Lindenau (Radebeul)

Lindenau (Radebeul)
Lindenau
Große Kreisstadt Radebeul
Koordinaten: 51° 8′ N, 13° 38′ O51.12666666666713.634166666667185Koordinaten: 51° 7′ 36″ N, 13° 38′ 3″ O
Höhe: 185 m ü. NN
Fläche: 33 ha
Eingemeindung: 1920
Eingemeindet nach: Kötzschenbroda
Postleitzahl: 01445
Vorwahl: 0351
Karte

Lage des Stadtteils innerhalb Radebeuls

Lindenau ist ein Stadtteil von Radebeul im Landkreis Meißen in Sachsen. Er liegt zum nördlichen Stadtrand hin, Richtung Friedewald, ist jedoch bis auf ein kleines Grenzstück zu Naundorf vollständig von Kötzschenbroda-Oberort eingefasst. Die Gemarkung hatte im Jahr 1900 eine Größe von 33 Hektar.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Gassendorf Lindenau wurde wahrscheinlich zwischen 1200 und 1230 als Ackerhäuslerdorf auf der Hochebene von den Burggrafen zu Dohna gegründet und 1287 als Lindenowe (so viel wie Linden-Aue) erstmals erwähnt.

1539 war Lindenau nach Kötzschenbroda gepfarrt. 1547 lag die Grundherrschaft zum Teil beim Amt Dresden, das Lindenau auch verwaltet hat, zum Teil beim Rittergut Scharfenberg der meißnischen Adelsfamilie Miltitz und zum Teil bei der Familie Blaßbalg zu Leipzig.[1] Diese drei teilten sich 5½ Hufen und „15 besessene Mann, von denen stehen 10 dem Amt, 3 der Frau zum Scharfenberg (die auch das Gericht auf ihren drei Höfen hatte)[2] und 2 dem Blasebalg zu Leipzig zu.“[3] An Erbzins waren zu zahlen an die „Gemeinde zu Kötzschenbroda: 5 ß 10 gr“, an „Frau zum Scharfenberg: 30 Fuder Mist“ und „der Blasebalgen zu Leipzig: 16 Fuder Mist“.[4] Bis 1855 besaß die Familie Miltitz, vermutlich durch die Übernahme der beiden Güter der Familie Blaßbalg, die Lehen der Bauerngüter Altlindenau Nr. 2, 12, 14, 16 und 18,[5] welches letztere heute unter Denkmalschutz steht. Altlindenau 16 war der Gasthof zu Lindenau,[6] der „als ältestes Weingut der Lößnitzhöhen bereits 1539 erwähnt“[7] wird. Als Einhufengut mit Schankberechtigung war es der größte Hof von Lindenau.

Nach 1855 fielen alle Güter an das Amt Dresden. 1843 lag die Verwaltungszugehörigkeit beim Amt Moritzburg, 1875 wieder bei der Amtshauptmannschaft Dresden.

1802 hatte das Straßendorf Lindenau 134 Einwohner, 1890 407 Einwohner und zum Zeitpunkt der Eingemeindung nach Kötzschenbroda am 1. Januar 1920 waren es 773 Einwohner. 1935 wurde Lindenau zusammen mit Kötzschenbroda nach Radebeul eingemeindet.

Kulturdenkmale

Einige Gebäude des Dorfkerns Altlindenau stehen heute unter Denkmalschutz[8], sie stammen alle als Wiederaufbauten von im Regelfall abgebrannten Wohnstallhäusern aus dem 19. Jahrhundert.

Persönlichkeiten

Der Reichstagsabgeordnete und sozialdemokratische Politiker Georg Horn (1841–1919) lebte und verstarb in Lindenau.

Literatur

  • Frank Andert (Redaktion); Große Kreisstadt Radebeul. Stadtarchiv Radebeul (Hrsg.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. 2. Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9. 
  • Chronik Lindenau (pdf)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Lindenau im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  2. Lindenau nw. Radebeul, Gericht
  3. Lindenau nw. Radebeul
  4. Lindenau nw. Radebeul, Abgaben
  5. Manfred Richter: Gemeinde Lindenau. In: Niederlößnitz von anno dazumal. Abgerufen am 30. Oktober 2010.
  6. Chronik Lindenau
  7. Gottfried Thiele: Radebeul. In: Die Reihe Archivbilder. Sutton Verlag, Erfurt 1997, ISBN 3-89702-006-8, S. 72.
  8. Volker Helas (Bearb.); Landesamt für Denkmalpflege Sachsen und Stadt Radebeul (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen: Stadt Radebeul. SAX-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3. 

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