Luigi Riva

Luigi Riva



Luigi Riva
Spielerinformationen
Geburtstag 7. November 1944
Geburtsort Leggiuno, Italien
Größe 180 cm
Position Stürmer
Vereine in der Jugend
bis 1962 Laveno Mombello
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)1
1962–1963
1963–1976
AC Legnano
Cagliari Calcio
22 00(5)
315 (164)
Nationalmannschaft
1965–1974 Italien 42 0(35)
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.

Luigi Riva (* 7. November 1944 in Leggiuno (VA), Italien) ist ein ehemaliger italienischer Fußballspieler, der auf der Position des Stürmers aktiv war. Die längste Zeit seiner Karriere spielte er für Cagliari Calcio und die italienische Fußballnationalmannschaft.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Im Verein

Der Sohn eines Eisenbahners stammte aus bescheidenen Verhältnissen und war nach dem frühen Tod seiner Eltern bei seiner älteren Schwester aufgewachsen. Schon im Alter von 13 Jahren musste Riva zum Lebensunterhalt der Familie beitragen und arbeitete in einer Fabrik am Fließband. Ab 1958 spielte der in der Jugendabteilung von Laveno Mombello. 1962 erfolgte dann der Wechsel zum AC Legnano, der in der dritten italienischen Liga (Serie C) spielte. Da der hochverschuldete Club dringend Geld brauchte, stand das 18-jährige Sturmtalent am Ende der Saison schon wieder zum Verkauf. Rivas Wunschverein Inter Mailand zeigte Interesse und wollte die geforderte Ablösesumme zahlen, doch Inter-Coach Helenio Herrera, der den Stürmer bei einem Probetraining beobachtete, schickte ihn nach Hause. Seiner Meinung nach hatte er nicht das Zeug zum Vollprofi. Ganz anderer Meinung war Andrea Arrica, Vize-Präsident von Cagliari Calcio auf Sardinien. Der Serie-B-Verein zahlte 37 Millionen Lire und holte Riva 1963 aus Norditalien nach Sardinien. Dies stellte zu dieser Zeit einen ungewöhnlichen Wechsel dar, denn Spieler wechselten aus dem wirtschaftlich starken Norden sehr selten in den strukturell unterentwickelten Süden, doch Riva wagte diesem Schritt. In seiner ersten Saison mit Cagliari gelang ihm gleich der Aufstieg in die Serie A, wobei er mit acht Treffern in der Aufstiegsaison den absoluten Durchbruch noch nicht geschafft hatte.

Doch in den folgenden Jahren zeigte seine Formkurve steil nach oben und er entwickelte sich zu einem der besten Stürmer Italiens. Er suchte stets den direkten Weg zum Tor und war ein ständiger Unruheherd für die gegnerischen Abwehrreihen. Hierbei kamen ihm seine atemberaubende Athletik und Kraft zugute, die es jedem Verteidiger schwer machten gegen ihn zu spielen. Berüchtigt war außerdem sein unglaublicher linker Fuß, mit dem er Schüsse mit einer Geschwindigkeit um 120 km/h abgeben konnte.

1967 wurde er mit 18 Toren in nur 23 Spielen Torschützenkönig der Serie A. Cagliari hatte sich zu einem ernsthaften Konkurrenten für die reichen Clubs aus Norditalien (AC Mailand,Inter Mailand, Juventus Turin) um den Scudetto entwickelt. Trainer Manlio Scopigno hatte eine starke Einheit geformt, die mit Enrico Albertosi, Pierluigi Cera, Comunardo Niccolai, Angelo Domenghini, Sergio Gori und eben Riva sieben italienische Nationalspieler aufweisen konnte. 1969 wurde die Mannschaft Zweiter und Riva mit 20 Treffern Torschützenkönig. Hinter seinem Landsmann Gianni Rivera wurde er Zweiter bei der Wahl zu Europas Fußballer des Jahres 1969.

Die absolute Sensation folgte ein Jahr später, als Cagliari zum ersten (und bisher einzigen) mal den Scudetto gewann. Mit 21 Toren hatte Riva wieder erheblichen Anteil an diesem Titel, der auf ganz Sardinien frenetisch gefeiert wurde. Riva wurde auf der Insel wie ein Messias gefeiert und überall verehrt, da der Titel für diesen armen Landesteil Italiens mehr bedeute als bloß den Gewinn einer Meisterschaft im Fußball. Trotz lukrativer Angebote der Vereine aus dem Norden blieb er Cagliari treu, was die Verehrung für ihn ins Unermessliche steigerte. Er verlängerte 1970 seinen Vertrag um fünf Jahre. Im Oktober des selben Jahres musste er nach einem komplizierten Wadenbeinbruch monatelang pausieren. Nach dieser schweren Verletzung war er nicht mehr derselbe und erreichte seine Höchstform nicht mehr wieder und spielte kaum eine Saison beschwerdefrei durch. Im Januar 1976 folgte eine weitere schwere Verletzung, ehe er 1977 seine Karriere offiziell beendete.

Nach Beendigung seiner Profilaufbahn war Riva als Präsident von Cagliari Calcio tätig. Daneben arbeitete er auch für die Nationalmannschaft als eine Art Manager (WM 1994 und WM 2006). Seit 2005 wird die Nummer 11, die von Riva getragene Nummer, von Cagliari an keinen Spieler mehr vergeben. Heute lebt er in Cagliari, wo er immer noch wie eine Legende verehrt wird.

In der Nationalmannschaft

1966 wurde er in das Aufgebot für die WM in England nominiert, jedoch setzte Trainer Edmondo Fabbri ihn nicht ein. Nach dem frühen Ausscheiden gegen Nordkorea begann ein Neuaufbau und Riva wurde nun auch hier zum Stammspieler. Mit der italienischen Nationalmannschaft konnte er den EM-Titel 1968 gewinnen, wobei er im Finale gegen Jugoslawien ein Tor erzielte.

Mit seinen Treffern in den Qualifikationsspielen gegen die DDR ebnete er seiner Mannschaft den Weg zur Endrunde 1970 in Mexiko. Riva hatte dort die Torjägerkrone angepeilt, jedoch musste er bis zum Viertelfinale warten, ehe er dort seine ersten beiden Treffer erzielen konnte (4:1-Sieg über Mexiko). Im legendären Jahrhundertspiel im Halbfinale gegen Deutschland steuerte er den Treffer zum zwischenzeitlichen 3:2 bei. Mit drei Treffern musste er Gerd Müller (zehn Tore) die Torjägerkrone überlassen. Das Finale verlor Italien mit 1:4 gegen Brasilien

Sein letztes Turnier absolvierte er 1974 in Deutschland. Jedoch hatte er hier seinen Zenit bereits überschritten und war von Verletzungen gebeutelt. Italien schied in der Vorrunde aus und Riva kam in zwei Partien zum Einsatz, wobei er kein Tor mehr erzielte. Jedoch ist seine Quote von 35 erzielten Treffern bei lediglich 42 Spielen bis heute unerreicht.

Erfolge

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