Mandaubahn

Mandaubahn
Mittelherwigsdorf–Varnsdorf–Eibau
Strecke der Bahnstrecke Mittelherwigsdorf–Varnsdorf–Eibau
Ausschnitt der Streckenkarte Sachsen von 1902
Kursbuchstrecke (DB): 236
Streckennummer: 6588; sä. MWE
Streckenlänge: 23,276 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 12,5 
Minimaler Radius: 300 m
Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h
Legende
Strecke – geradeaus
von Zittau
Kilometer-Wechsel
0,000 (Abzw)
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
nach Eibau–Bischofswerda
Bahnhof, Station
0,175 Mittelherwigsdorf (Keilbahnhof) 278 m
Haltepunkt, Haltestelle
3,722 Hainewalde (ehem. Bf) 312 m
Brücke (groß)
6,00 Viadukt Großschönau (Pochbachviadukt; 97 m)
Bahnhof, Station
7,546 Großschönau (Sachs) 329 m
Brücke (klein)
8,36 Brücke Lausurbach (43 m)
Grenze
9,630 Staatsgrenze Deutschland–Tschechien
Bahnhof, Station
10,101 Varnsdorf früher Warnsdorf 336 m
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
nach Děčín (vorm. Böhmische Nordbahn)
Brücke (groß)
10,82 Viadukt Varnsdorf (100 m)
12,309 Starý Varnsdorf früher Altwarnsdorf 342 m
Grenze
13,705 Staatsgrenze Tschechien–Deutschland
Brücke (groß)
15,150 Viadukt Seifhennesdorf (173 m)
Bahnhof, Station
15,534 Seifhennersdorf 358 m
19,729 Leutersdorf (ehem. Bf) 376 m
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
von Zittau–Mittelherwigsdorf
Bahnhof, Station
23,451 Eibau 384 m
Strecke – geradeaus
nach Bischofswerda

Die Bahnstrecke Mittelherwigsdorf–Varnsdorf–Eibau ist eine Nebenbahn in Sachsen und Tschechien. Die als Mandaubahn bekannte Verbindung ist Teil der ursprünglichen Verbindung Dresden–Zittau, welche in Eibau von der Bahnstrecke Bischofswerda–Zittau abzweigt und über das tschechische Varnsdorf führt, um dann bei Mittelherwigsdorf wieder in diese Strecke einzumünden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Kgl. Sächsischen Staatseisenbahnen erbauten die Zweigstrecke ausgehend von Mittelherwigsdorf an der inzwischen verstaatlichten Löbau-Zittauer Eisenbahn. Am 2. Januar 1868 wurde Großschönau und am 15. August 1871 Warnsdorf erreicht, das damals zum österreichischen Kronland Böhmen gehörte und heute Teil der Tschechischen Republik ist.

Von Eibau, das ebenfalls an der Strecke Zittau–Bischofswerda liegt, erreichte der Schienenweg am 1. November 1874 Seifhennersdorf. Der Lückenschluss zwischen Seifhennersdorf und Warnsdorf verzögerte sich durch den schwierigen Grundwerb auf österreichischem Territorium derart, dass die Fertigstellung der Verbindung erst zum 15. September 1876 möglich war.

Ursprünglich als Hauptbahn gebaut, wurde die Strecke am 1. Juli 1924 zur Nebenbahn abgestuft.

Seit der Inbetriebnahme gab es Korridorzüge, im damals österreichischen Warnsdorf wurden nur aussteigende Fahrgäste kontrolliert, durchreisende im Zug nicht. 1945 wurden die durchgehenden Züge eingestellt, erst 1951 kam es zu Korridorzügen, die allerdings in Varnsdorf nicht hielten. Erst zum 1. Juni 2006 wurde dieser Halt wieder eingeführt.

Die Deutsche Bahn (DB) stellte den Güterverkehr zwischen Eibau und Seifhennersdorf zum 31. Dezember 1994 ein. Seit 2002 befährt die Sächsisch-Böhmische Eisenbahngesellschaft (SBE) die Strecke im Auftrag des Verkehrsverbundes Oberlausitz-Niederschlesien. Nachdem der Verkehrsverbund bereits 2005 den Abschnitt Seifhennersdorf–Eibau abbestellt hatte und die SBE hier ein Jahr lang eigenverantwortlich wenige Züge fuhr, gibt es seit Dezember 2006 keinen fahrplanmäßigen Personenverkehr zwischen Seifhennersdorf und Eibau mehr. Die DB verpachtete die Strecke von Eibau bis Seifhennersdorf (Grenze) deshalb an das Eisenbahninfrastrukturunternehmen Deutsche Regionaleisenbahn.

Im Korridorverkehr (Peagebetrieb) verkehren auch tschechische Züge von Rybniště nach Hrádek nad Nisou und Liberec über diese Strecke. Seit 1982 ist der Ein- und Ausstieg in Zittau gestattet. Dafür war ein besonderer Bahnsteig vorhanden, der bis zum Beitritt Tschechiens zum Schengener Abkommen erst nach Grenzkontrollen betreten und verlassen werden konnte. Im weiteren Verlauf auf der Bahnstrecke Zittau–Liberec durchqueren diese Züge auch noch polnisches Gebiet.

Ausblick

Ab 12. Dezember 2010 wird die Vogtlandbahn den Betrieb auf der Dreiländerbahn Liberec–ZittauVarnsdorf–Rybniště/Seifhennersdorf mit Triebwagen der Baureihe Desiro für zehn Jahre durchführen. Von Liberec bis Varnsdorf wird stündlich und von dort weiter nach Rybniště beziehungsweise Seifhennersdorf zweistündlich gefahren. Dabei kommen zweisprachige Zugbegleiter zum Einsatz. Die Vogtlandbahn gewann im Februar 2009 die von drei ÖPNV-Aufgabenträgern erstmalig durchgeführte deutsch-tschechischen Ausschreibung.[1]

Einzelnachweise

  1. Siehe Zweckverband Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien, „Dreiländerbahn Liberec – Zittau – Varnsdorf – Rybniště/Seifhennersdorf langfristig gesichert. Vogtlandbahn GmbH erhält einen 10-Jahres-Vertrag“, Pressemitteilung. 17.Februar 2009. Abgerufen am 21.Februar 2009. (pdf)

Weblinks


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