- Leisler Kiep
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Walther Leisler Kiep (* 5. Januar 1926 in Hamburg) ist ein deutscher Politiker (CDU). Sein Zwischenname geht auf die historische Figur Jacob Leislers zurück; dieser Zwischenname ist ein Vorname.
Inhaltsverzeichnis
Familie
Walther Leisler Kiep, eigentlich Walther Gottlieb Louis, wurde als Sohn des Korvettenkapitäns a.D. und Vorstandsmitglieds der Hamburg-Amerika Linie, Louis Leisler Kiep und der Eugenie Maria Anna vom Rath geboren. Er ist Enkel von Walther vom Rath und Neffe von Otto Kiep. Sein Sohn Michael Jürgen Leisler Kiep starb mit 24 Jahren; er befand sich in der Ausbildung an der Münchner Journalistenschule. Zu seinem Gedenken gründeten seine Eltern eine Stiftung.[1]
Abgeordneter
Kiep, ein wohlhabender Versicherungskaufmann,[2] war vom 19. September 1965 bis zum 24. Februar 1976 (5. bis 7. Wahlperiode) Mitglied des Deutschen Bundestags. Kiep hatte lange an dem nicht mehr zu haltenden Bundeskanzler Ludwig Erhard festgehalten, was ihm den Beinamen der „treue Walther Kiep“ einbrachte. Andererseits soll er „Kontur und Ruf dadurch gewonnen“ haben, „dass er der Ostpolitik Willy Brandts näher gestanden hat, als seine [Kieps] Partei das damals für erlaubt halten wollte“.[2]
Nach der Bundestagswahl 1980 war Kiep noch einmal bis zum 26. April 1982 Mitglied des Bundestags.
Bei der Hamburger Bürgerschaftswahl im Juni 1982 kandidierte er als Spitzenkandidat. Die CDU wurde zwar mit 43,2 % stärkste Kraft, fand aber keinen Koalitionspartner, so dass Bürgermeister Klaus von Dohnanyi im Amt blieb. Bei den Neuwahlen am 19. Dezember 1982 konnte die SPD mit 51,3 % die absolute Mehrheit gewinnen. Kiep und die CDU kamen somit nicht in die Regierungsverantwortung.
Öffentliche Ämter
Walther Leisler Kiep war in Niedersachsen vom 25. Februar 1976 bis zum 19. Januar 1977 Wirtschaftsminister und vom 25. Februar 1976 bis zum 28. Juni 1980 Minister der Finanzen.
1999 ernannte der damalige SPD-Bundeskanzler Gerhard Schröder Kiep zum „persönlichen Beauftragten für internationale Sondermissionen“.
Partei
Kiep war von 1971 bis 1992 Bundesschatzmeister der CDU.
Am 4. Januar 1982 berichtete die Presse (u. a. Stern und NRZ) über eine Parteispendenaffäre der CDU, in der der Schatzmeister Kiep spendenbereite Unternehmer der Industrie zur Steuerhinterziehung angestiftet haben soll. Kiep wird durch Aussage seines Generalbevollmächtigten entlastet. Die Spenden-Bittbriefe seien ohne Wissen des beschuldigten Schatzmeisters mit einem Unterschriftenautomaten signiert und verschickt worden.
Eine Rolle spielte Kiep auch im Spendenskandal um Altkanzler Helmut Kohl.
Vereinstätigkeit
Kiep war von 1984 bis 2000 Vorsitzender des Vereins Atlantik-Brücke und ist seit 2004 Ehrenvorsitzender der Organisation.
Auszeichnungen
- 1977: Krawattenmann des Jahres
Einzelnachweise
- ↑ http://www.kiep-stiftung.de/
- ↑ a b Zur Person: Walther Leisler Kiep, in: Rundblick 2006/001.
Weblinks
Finanzminister des Landes NiedersachsenGeorg Strickrodt | Hinrich Wilhelm Kopf | Alfred Kubel | Helmuth Andreas Koch | August Wegmann | Hermann Ahrens | Johannes Eilers | Alfred Kubel | Siegfried Heinke | Helmut Kasimier | Walther Leisler Kiep | Burkhard Ritz | Birgit Breuel | Hinrich Swieter | Willi Waike | Heinrich Aller | Hartmut Möllring
Wirtschaftsminister des Landes NiedersachsenAlfred Kubel | Otto Fricke | Alfred Kubel | Hermann Ahrens | Alfred Kubel | Carlo Graaff | Karl Möller | Helmut Greulich | Erich Küpker | Ernst Albrecht (kommissarisch) | Walther Leisler Kiep (kommissarisch) | Erich Küpker | Birgit Breuel | Walter Hirche | Peter Fischer | Susanne Knorre | Walter Hirche | Philipp Rösler
Personendaten NAME Kiep, Walther Leisler KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker (CDU) GEBURTSDATUM 5. Januar 1926 GEBURTSORT Hamburg
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