 Gemeindekennziffer: 4 06 19 NUTS-Region AT313 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Schönau i.M. 2
4274 Schönau im MühlkreisWebsite: Politik Bürgermeister: Herbert Haunschmied (ÖVP) Gemeinderat: (2009)
(19 Mitglieder)Lage der Gemeinde Schönau im Mühlkreis im Bezirk Freistadt
Ortsansicht von Schönau(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Schönau im Mühlkreis ist eine Gemeinde in Oberösterreich im Bezirk Freistadt im Mühlviertel mit 1887 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011). Der zuständige Gerichtsbezirk ist Pregarten.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Schönau im Mühlkreis liegt auf 635 m Höhe im Mühlviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 9,7 km und von West nach Ost 8,5 km. Die Gesamtfläche beträgt 38,6 km². 17,4 % der Fläche sind bewaldet und 19,7 % der Fläche landwirtschaftlich genutzt. Schönau ist eine großflächige Gemeinde, die im Norden von der Waldaist, im Süden von der Kleinen Naarn begrenzt wird.
Ortsteile
- Fürling
- Hinterhütten
- Hofing
- Kaining
- Kollnedt
- Niederndorf
- Oberndorf
- Pehersdorf
- Prandegg
- Schönau im Mühlkreis
- Straß
- Unterniederndorf
- Wolfgrub
Nachbargemeinden
St. Leonhard Kaltenberg Gutau Unterweißenbach Bad Zell Pierbach Geschichte
Schönau ist eine Gründung der Herren von Machland, urkundlich um 1230. Die Pfarrkirche ist um 1230 erstmals erwähnt und dem hl. Jakobus geweiht. Zur Zeit der mittelalterlichen Fernwallfahrten führte ein Pilgerweg von Polen kommend nach Santiago de Compostela in Spanien durch den Ort.
Der Dreißigjährige Krieg und die Wiener Türkenbelagerung verschonten Schönau. Im Jahr 1536 kaufte der Protestant Hilleprant Jörger die Burg Prandegg von den Regensburgern. Der Jörger machte aus Schönau einen Stützpunkt der neuen Religion. Mit der Gegenreformation wurde auch die Schönauer Bevölkerung wieder mehrheitlich katholisch. Aus der Zeit 1660 bis 1730 hielt der Aberglaube Einzug und ein Fall eines Hexenprozesses ist überliefert. Bis 1848 war das Gemeindegebiet weiteren Herrschaften unterstellt, hauptsächlich der Herrschaften Prandegg, Schloss Zellhof, Schwertberg und Ruttenstein.
1848 folgte die Verwaltungsänderung und Schönau wurde eine Gemeinde. Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Im Jahr 1920 gab die Gemeinde ein Notgeld heraus, um die wirtschaftlichen Belastungen zu mindern.
Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum „Gau Oberdonau“. Nach 1945 lag Schönau in der sowjetrussischen Besatzungszone und nach 1955 erfolgte ein Aus- und Neubau der Infrastruktur.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung[1] Jahr Einwohner Jahr Einwohner 1869 1.667 1951 1.589 1880 1.700 1961 1.629 1890 1.683 1971 1.708 1900 1.703 1981 1.736 1910 1.700 1991 1.823 1923 1.770 2001 1.818 1934 1.800 2008 1.885 1939 1.677 Entwicklung und Struktur
Im Jahr 1869 wohnten im Gemeindegebiet 1667 Menschen. Bis 1971 schwankte die Bevölkerungszahl um diesen Wert und wuchs kaum. Seit 1971 ist ein stärkeres Wachstum zu verzeichnen. Im Jahr 1991 hatte die Gemeinde 1823 Einwohner, bei der Volkszählung 2001 nur 1818, was einem Rückgang von 0,3 % entspricht. Am 1. Jänner 2008 verzeichnete die Gemeinde 1885 Einwohner, den höchsten Stand in der Geschichte und es zeigt sich eine Zunahme der Bevölkerung.[1] Die Bevölkerung entwickelt sich aufgrund der Erschließung neuer Baugründe weiter positiv. Durch die immer besser werdenden Verkehrswege rückt Schönau näher zu Linz: in einer halben Autostunde erreicht man die Stadteinfahrt im Norden.
Bei der Volkszählung 2001 betrug der Anteil der Einwohner, die 60 Jahre und älter waren, 18,3 %; 20,6 % waren unter 15 Jahre alt. Der Anteil der weiblichen Bevölkerung lag bei 49,8 %.[2]
Von den 1443 Bewohnern Schönaus, die 2001 über 15 Jahre alt waren, hatten 1,9 % eine Universität, Fachhochschule oder Akademie abgeschlossen. Weitere 5,4 % hatten eine Matura absolviert, 46 % hatten einen Lehrabschluss oder eine berufsbildende mittlere Schule besucht und 46,6 % aller Schönauer hatten die Pflichtschule als höchsten Abschluss.[3]
Herkunft und Sprache
Der deutsche Dialekt, der im Raum Schönau sowie in Oberösterreich allgemein gesprochen wird, ist das Mittelbairische. 99,7 % der Schönauer gaben 2001 Deutsch als Umgangssprache an. Weitere 0,1 % sprachen hauptsächlich tschechisch, der Rest sprach andere Sprachen.
Der Anteil der Schönauer mit ausländischer Staatsbürgerschaft lag 2001 mit 0,9% weit unter dem Durchschnitt Oberösterreichs. Dabei hatten 0,1 % der Schönauer Bevölkerung eine Staatsbürgerschaft aus Bosnien-Herzegowina, 0,4 % eine aus Deutschland und 0,4 % entfielen auf sonstige Staatsbürger. Insgesamt waren 2001 etwa 0,8 % der Schönauer in einem anderen Land als in Österreich geboren.[2]
Politik
Die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen finden alle sechs Jahre, zeitgleich mit der Landtagswahl statt. Ab dem Jahr 1945 erreichte die ÖVP bis 1997 immer die absolute Mehrheit. Zweitstärkste Partei wurde jeweils die SPÖ. Die FPÖ wurde immer die drittstärkste Partei, trat aber nur 1991 und 1997 an. 2003 wurde die ÖVP mit 62,3 % stimmenstärkste Partei und regierte mit absoluter Mehrheit.[4] 2009 konnte die ÖVP diese absolute Mehrheit auf 71,3 % ausbauen.[5]
Die Gemeinderatswahl 2009 mit einer Wahlbeteiligung von 87,8 % ergab folgendes Ergebnis:
Partei / politische Gruppierung Stimmen-
anteilVerän-
derungSitze im Gemeinderat Verän-
derungÖVP 71,3 % +9,0 % 14 +2 SPÖ 28,7 % -9,0 % 5 -2 Bürgermeister der Gemeinde ist Herbert Haunschmied von der ÖVP. Der Gemeinderat besteht aus 19 Mitgliedern.
Die nächste Gemeinderatswahl wird turnusmäßig 2015 abgehalten.
Schönau ist Mitglied des Verbandes für Regional- und Tourismusentwicklung Mühlviertler Alm.
Partnerschaften
Die Gemeinde führt eine Partnerschaft mit der polnischen Gemeinde Gizalki. Gizalki ist Teil des Landkreises Plescew, welcher wiederum Partnerlandkreis des Landkreises Ammerland ist.
Wappen
Das Gemeindewappen ist in Gold zwei schwarze, schräggekreuzte Brände, darunter eine rote Muschel. Die Brände sind ein Wappenbild des Ministerialengeschlechtes der Pranter, die Anfangs des 13. Jahrhunderts die erste Burg Prandegg errichteten. Die rote Muschel steht für den heiligen Jakobus der Ältere, dem Kirchenpatron, und symbolisiert eine Pilgermuschel. Die Gemeindefarben sind Rot-Gelb.
Die Verleihung des Gemeindewappens und der Gemeindefarben erfolgte am 24. April 1972.[6]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Pfarrkirche St. Jakobus
Die Pfarrkirche St. Jakobus wurde um 1230 erstmals urkundlich erwähnt, ursprünglich eine Filialkirche von Naarn. Die Mauern des Langhauses sind noch romanisch, der niedrige, gedrungene Kirchturm stammt aus dem 13./14. Jahrhundert. Um 1516 kam es zur gotischen Umgestaltung des Langhauses (Netzrippengewölbe). 1968 Erweiterung der Kirche: Abbruch des gotischen, barockisierten Chores und der gotischen Westempore durch Anton Zemann, Entfernung der neugotischen Einrichtung. Der moderne Erweiterungsbau ist asymmetrisch an das alte Kirchenschiff angefügt, darin der Altarraum, die Taufkapelle, die Sakristei und die neue Orgelempore. Die Einrichtung ist aus verschiedenen Einzelteilen zusammengestellt. Die Orgel (1993) mit 2 Manual und 18 Register stammt von der Oberösterreichischen Orgelbauanstalt St. Florian. Im Kirchturm hängen 4 Glocken (g, b, d, h).
Prandegg
Die Burgruine Prandegg ist eine mächtige Burgruine im Gemeindegebiet.
Naturdenkmäler
- Herrgottsitz: Ein Schalenstein und angeblich eine frühchristliche Kult- und Opferstätte.
Musik
- Musikverein
Sport
Schönau verfügt über ein kleines Schigebiet Stoaninger Alm mit einem Schlepplift und zwei Pisten. Im Sommer steht eine Speed-Gleit-Bahn zur Verfügung.
Wirtschaft und Infrastruktur
Öffentliche Einrichtungen und Bildung
Im Ort stehen ein Kindergarten, eine Volksschule und eine Bücherei zur Verfügung. Weiters gibt es einen Allgemeinmediziner in der Gemeinde.
Im Gemeindegebiet existieren drei Freiwillige Feuerwehren, in: Schönau, Oberndorf und Prandegg.
Persönlichkeiten
- Hans Viehböck (* 1953): Schriftsteller, Musiker
Einzelnachweise
- ↑ a b Statistik Austria: Einwohnerzahl und Komponenten der Bevölkerungsentwicklung (download als pdf)
- ↑ a b Volkszählung 2001: Demografische Daten (download als pdf)
- ↑ Volkszählung 2001: Wohnbevölkerung (download als pdf)
- ↑ Gemeinderatswahlen Prozentanteile: Gemeindewahl Schönau (abgerufen am 29. Oktober 2008)
- ↑ http://wahl.land-oberoesterreich.gv.at/whlp/WHLPErgebnisEingelangtNEU.jsp?BezirksListe=6&GemeindeListe=40619&cmdAktualisieren=&bezirkAlt=6&wahlKreisAlt=&wahlNameKurz=G09&gemeindeNummerLink=
- ↑ Land Oberösterreich, Landesgeschichte: Wappen der Gemeinde Schönau (abgerufen am 29. Oktober 2008)
Literatur
- Geschichtliches Literaturverzeichnis auf OÖ Geschichte
- Bundesdenkmalamt Österreich (Hrsg.): Dehio - Oberösterreich Mühlviertel. Verlag Berger, Horn/Wien 2003, ISBN 978-3-85028-362-5.
Weblinks
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