- Mehringhof
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Der Mehringhof ist ein bekanntes autonomes Zentrum in Berlin-Kreuzberg.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Ende der 1970er-Jahre entstand die Idee, ein alternatives Zentrum aufzubauen. Die Schule für Erwachsenenbildung (SfE) brauchte dringend größere Räume. Menschen aus ähnlich strukturierten Projekten taten sich mit den Schülern und Lehrern zusammen und kauften 1979 für knapp zwei Millionen DM das Fabrikgrundstück der Schriftgießerei Berthold auf dem Hinterhof der Gneisenaustraße 2. Das Projekt wurde als GmbH organisiert.
Wichtige langjährige Mieter waren neben der SfE der Gesundheitsladen, der Arbeitskreis Orientierungs- und Bildungshilfe, das Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile und Lateinamerika (FDCL), die Zeitschrift Wechselwirkung, ein Fahrradladen, die Elektronikfirma Wuseltronick, Graph Druckula, das Kneipenkollektiv Ex, der Transit Buchverlag, die Internationale der Kriegsdienstgegner/innen (IDK), das Mehringhof-Theater und der Buchladen und Verlag Schwarze Risse. Das Autonomenblatt Interim hat im Mehringhof einen Briefkasten.[1]
1999 wurde der Mehringhof von fast 1000 Beamten von Kriminalpolizei über BKA bis zur GSG 9 einer Razzia unterzogen. Der gesuchte Sprengstoff der revolutionären Zellen konnte nicht gefunden werden.[2][3]
Projekte
Die Projekte im Mehringhof haben für derzeit knapp 120 Menschen feste Arbeitsplätze geschaffen. Zu den Projekten gehören Gastronomie, der Buchladen und die Verlage, der Fahrradladen, andererseits die Theater. Soziale Projekte bilden das Medibüro, die Ambulanten Dienste und Hauspflege für kranke und behinderte Menschen. Beim Arbeitskreis Orientierung und Bildung (AOB) können Erwachsene Lesen und Schreiben lernen. Auf der SfE kann man sich auf die Prüfungen für das Abitur und die Mittlere Reife vorbereiten.
Das Archiv des FDCL bietet Materialien über den Widerstand in Lateinamerika und das Redaktionskollektiv der Lateinamerika Nachrichten berichtet seit 1973 über Politik, Kultur und Gesellschaft in Lateinamerika. Ebenso ist die Forschungsgesellschaft Flucht und Migration im Mehringhof untergebracht.
Finanzierung und Organisation
Der Mehringhof kommt ohne staatliche Förderung aus. Alle wichtigen Entscheidungen des Mehringhofs werden im monatlichen Plenum diskutiert und entschieden.
Literatur
- Elisabeth Bolda, Rainer Nitsche, Jochen Staadt (Hsg.): Der Mehringhof. Ein unmöglicher Betrieb. Transit Buchverlag, Berlin, 1988, ISBN 3-88747-047-8
Weblinks
Commons: Mehringhof – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Uwe Rada Schokoküsse für Dorfpostille taz, 21. Juni 1997, gespiegelt auf nadir.org, Stand 29. Januar 2008
- ↑ Peter Murakami: „Terroristenjagd“ im Berliner Mehringhof Junge Welt, 20. Dezember 1999. Spiegel auf www.freilassung.de. Stand 29. Januar 2008
- ↑ Martin Beck: Geschichtsstunde mit Überraschungen Die Rote Hilfe 1/2002 (S.16f.) Stand 28. Januar 2008
52.49242213.388481Koordinaten: 52° 29′ 33″ N, 13° 23′ 19″ OKategorien:- Kulturzentrum
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