- Lasberg
-
Lasberg Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Oberösterreich Politischer Bezirk: Freistadt Kfz-Kennzeichen: FR Fläche: 43,79 km² Koordinaten: 48° 28′ N, 14° 33′ O48.47222222222214.541666666667574Koordinaten: 48° 28′ 20″ N, 14° 32′ 30″ O Höhe: 574 m ü. A. Einwohner: 2.771 (1. Jän. 2011) Bevölkerungsdichte: 63,28 Einw. pro km² Postleitzahl: 4291 Vorwahl: 07947 Gemeindekennziffer: 4 06 09 NUTS-Region AT313 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Markt 7
4291 LasbergWebsite: Politik Bürgermeister: Josef Brandstätter (ÖVP) Gemeinderat: (2009)
(25 Mitglieder)Lage der Marktgemeinde Lasberg im Bezirk Freistadt (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Lasberg ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Freistadt im Mühlviertel mit 2771 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011). Der zuständige Gerichtsbezirk ist Freistadt.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Lasberg liegt auf 574 m Höhe im Mühlviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 8,1 km, von West nach Ost 10,3 km. Die Gesamtfläche beträgt 43,7 km². 16,8 % der Fläche sind bewaldet, 24,9 % der Fläche landwirtschaftlich genutzt.
Ortsteile
- Edlau
- Elz
- Etzelsdorf
- Grensberg
- Grieb
- Grub
- Gunnersdorf
- Harterleiten
- Kronau
- Lasberg
- Manzenreith
- Paben
- Pilgersdorf
- Punkenhof
- Reickersdorf
- Siegelsdorf
- Steinböckhof
- Unterrauchenödt
- Walchshof
- Weinberg
- Witzelsberg
Nachbargemeinden
Grünbach Freistadt St. Oswald Kefermarkt Gutau Geschichte
Zum ersten Mal wurde der Ort Lasberg in einer Schenkungsurkunde im Jahr 1125 erwähnt, in welcher Adalbero von Griesbach „seine Kirche in Lozperch“ und weitere Besitztümer dem Stift Sankt Florian schenkte. Seit 1490 wird er dem Fürstentum 'Österreich ob der Enns' zugerechnet.
Am 21. November 1510 wurde Lasberg auf Betreiben der Herrn von Zelking durch Kaiser Maximilian I. zum Markt erhoben. Somit konnte Lasberg wöchentlich einen Markt abhalten und hatte große wirtschaftliche Vorteile. Die nahe Stadt Freistadt wollte diese Rechte streitig machen und Lasberg musste um diese Rechte kämpfen. Daher bestätigte Kaiser Joseph II. im Jahr 1785 nochmals die Marktrechte.
Bis 1626 war Lasberg mehrheitlich protestantisch, wurde nach der Gegenreformation schnell wieder katholisch. Ein Grund dafür war, dass die Herrschaft Weinberg von den protestantischen Zelkingern auf die katholischen Thürheimer übergegangen war. Bis 1848 blieben die Thürheimer die Grundherren im heutigen Gemeindegebiet, auch das Gemeindewappen zeugt von dieser langen Herrschaft.
Zwischen den Jahren 1776 und 1784 wurden die Pfarrgrenzen neu gezogen und die vormals große Pfarre Lasberg verlor viele Gebiete an die Nachbarpfarren. Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt. Nach 1848 wurden auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde drei selbstständige Verwaltungen gegründet - Lasberg, Steinböckhof und Wartberg. 1874 wurden die drei genannten Gemeinden vereinigt, die ehemaligen Grenzen sind anhand der heutigen Katastralgemeinden zu erkennen.
Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich und dadurch endete auch die Phase des Wohlstands in Lasberg. Der Erste Weltkrieg verursachte viel Not und Leid in der Gemeinde, 58 Männer waren gefallen, vermisst oder in Lazaretten gestorben. In der Nachkriegszeit herrschte große Not, die durch zwei Marktbrände 1935 und 1936 sowie durch ein schweres Gewitter am 26. Mai 1935, das die Ernte vernichtete, noch verstärkt wurde.
Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum "Gau Oberdonau". Nach 1945 lag Lasberg in der sowjetischen Besatzungszone. In den 10 Jahren bis 1955 gab es Plünderungen, Vergewaltigungen und grausame Erschießungen. Der Lasberger Johann Blöchl wurde Vorsitzender der Zivilverwaltung Mühlviertel und konnte so die Einheit Oberösterreichs bewahren. Nach 1955 folgte der Aus- und Neubau der Infrastruktur und 1973 wurde Lasberg sogar zum schönsten Dorf Österreichs gewählt.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung[1] Jahr Einwohner Jahr Einwohner 1869 1.891 1951 2.100 1880 1.882 1961 2.190 1890 1.922 1971 2.270 1900 1.962 1981 2.499 1910 1.988 1991 2.717 1923 2.027 2001 2.743 1934 2.039 2008 2.853 1939 1.968 Entwicklung und Struktur
Im Jahr 1869 wohnten im Gemeindegebiet 1891 Menschen. Das höchste Wachstum wurde zwischen 1971 und 1991 verzeichnet. Im Jahr 1991 hatte die Gemeinde 2717 Einwohner, bei der Volkszählung 2001 bereits 2743, was einem Anstieg von 1 % entspricht. Am 1. Jänner 2008 verzeichnete die Gemeinde 2853 Einwohner, der höchste Stand in der Geschichte und es zeigt, dass die Gemeinde wieder stärker wächst als zuvor.[1]
Bei der Volkszählung 2001 betrug der Anteil der Einwohner, die 60 Jahre und älter waren, 18,4 %; 20,8 % waren unter 15 Jahre alt. Der Anteil der weiblichen Bevölkerung lag bei 49,6 %.[2]
Von den 1630 Bewohnern Lasbergs, die 2001 über 15 Jahre alt waren, hatten 3,7 % eine Universität, Fachhochschule oder Akademie abgeschlossen. Weitere 8,4 % hatten eine Matura absolviert, 48,2 % hatten einen Lehrabschluss oder eine berufsbildende mittlere Schule besucht und 39,6 % aller Lasberger hatten die Pflichtschule als höchsten Abschluss.[3]
Herkunft und Sprache
Der deutsche Dialekt, der im Raum Lasberg sowie in Oberösterreich allgemein gesprochen wird, ist das Mittelbairische. 98,3 % der Lasberger gaben 2001 Deutsch als Umgangssprache an. Weitere 0,7 % sprachen hauptsächlich türkisch, 0,3 % bosnisch, der Rest sprach andere Sprachen.
Der Anteil der Lasberger mit ausländischer Staatsbürgerschaft lag 2001 mit 1,5 % weit unter dem Durchschnitt Oberösterreichs. Dabei hatten 0,2 % der Lasberger Bevölkerung eine Staatsbürgerschaft der Türkei, 0,5 % eine aus Deutschland und 0,5 % entfielen auf Staatsbürger aus Bosnien. Insgesamt waren 2001 etwa 3 % der Lasberger in einem anderen Land als in Österreich geboren.[2]
Politik
Die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen finden alle sechs Jahre, zeitgleich mit der Landtagswahl statt. Seit dem Jahr 1945 erreichte die ÖVP immer die absolute Mehrheit. Zweitstärkste Partei wurde immer die SPÖ. Die FPÖ wurde bei den Wahlen meist die drittstärkste Partei. 2003 wurde die ÖVP mit 63,5 % stimmenstärkste Partei.[4] Im Jahr 2009 erlitt die ÖVP leichte Verluste, konnte aber die absolute Mehrheit verteidigen. Die SPÖ wurde in ihren Mandaten von acht auf vier halbiert. Die neu angetretenen Grünen erreichten auf Anhieb vier Mandate im Gemeinderat. Die FPÖ konnte sich gegenüber 2003 leicht verbessern und kam auf zwei Mandate.[5]
Die Gemeinderatswahl 2009 mit einer Wahlbeteiligung von 87,3 % ergab folgendes Ergebnis:
Partei / politische Gruppierung Stimmen-
anteilVerän-
derungSitze im Gemeinderat Verän-
derungÖVP 58,3 % -5,2 % 15 -1 SPÖ 16,5 % -14,3 % 4 -4 Grüne 16,2 % +16,2 % 4 +4 FPÖ 9,0 % +3,3 % 2 +1 Bürgermeister der Gemeinde ist Josef Brandstätter von der ÖVP. Der Gemeinderat besteht aus 25 Mitgliedern.
Die nächste Gemeinderatswahl wird turnusmäßig 2015 abgehalten.
Wappen
Das Gemeindewappen zeigt ein viergeteiltes Wappen. Das 1. Geviert ist in Rot eine silberne, fünfblätterige, heraldische Rose. Über die Bedeutung der Rose ist nichts bekannt. Das 2. Geviert ist in Silber ein rotes, abgeledigtes Tatzenkreuz. Dies zeigt die Zugehörigkeit der Pfarre Lasberg zum Stift St. Florian. Das 3. Geviert zeigt in Schwarz die goldenen lateinischen Zahlzeichen MDX, die ersten Zwei über das Dritte gestellt. 1510 ist die Jahreszahl der Markterhebung. Der 4. Geviert ist wiederum ein Geviert aus Rot und Silber. Auch über diese Bedeutung ist nichts bekannt.
Die Genehmigung zur Verwendung des Gemeindewappens wurde am 27. November 1909 erteilt. Das Wappen selbst wird schon länger verwendet, wahrscheinlich seit der Markterhebung.[6]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in LasbergBauwerke
- Bürgerspital: Stiftungshaus für die kranken und armen Bürger des Marktes.
- Burgruine Dornach: Um 1416 als Veste des Hans Lasberger erstmalig urkundlich genannt und 1963 renoviert.
- Dornachhof: Ein mit der Burg Dornach eng verbundener Meierhof, heute Hartmayergut genannt. Seit 1848 im Besitz der Fam. Blöchl (Johann Blöchl).
- Pfarrkirche Lasberg: Eine Kirche, die im 14. Jahrhundert erweitert wurde. Ein romanischer Bau, der gotisch erweitert wurde.
- Hoh-Haus am Buchberg: Ein Aussichtsturm am Buchberg (813 m) mit Sicht auf das Mühlviertel
Museen
- Alte Marktschmiede: Ein Einblick in die Arbeitswelt eines Huf- und Wagenschmiedes.
- Freilichtmuseum "Fürstenhammer": Eine alte Hammerschmiede, im Jahre 1570 in der Nähe von Dornach errichtet.
- Spiralschmiede: Eine Sammlung von schmiedhandwerklichen und landwirtschaftlichen Werkzeugen und Geräten ist ausgestellt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Öffentliche Einrichtungen und Bildung
Im Ort stehen ein Kindergarten, eine Volksschule und eine Landesmusikschule zur Verfügung. Zusätzlich besteht eine Bücherei und ein Freibad. Weiters gibt es einen Allgemeinmediziner in der Gemeinde.
Im Gemeindegebiet existiert die Freiwillige Feuerwehr Lasberg.
Persönlichkeiten
- Stephan Edler, geboren in Dornach, von 1419-1451 Abt der Abtei Baumgartenberg
- Kaspar Schwarz (1811-1879), Kaufmann und Bürgermeister von Freistadt
- Franz Sales Schwarz (1849-1912), Priester und Religionslehrer
- Johann Blöchl (1895-1987), Politiker, Landwirt und Leiter der Zivilverwaltung Mühlviertel, ab 1922 Gemeinderat in Lasberg
Einzelnachweise
- ↑ a b Statistik Austria: Einwohnerzahl und Komponenten der Bevölkerungsentwicklung (download als pdf)
- ↑ a b Volkszählung 2001: Demografische Daten (download als pdf)
- ↑ Volkszählung 2001: Wohnbevölkerung (download als pdf)
- ↑ Gemeinderatswahlen Prozentanteile: Gemeindewahl Lasberg (abgerufen am 28. Oktober 2008)
- ↑ http://wahl.land-oberoesterreich.gv.at/whlp/WHLPErgebnisEingelangtNEU.jsp?wahlNameKurz=G09&gemeindeNummerLink=40609
- ↑ Land Oberösterreich, Landesgeschichte: Wappen der Gemeinde Lasberg (abgerufen am 28. Oktober 2008)
Literatur
- Geschichtliches Literaturverzeichnis auf OÖ Geschichte
- Rudolf Ardelt: Beitrag zur Geschichte der Grafen und Freiherren von Lasberg, In: Musealverein, 107. Band, Seiten 290 - 321, (PDF)
Weblinks
Städte und Gemeinden im Bezirk FreistadtBad Zell | Freistadt | Grünbach | Gutau | Hagenberg im Mühlkreis | Hirschbach im Mühlkreis | Kaltenberg | Kefermarkt | Königswiesen | Lasberg | Leopoldschlag | Liebenau | Neumarkt im Mühlkreis | Pierbach | Pregarten | Rainbach im Mühlkreis | Sandl | Sankt Leonhard bei Freistadt | Sankt Oswald bei Freistadt | Schönau im Mühlkreis | Tragwein | Unterweißenbach | Unterweitersdorf | Waldburg | Wartberg ob der Aist | Weitersfelden | Windhaag bei Freistadt
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Lasberg — Lasberg, Marktflecken in Österreich ob der Enns (Mühlkreis), an der Feistritz; Zwirnfabrikation, Zwirnhandel; 330 Ew … Pierer's Universal-Lexikon
Lasberg — Infobox Ort in Österreich Art = Marktgemeinde Name = Lasberg Wappen = Wappen at lasberg.png lat deg = 48 | lat min = 28 | lat sec = 20 lon deg = 14 | lon min = 32 | lon sec = 30 Lageplan = Bundesland = Oberösterreich Bezirk = Freistadt Höhe = 574 … Wikipedia
Lasberg — 48° 28′ 20″ N 14° 32′ 30″ E / 48.4722, 14.5417 … Wikipédia en Français
Liste der denkmalgeschützten Objekte in Lasberg — Die Liste der denkmalgeschützten Objekte in Lasberg enthält die 10 denkmalgeschützten, unbeweglichen Objekte in Lasberg. Davon sind 8 per Verordnung und 2 per Bescheid des Bundesdenkmalamtes geschützt. Inhaltsverzeichnis 1 Denkmäler 2 Legende 3… … Deutsch Wikipedia
Buchberg (Lasberg) — f1 Buchberg Höhe 813 m ü. A. Lage Oberösterreich, Österreich Geographische Lage … Deutsch Wikipedia
Freistadt (Mühlviertel) — Wappen Karte … Deutsch Wikipedia
Burgruine Dornach — Burg Dornach Ruine Dornach um 1674, Stich von G.M.Vischer Alternativname(n): Ruine Do … Deutsch Wikipedia
Freistadt — Freistadt … Deutsch Wikipedia
Oberrauchenöth — Wappen Karte … Deutsch Wikipedia
Bezirk Freistadt — Lage … Deutsch Wikipedia