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Xbox Live ist ein Onlinenetzwerk von Microsoft für die Xbox-Videospielsysteme. Es wurde am 15. November 2002 gestartet und erfuhr mit dem Erscheinen der Xbox 360 am 22. November 2005 umfassende Erweiterungen. So kam unter anderem der Marktplatz hinzu, eine Art Kiosk für Demos, Trailer und sonstige Inhalte zum Herunterladen, sowie verbesserte Community-Funktionen wie die Gamercard. Die wichtigste Funktion des Netzwerkes stellt die Fähigkeit dar, online gegen Spieler auf der ganzen Welt spielen zu können, sofern das Spiel eine entsprechende Funktion anbietet. Derzeit machen über 100 Spiele von dieser Möglichkeit Gebrauch, wohingegen alle Spiele aufgrund einer Vorgabe seitens Microsofts eine Basisunterstützung des Xbox-Live-Netzwerkes anbieten müssen.
Zum Verbinden mit dem Netzwerk, das vom gewöhnlichen Internet abgeschottet ist, verwendet die Xbox eine eingebaute Netzwerkkarte die mit einem Modem oder Router verbunden werden muss. Zudem vertreibt Microsoft einen WLAN-Adapter, der an einen der USB-Anschlüsse der Konsole angeschlossen wird und ihr somit den Zugang zu Xbox Live ermöglicht.
Es gibt auf der Xbox 360 zwei verschiedene Zugänge zum Xbox-Live-Netzwerk, die sich in Umfang und Funktion teilweise unterscheiden.
Xbox Live Gold ist kostenpflichtig und kann entweder per Kreditkarte, Bankeinzug (beides in Einer-, Dreier-, und Zwölfer-Monatsschritten) oder mit einer Guthabenkarte für drei und zwölf Monate im Voraus bezahlt werden. Letztere ähneln durch die in allen großen Elektronikmärkten käuflichen Karten mit Rubbelfeld, dem seit langem in Deutschland gängigen Prepaid-System bei Mobiltelefonen. Zusammen mit dem Kauf der Xbox 360 sowie bei manchen Xbox-Spielen ist ein freier, uneingeschränkter Testmonat enthalten, wohingegen bei einigen Spielen die Goldmitgliedschaft nur 48 Stunden währt. Die Kosten für eine einjährige Goldmitgliedschaft betragen 60 Euro oder 20 Euro für drei Monate.
Xbox Live Silber stellt den grundlegenden Zugang zu Xbox Live dar und steht jedem Spieler kostenfrei zu. Mit einem solchen „Silber Account“ lassen sich die meisten Funktionen der „Gold Abonnements“ nutzen, jedoch gibt es Einschränkungen auf dem Marktplatz, und der Videochat lässt sich nicht nutzen. Den gravierendsten Unterschied gegenüber Xbox Live Gold stellt die fehlende Multiplayer-Unterstützung dar, wodurch ein wesentlicher Bestandteil des Xbox-Live-Netzwerkes für Silber-Mitglieder nicht zur Verfügung steht.
Inhaltsverzeichnis
Features
Xbox Live bietet spieleübergreifend VoIP-Sprachkommunikation über ein Headset das an den Xbox oder Xbox 360 Controller angeschlossen wird (inzwischen ist auch ein drahtloses Headset verfügbar), seit Oktober 2006 auch Videochat mit der Xbox-360-Cam, eine Freundesliste, eine Liste mit den 50 zuletzt gespielten Personen, und die Möglichkeit, Sprach- (nur Xbox 360) und Textnachrichten innerhalb des Live-Netzwerkes zu versenden. Zudem kann der Gamertag und das zugehörige Profil auf Xbox.com angesehen und verwaltet werden.
Weitere spieleübergreifende Features sind:
- die Zuordnung zu einer Gamerzone die den Spielstil repräsentiert und in Onlinematches berücksichtigt wird
- Spieleerfolge die seinem Profil zugeordnet werden und mit Freunden verglichen werden können
- Reputation-Bewertung von Spielern um die Wahrscheinlichkeit, in einem Onlinematch auf sie zu treffen zu erhöhen oder zu senken
- Gamerscores (das Total der Erfolgspunkte)
- Xbox Live Marktplatz (Kostenloses und -pflichtiges Herunterladen von Demos, Trailer, Add-ons und weiteren Inhalten) (nur Xbox 360)
- Xbox Live Arcade (Download von Arcade-Spielen) (nur Xbox 360) (Xbox mit ArcadeDisc)
- TrueSkill (Auto-Multiplayer-Matchsuche anhand von bisheriger Spielstärke)
Immer wenn man bei Xbox Live eingeloggt ist, egal ob man ein Spiel spielt, eine DVD schaut oder im Dashboard navigiert, hat man auf seine Freundesliste Zugriff, sieht, was seine Freunde gerade spielen, und kann ihnen Nachrichten senden. Die Xbox 360 zeigt dabei nicht nur an, welches Spiel die Freunde gerade spielen, sondern auch, in welchem Level oder in welchem Multiplayer-Spiel sie sich befinden (insofern diese das in ihren Datenschutzeinstellungen zulassen).
Zentralisierung
Xbox Live ist ein sehr zentralisiertes Netzwerk. Alle Spieleentwickler und Inhaltsanbieter müssen sich an die Richtlinien von Microsoft halten, wenn sie Xbox Live in ihren Spielen verwenden wollen. Dafür muss der Spieler nur einmal für Xbox Live bezahlen und kann dann beliebig alle Onlinespiele und Dienste uneingeschränkt verwenden, hat eine einheitliche Bedienung und spieleübergreifende Dienste, und der Entwickler muss keinen eigenen Onlinedienst eröffnen, da Microsoft die gesamte Infrastruktur und Server zur Verfügung stellt. Eine Ausnahme bilden Phantasy Star Universe und Final Fantasy XI da diese plattformübergreifend sind und den Server der Hersteller benutzen. Für sie muss separat bezahlt werden.
Xbox Live auf der Xbox 360
Mit dem Erscheinen der Xbox 360, wurden auf Xbox Live umfassende Änderungen und Erweiterungen vorgenommen. Eine der wichtigsten Änderungen ist die Unterscheidung in Silber- und Gold-Mitgliedschaften. Xbox Live Silber ist für alle Xbox-360-Spieler kostenlos, bietet alle Features von Xbox Live Gold außer das Onlinespielen (es gibt jedoch unregelmäßige Frei-Wochenenden), Videochat und Exklusivdownloads im Marktplatz.
Kugelblitz-Kanal
Kugelblitz-Kanal ist eine Videospiel-Sendung, die ausschließlich im deutschsprachigen Online-Dienst angeboten wird. In der wöchentlichen Sendung stellt Boris Schneider-Johne, der Xbox-Produktmanager von Microsoft Deutschland, Details zur Xbox 360 vor und unterhält sich mit Stargästen. Kugelblitz ist der Spieler-Aliasname (Gamertag) des Moderators.
Verfügbarkeit
Xbox Live ist aktuell in 41 Ländern verfügbar (Stand: Mai 2007)[1]:
Live Anywhere
Hauptartikel: Live Anywhere
Mit der Einführung von Windows Vista soll Xbox Live mit Live Anywhere zu einem plattformübergreifenden Service werden und die vier Plattformen Xbox 360, Windows Vista, Windows Mobile und der bisher nur in den USA erhältliche MP3-Player „Zune“ von Microsoft gemeinsam verbinden. Live Anywhere, auf den anderen Plattformen als Software installiert, soll dieselben Features wie Xbox Live auf der Xbox 360 bieten inklusive Freundesliste, Gamerscore, Textnachrichten, Marktplatz usw., das die Spiele gemeinsam nutzen können. Ebenfalls sollen plattformübergreifende Multiplayer-Spiele möglich sein. Das erste plattformübergreifende Spiel ist der bereits erschienene Ego-Shooter Shadowrun.
Xbox Live Clanszene
Bereits seit dem Erscheinen von Xbox Live im Jahr 2002 hat sich eine Clanszene gebildet. Nach Vorbild der bereits etablierten Clanszene auf dem PC gibt es mehrere Clanportale, auf denen die Spieler kommunizieren und Turniere, Ladder oder Cups ausspielen können. Jedes Jahr werden auf den World Cyber Games die Weltmeisterschaften im Spielen ausgetragen, 2007 in Project Gotham Racing, Dead or Alive 4, Tony Hawks: Project 8 und Gears of War mit Sach- und Geldpreisen bis zu 20.000 Dollar.
Mittlerweile gibt es über 300 Clans im deutschsprachigen Raum, welche von Firmen, wie BigBen Interactive, Eibach oder brooklyn finanziell unterstützt werden. Anders als beispielsweise bei den amerikanischen MLG-Teams Carbon oder Final Boss kann noch kein Clan von sich behaupten, dass seine Mitglieder Pro Gamer sind, welche ihren Lebensunterhalt mit dem Spielen verdienen können.
Kritik
Zum Ende des Jahres 2007 kam vermehrt Kritik an Xbox Live auf, was primär auf Stabilitäts- und Performance-Probleme zurückzuführen war, die unter Anderem Schwierigkeiten beim Einwählen und Verbindungsabbrüche bei Spielpartien verursachten. Insbesondere Xbox-Live-Gold-Mitglieder forderten daher eine Erklärung von Microsoft. Diese veröffentlichte Xbox-Live-Chef Mark Whitten am 3. Januar 2008, wobei er sich für entstandene Unannehmlichkeiten entschuldigte und zu Protokoll gab, dass Microsoft die Probleme zwischenzeitlich in den Griff bekommen habe. In diesem Zusammenhang wurde zudem als Wiedergutmachung jedem Besitzer eines Xbox-Live-Accounts ein kostenloses Spiel aus dem Xbox-Live-Arcade-Portfolio zugesprochen.[2]
Nach Beschwerden von Benutzern sind alle englischen sexuellen Begriffe durch simple Zeichenfolgefilter gesperrt worden. Auch existierende Nutzer wurden gesperrt, darunter ein Herr Gaywood, ein in England üblicher Nachname.[3]
Siehe auch
Quellen
- ↑ aus dem englischen Artikel am 08.10.2007 übersetzt
- ↑ Meldung bei PCadept.de
- ↑ Xbox: Microsoft kämpft gegen "schwule Namen", queer.de, 23. Mai 2008
Weblinks
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