- Liste von Sakralbauten in Radebeul
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Die Liste von Sakralbauten in Radebeul gibt eine Übersicht über heutige und ehemalige Kirchen, Kapellen und Kapellenräume in der sächsischen Stadt Radebeul. Ein Teil dieser Gebäude steht heute unter Denkmalschutz[1].
Die vermutlich bereits im 12. Jahrhundert entstandene und 1273 ersterwähnte Kirche zu Kötzschenbroda (heute Friedenskirche) war bereits seit alten Zeiten Pfarrkirche der Umgegend, so für Zitzschewig, Naundorf, Fürstenhain und Lindenau sowie die Nachbardörfer Coswig und Kötitz, und gehörte zum Archidiakonat Nisan. Im Jahr 1839 kam Niederlößnitz hinzu.
Sie besaß in Kaditz bereits 1273[2] einen Kirchableger, die Laurentiuskapelle.[3] Ab Anfang des 14. Jahrhunderts bis 1540 war Kaditz dann Filialkirche der heutigen Friedenskirche in Kötzschenbroda. Danach wurde die damalige Laurentiuskirche und heutige Emmauskirche selbst Pfarrkirche, zu der lange Zeit die Lößnitz-Gemeinden Radebeul und Serkowitz gehörten. 1839 kam das neugegründete Oberlößnitz zum Kirchspiel Kaditz hinzu.
Im Jahr 1854 wurde in der neuerrichteten Oberlößnitzer Schule ein Betsaal eingerichtet, in dem in der Folgezeit immer häufiger Gottesdienste abgehalten wurden. So entstand in den östlichen Lößnitzgemeinden der Wunsch nach einer eigenen Parochie, die am 1. Juli 1890 gebildet wurde. Diese weihte am 30. November 1892 ihren Kirchenneubau als Kirche zu Radebeul (heute Lutherkirche) ein. Es sollte dann noch bis zur Eingemeindung von Wahnsdorf nach Radebeul im Jahr 1934 dauern, dass diese letzte Lößnitzgemeinde zu einer Radebeuler Gemeinde wurde, nachdem Wahnsdorf seit mindestens 1539 zu Reichenberg gepfarrt war.
Inhaltsverzeichnis
Spaltenbeschreibung Die in der Tabelle verwendeten Spalten listen die im Folgenden erläuterten Informationen auf:
- Name, Bezeichnung: Bezeichnung des einzelnen Objekts.
- Adresse: Heutige Straßenadresse.
- Koordinaten: Die Sortierung der angegebenen Koordinaten erfolgt innerhalb der Tabelle aufgrund der Erstreckung der Stadt entlang der Meißner Straße in west-östlicher Richtung.
- Stadtteil: Heutiger Radebeuler Stadtteil, so wie in der hiesigen Karte dargestellt.
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- FUE: Fürstenhain
- KOE: Kötzschenbroda
- KOO: Kötzschenbroda-Oberort
- LIN: Lindenau
- NAU: Naundorf
- NDL: Niederlößnitz
- OBL: Oberlößnitz
- RAD: Alt-Radebeul
- SER: Serkowitz
- WAH: Wahnsdorf
- ZIT: Zitzschewig
- Datum: Besondere Baujahre, so weit bekannt oder ableitbar, teilweise auch Datum der Ersterwähnung der Liegenschaft.
- Baumeister, Architekten: Baumeister, Architekten und weitere Kunstschaffende.
- Denkmalumfang, Bemerkung: Nähere Erläuterung über den Denkmalstatus, Umfang der Liegenschaft und ihre Besonderheiten.
- Kürzelverzeichnis:[4]
- BD: Das Objekt ist ein Baudenkmal.
- SG: Das Objekt ist (Teil) eine(r) denkmalpflegerische(n) Sachgesamtheit.
- WLG: Das Objekt ist ein Werk der Landschafts- und Gartengestaltung.
- DNA: Das Objekt ist eine denkmalpflegerische Nebenanlage.
- Bild: Foto des Hauptobjekts.
Heutige Kirchen, Kapellen und Kapellenräume
Name, Bezeichnung Adresse Koordinaten Stadtteil Datum Baumeister, Architekten Denkmalumfang, Bemerkung Bild Friedenskirche zu Radebeul,
ehemals Kirche zu KötzschenbrodaAltkötzschenbroda 40 51° 06′ 14″ N, 013° 38′ 02″ O51.103913.633983333333 KOE 1273 Ersterwähnung,
1477, 1515, 1637, 1646, 1746, 1884/85Ezechiel Eckhardt, Karl Weißbach (Umbau), Gebrüder Ziller, Christian Rietschel Evangelische Pfarrkirche mit Kirchhof, Einfriedung und Grabmal von Richard Steche. Dreischiffige Basilika mit eingezogenem spätgotischem Chor und Westturm. Denkmal Chronos und die Trauernde. Dazu gehört das Lutherhaus als Gemeindehaus sowie das daran anschließende Pfarrhaus. Um die Ecke gelegen findet sich der Alte Friedhof. BD DNA.Wichernkapelle An den Brunnen 1 51° 07′ 21″ N, 013° 37′ 52″ O51.122513.631111111111 KOO 1938,
1968/69,
2008Fritz Steudtner Kapelle der Friedenskirchgemeinde für Lindenau in einer ehemaligen Klempnerwerkstatt. „Kunstgeschichtlich bemerkenswert ist ein Gipsrelief mit einer Szene der Einsetzung des heiligen Abendmahls, das Hans Hartmann-MacLean um 1892 als Modell für den neugotischen Altar des Freiberger Domes schuf. Es wurde kurz nach dem Zweiten Weltkrieg aus der Dresdner Annenkirche hierher übertragen.“[5] EvangelischeKirche Christus König Borstraße 11 51° 06′ 24″ N, 013° 39′ 11″ O51.10652777777813.652916666667 NDL 2001 Behnisch & Partner Katholische Kirche der Christkönig-Gemeinde Radebeul vor dem Katholischen Pfarramt Johanneskapelle Kapellenweg 14 51° 07′ 01″ N, 013° 36′ 38″ O51.11704722222213.6105 NAU 1907/08 Woldemar Kandler (Entwurf), Gebrüder Große (Bau) BD DNA. Friedhof mit Einfriedungsmauer und evangelischer Kapelle der Friedenskirchgemeinde für Naundorf und Zitzschewig, einschiffiger Saalbau mit Dreiachtelschluss und Westturm Lutherkirche,
ehemals Kirche zu RadebeulKirchplatz 1 51° 06′ 12″ N, 013° 40′ 21″ O51.103413.6726 RAD 1891/92,
1934Schilling & Graebner, Alfred Tischer (Innenumbau) Gemeindehaus sowie der Radebeuler Ehrenhain. BD DNA. Evangelische Pfarrkirche. Saalkirche mit Emporen, Querhaus, eingezogenem Chor, Nordturm. Direkt an der Kirche gelegen sind dasGebetssaal der Katholisch-Apostolischen Gemeinde Makarenkostraße 6a 51° 06′ 31″ N, 013° 39′ 25″ O51.10870277777813.656944444444 NDL 1899/1900 Heinrich Hertzschuch Villa (Makarenkostraße 8) zeitgleich der Sakralbau der Katholisch-Apostolischen Gemeinde errichtet Als Seitengebäude wurde auf dem Anwesen derNeuapostolische Kirche Meißner Straße 165b 51° 06′ 18″ N, 013° 39′ 10″ O51.10513.652777777778 KOE 1956 Neuapostolischen Kirche Kirchbau derEhemalige Kirchen, Kapellen und Kapellenräume
Name, Bezeichnung Adresse Koordinaten Stadtteil Datum Baumeister, Architekten Denkmalumfang, Bemerkung Bild Betsaal in der Oberlößnitzer Schule Augustusweg 42 51° 06′ 30″ N, 013° 40′ 23″ O51.10842513.673055555556 OBL 1853/54 Christian Gottlieb Ziller, Maurermeister Götze Ehemals Oberlößnitzer Schule mit Betsaal, seit 1992 Grundschule Kapelle Christus König Borstraße 11 51° 06′ 23″ N, 013° 39′ 10″ O51.10638888888913.652638888889 NDL 1876–78, 1927/28, 1939 Gebrüder Ziller, Max Czopka (Entwurf Modernisierung), Franz Jörissen (Einbau Kapelle, Modernisierung) BD. Ehemalige Villa, dann Katholisches Pfarramt mit ehemaligem Kirchensaal der katholischen Christ-Königs-Gemeinde Krankenhauskapelle Radebeul, Raum der Stille Heinrich-Zille-Straße 13a 51° 06′ 31″ N, 013° 39′ 07″ O51.10868055555613.651944444444 NDL 1879,
2003Gebrüder Ziller Meditationsraums ist der Raum der Stille im UNO-Gebäude in New York, den Dag Hammarskjöld für sich und seine Mitarbeiter einrichten ließ. BD. Krankenhauskapelle („fünfte Halle“) im Siechenhaus „Bethesda“, später Kreiskrankenhaus Radebeul. Von 1881 bis 1941 hatte die Kapelle einen eigenen Pfarrer, bis 1943 wurden dort Gottesdienste abgehalten. Die Kapelle wurde nach der Sanierung im Januar 2003 als Raum der Stille geweiht, als Ort der stillen Einkehr inmitten der Tageshektik. Das ursprüngliche Vorbild desSt.-Joseph-Kapelle Heinrichstraße 9 51° 06′ 30″ N, 013° 38′ 44″ O51.10833333333313.645416666667 NDL 1896/97,
1927/28Adolf Neumann BD. Mietvilla. Im Grundstück stand der Atelierbau des Bildhauers Matthäus Wolfenter, welcher 1927/28 geweiht wurde, bevor die katholische Gemeinde in die Christ-Königs-Kapelle umziehen konnte. Weitere Friedhofskapellen
Name, Bezeichnung Adresse Koordinaten Stadtteil Datum Baumeister, Architekten Denkmalumfang, Bemerkung Bild Parentationshalle Alter Friedhof Am Gottesacker 33 51° 06′ 14″ N, 013° 38′ 20″ O51.10395833333313.638833333333 KOE 1853 BD SG WLG. Alter Friedhof mit Diakonissengräbern. Friedhofskapelle Radebeul-West Kötzschenbrodaer Straße 166 51° 06′ 13″ N, 013° 38′ 26″ O51.10361111111113.640694444444 KOE 1873 (Friedhof),
1913 (Kapelle)Gebrüder Kießling (Kapelle) BD SG WLG. Friedhof mit Kapelle, Kapellenanbau, Grabanlagen und Einfriedungsmauer Friedhofskapelle Radebeul-Ost Serkowitzer Straße 33 51° 05′ 51″ N, 013° 40′ 03″ O51.09747222222213.6675 RAD 1890/91 Schilling & Graebner (incl. Kapelle) BD SG WLG. Friedhof mit alter und neuer Feierhalle und Einfriedungsmauer, mit Grufthaus Karl Mays (1912 1913), Jugendstilgruft, Grabmal Doerstling und Beckert sowie weiteren Grabanlagen, alte Feier-Halle um 1890, neue Feierhalle um 1925 Neue Feierhalle Friedhof Radebeul-Ost Serkowitzer Straße 33 51° 05′ 53″ N, 013° 40′ 05″ O51.09791666666713.668055555556 RAD 1928/29 Max Czopka (Neue Feierhalle) BD SG WLG. Friedhof mit alter und neuer Feierhalle und Einfriedungsmauer, mit Grufthaus Karl Mays (1912 1913), Jugendstilgruft, Grabmal Doerstling und Beckert sowie weiteren Grabanlagen, alte Feier-Halle um 1890, neue Feierhalle 1928/29 Siehe auch
Literatur
- Frank Andert (Redaktion); Große Kreisstadt Radebeul. Stadtarchiv Radebeul (Hrsg.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. 2. Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9.
- Barbara Bechter, Wiebke Fastenrath et al. (Bearb.): Georg Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen I, Regierungsbezirk Dresden. Deutscher Kunstverlag, München 1996, ISBN 3-422-03043-3, S. 730–739.
- Volker Helas (Bearb.); Landesamt für Denkmalpflege Sachsen und Stadt Radebeul (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen: Stadt Radebeul. SAX-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3.
Einzelnachweise
- ↑ Verzeichnis der Kulturdenkmale der Stadt Radebeul. Große Kreisstadt Radebeul, 17. April 2008, S. 1–27, abgerufen am 20. September 2009 (PDF).
- ↑ Kaditz im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- ↑ Frank Andert (Redaktion); Große Kreisstadt Radebeul (Hrsg.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. 2., leicht geänderte Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, S. 96.
- ↑ Volker Helas (Bearb.); Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Stadt Radebeul (Hrsg.): Stadt Radebeul. [Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen]. SAX-Verlag, Beucha 2007 (Siehe beiliegende Karte).
- ↑ Die Wichernkapelle; Unser kleinstes Gotteshaus in Lindenau.
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