Max Kreuziger

Max Kreuziger

Max Kreuziger (* 13. September 1880 in Berlin; † 12. März 1953 in Berlin) war ein deutscher Pädagoge und Kommunalpolitiker.

Werdegang

Von 1898 bis 1901 studierte der als Sohn eines Schneiders geborene Kreuziger in Berlin am Lehrerseminar. Ab 1902 arbeitete er nach einjährigem Militärdienst als Lehrer.

Nach dem 1. Weltkrieg wurde Kreuziger Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD). Von 1921 bis 1922 war er Mitglied der Bezirksverordnetenversammlung im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg. 1922 erfolgte die Ernennung als Rektor einer Weddinger Gemeindeschule. In den Jahren 1922 bis 1928 gehörte Kreuziger als Stadtverordneter neben seiner beruflichen Tätigkeit der Stadtverordnetenversammlung von Groß-Berlin an. 1928 wurde er zum Magistratsschulrat von Berlin ernannt. 1931 wechselte Kreuziger als Referent für weltliche Schulen in das Preußische Kultusministerium. Seine Zielsetzung war dabei durchweg eine sozialdemokratische Schulreform.

Dezember 1932 erfolgte nach dem Staatsstreich von Papen die Entlassung aus dem Verwaltungsdienst, so dass Kreuziger wieder als Lehrer arbeitete. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten geriet Kreuziger immer mehr ins politische Visier. Im September 1933 folgten die Entlassung aus dem Lehrdienst verbunden mit einer ständigen Polizeiaufsicht. Kreuziger arbeitete von 1934 an in verschiedenen Buchhandlungen. In Folge des gescheiterten Attentats auf Hitler vom 20. Juli 1944 wurde auch Kreuziger verhaftet und über zwei Monate lang im Konzentrationslager Sachsenhausen inhaftiert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte ihn die Sowjetische Militäradministration SMAD als stellvertretenden Bezirksbürgermeister im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg ein. Kreuziger trat als Sozialdemokrat ab Anfang 1946 aktiv für die Vereinigung von SPD und KPD zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) ein und wirkte dort auch in der Programmkommission mit.

Von 1946 bis 1948 gehörte Kreuziger als Stadtverordneter der SED wieder der Stadtverordnetenversammlung an und engagierte sich zusammen mit Paul Oestreich, Ernst Wildangel und Richard Schallock an der Ausarbeitung und Verwirklichung des Berliner Einheitsschulgesetzes. Zuletzt war Kreuziger 1948 bis 1951 Stadtrat für Volksbildung im Magistrat von Groß-Berlin (Berlin-Ost).

Ehrungen

Im Juni 1950 bekam er von DDR-Staatspräsident Wilhelm Pieck die Auszeichnung Verdienter Lehrer des Volkes.

Max Kreuziger wurde März 1953 auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde bestattet.[1] Außerdem erhielt eine 1954 neu gebaute Schule in Berlin-Friedrichshain den Ehrennamen Max-Kreuziger-Grundschule (Böcklinstraße 1), die später zu einer Oberschule erweitert wurde. Das Haus steht heute unter Denkmalschutz[2], dient aber seit einigen Jahren nicht mehr als Schule. Ein Immobilienunternehmen hat es erworben und lässt es zu einem Wohnhaus umbauen, das nun die Bezeichnung Max-Kreuziger-Haus erhielt.[3]

Einzelnachweise

  1. Joachim Hoffmann: Berlin-Friedrichsfelde. Ein deutscher Nationalfriedhof. Kulturhistorischer Führer, Das Neue Berlin 2001, ISBN3-360-00959-2; S. 133
  2. Baudenkmal Max-Kreuziger-Grundschule, 1953/54 vom Architekten Hans Schmidt
  3. Ausführliches zum Max-Kreuziger-Haus in: FRIEDRICHsHAIN - Zeitschrift für Stadterneuerung, 11. Jahrgang, Heft 3/2005; abgerufen am 15. März 2010

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