- Festspiele Mecklenburg-Vorpommern
-
Die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern sind ein sommerliches Musikfestival, das seit 1991 jährlich an Spielorten im ganzen Land Mecklenburg-Vorpommern stattfindet. Über 120 Konzerte finden rund 80, teils außergewöhnlichen Spielstätten, wie in den backsteingotischen Kirchen, in Schlössern und Gütern statt. Bestritten wird das Festival von qualitativ hochwertigen Künstlern. Es ist das drittgrößte Festival seiner Art in Deutschland. In den vergangenen Jahr waren etwa Hilary Hahn, Martha Argerich, Anne-Sophie Mutter, Kent Nagano, Viviane Hagner und Hélène Grimaud zu Gast.
Inhaltsverzeichnis
Gründungsgeschichte
Im Jahr 1990 gründete Matthias von Hülsen die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. Das Gründungskonzert fand im gleichen Jahr am 13. Mai im Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin statt. Mitbegründer waren unter anderem Werner Stegemann, Pastor Pilgrim, Anneliese Hoge, Merten Drevs und Bärbel Kleedehn. Der Verein der Festspiele führte diese bis zum Jahr 1995 als Gründungsorganisation durch. Im selben Jahr wurde aus rechtlichen und organisatorischen Gründen eine Durchführungsgesellschaft (GmbH) gegründet. Dennoch ist der Verein Träger und Förderverein der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern und unterstützt die Arbeit der Intendanz und des gesamten Organisationsteams durch Anwerbung und Pflege von Mitgliedern, Bereitschaftsarbeit und Akquisition von Spendengeldern.
Leitung
Matthias von Hülsen war Intendant bis Oktober 2002. Am 1. Oktober 2002 wurde Sebastian Nordmann sein Nachfolger und übernahm die Aufgaben des künstlerischen Leiters und Geschäftsführers bis 31. Dezember 2008. Seit 1. Januar 2009 hat Herr Dr. Matthias von Hülsen wieder die Leitung übernommen.
Programmreihen
Junge Elite
In der Programmreihe „Junge Elite“ treten jedes Jahr international vielversprechende junge Künstler auf. In über 30 Konzerten präsentieren sich 2009 29 Solisten und 14 Ensembles unserer Nachwuchsreihe „Junge Elite“. Der Instrumentenschwerpunkt 2009 ist das Klavier. Seit 1995 ist die Reihe tragende Säule des Festspielprogramms.
Musik und Literatur
In der Programmreihe „Musik und Literatur“ treffen Werke von bekannten Schriftstellern und Musik großer Komponisten aufeinander. Jedes Jahr reisen hierzu berühmte Schauspieler und Rezitatoren wie z.B. Benjamin von Stuckrad-Barre, Peter Lohmeyer, Martina Gedeck oder Wilhelm Wieben nach Mecklenburg-Vorpommern um diese einzigartige Verbindung aus Musik und Literatur lebendig werden zu lassen.
Preisträgerkonzerte
Am Ende der Saison erhalten drei junge Künstler der Reihe „Junge Elite“ die Festspielpreise Solisten-Preis, Publikums-Preis, und Nordmetall-Preis. Diese Preisträger kehren dann im folgenden Jahr zurück und geben die sogenannten Preisträgerkonzerte.
Musik aus MV
"Seit 2005 präsentieren die Festspiele in der Reihe „Musik aus MV“ einerseits das kulturelle Erbe des Landes, andererseits die derzeit besten Musiker aus Mecklenburg-Vorpommern, die sich bekannte auswärtige Musiker zu gemeinsamen Konzerten einladen.(...) [Besondere Wertschätzung erfährt bei der] „Musik aus MV“ die Musiktradition des Hofes zu Ludwigslust am Ende des 18. Jahrhunderts. In drei Konzerten – Kammerkonzert, Orchesterkonzert und Chor-Orchesterkonzert – wird das Kulturleben dieser Zeit wiederbelebt."[1]
Sommercampus
"Die Hochschule für Musik und Theater Rostock führt den Sommercampus durch. Zum insgesamt 14. Mal und zum vierten Mal in enger Kooperation mit den Festspielen MV lädt die Hochschule anerkannte Dozenten ein,(...) eine Woche intensiv mit Studenten zu arbeiten. Eine absolute Besonderheit (...) dabei ist ein Orchester „in Residence“: die Polnische Kammerphilharmonie unter ihrem Chefdirigenten und Gründer Wojciech Rajski, die den Dozenten und Studenten für Proben während des gesamten Zeitraums zur Verfügung steht. Neben der Kursarbeit gibt es zahlreiche Konzerte, u.a. das Eröffnungskonzert mit vier international bekannten Nachwuchsmusikern(...), das Dozentenkonzert(...), zwei Konzerte „on tour“(...) und ein Abschlusskonzert(...)."[1]
Spezielle Projekte der vergangenen Jahre:
- "Sleeping Beauties"
- "Werkschau Hélène Grimaud"
- "Jüdische Musik in Mecklenburg-Vorpommern"
- "9 Mal 9"
- "Künstlerstätten"
Preise
Die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern verleihen jedes Jahr drei verschiedene Preise an die herausragendsten Künstler der Saison. Die Preise gehen ausschließlich an Künstler der Programmreihe „Junge Elite“.
- Der Solisten-Preis wird von den Festspielen gewählt und mit 5.000 € dotiert.
- Der Publikums-Preis geht an einen vom Publikum ausgewählten Künstler oder Ensemble und ist mit 5.000 € dotiert.
- Der Nordmetall-Preis ist für das beste Ensemble der jungen Talente und wird mit 10.000 € dotiert.
- Der "Nordkurier-Spielstättenpreis" geht an den besten neuen Veranstaltungsort und ist mit 5.000 € dotiert. [2]
Preisträger in Residence
Seit dem Jahr 2006 ehren die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern jedes Jahr einen ganz besonders herausragenden Künstler mit dem Titel Preisträger in Residence. Dieser Künstler ist sowohl Solist beim Eröffnungskonzert der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, als auch Leiter des Kammermusikfests. Die Residence gibt dem jeweiligen Künstler die Möglichkeit, Wunschprojekte zu realisieren, zu denen er auch andere Künstler einladen kann. Somit hat er einen künstlerischen Einfluss auf die Programmgestaltung der Saison.
Der erste Preisträger in Residence 2006 war der britische Geiger und ECHO-Klassik-Gewinner Daniel Hope, der bereits seit 1997 zu den Preisträgern der Festspiele gehörte. Im folgenden Jahr war die deutsche Violinistin Julia Fischer Preisträgerin in Residence. Sie spielte bereits im Alter von 13 Jahren eines ihrer ersten Konzerte im Rahmen der Festspiele MV. Julia Fischer gilt als Ausnahmetalent und ist mit ihren 24 Jahren die jüngste Geiger-Professorin Deutschlands. Im Jahr 2008 ist der deutsche Cellist Daniel Müller-Schott Residence Preisträger. Er war der erste Preisträger der Festspiele MV nach Gründung der internationalen Kammermusikreihe „Junge Elite“ 1995 und seitdem jedes Jahr Gast der Festspiele. Als vierte Preisträgerin in Residence präsentiert die Geigerin Viviane Hagner in 13 Konzerten ihr breites musikalisches Repertoire.
Spielorte und Spielstätten
- Altentreptow, St. Petri-Kirche
- Bad Doberan, Festsaal in der Kreisverwaltung (Salongebäude)
- Basthorst, Schloss
- Bauer-Wehrland, Gutshaus und Kirche
- Belitz, Gutshaus
- Bergen auf Rügen, St. Marien-Kirche
- Binz, Kurhaus-Saal
- Boldevitz, Kapelle des Gutshauses
- Bützow, Stiftskirche
- Dargun, Klosterruine, Open Air
- Dargun, Klosterkirche
- Demmin, St. Bartholomaei-Kirche
- Dobbertin, Klosterinnenhof
- Ferdinandshof, Brandstall des Gutshofes
- Fürstenhagen, Kirche
- Fleesensee, Schlosspark
- Granitz, Jagdschloss
- Goldberg, Katholische Kirche
- Greifswald, Dom St. Nikolai
- Greifswald, Pommersches Landesmuseum
- Groß Plasten, Schloss
- Groß Schoritz, Gutshaus
- Schlossgut Groß Schwansee, Marstall
- Güstrow, Ausstellungsforum der Ernst Barlach Stiftung
- Hagenow, Alte Synagoge
- Hasenwinkel, Schloss
- Heiligendamm, Festsaal im Kempinski Grand Hotel
- Heringsdorf, Bahnhof
- Hohen Luckow, Schloss
- Karow, Schloss
- Klepelshagen, Botschaft der Wildtiere
- Kloster auf Hiddensee, Gerhart-Hauptmann-Haus
- Klütz, Schloss Bothmer, Open Air
- Kotelow, Jagdschloss
- Krakow am See, Alte Synagoge
- Land Fleesensee, Open-Air im Schlosspark
- Dorfkirche Landow auf Rügen
- Landsdorf, Gutshaus
- Loitz, Hotel Tucholski
- Ludwigslust, Goldener Saal im Schloss
- Ludwigslust, Stadtkirche
- Lüttenort, Atelier Otto Niemeier-Hollstein
- Marihn, Kutscherhaus des Schlosses
- Mestlin, Gutshaus Knoefel
- Nakenstorf, Kunstscheune
- Neubrandenburg, Konzertkirche
- Neustadt-Glewe, Burg
- Neustrelitz, Orangerie
- Neu Drosedow, Scheune des Gutshofes
- Nossendorf, Gutshaus Syberberg
- Niendorf auf Poel, Scheune des Gutshofes
- Parchim, St. Georgen-Kirche
- Prerow, Seemannskirche
- Putbus, Theater
- Putbus, Marstall
- Redefin, Landgestüt
- Ribnitz-Damgarten, St. Marien-Kirche
- Röbel, ehemalige Synagoge
- Rostock, Straßenbahnwerkstatt
- Rostock, Nikolaikirche
- Rostock, Katharinensaal der HMT
- Rostock, Halle 207 (ehem. Neptunwerft)
- Rostock, Barocksaal
- Rothenklempenow, Scheune
- Samow, Herrenhaus
- Schwerin, Speicher
- Schwerin, Schelfkirche
- Schwerin, Dom
- Schwerin, Freilichtbühne
- Schwerin, Neustädtisches Palais (Goldener Saal)
- Schwerin, Schlosskirche
- Schwerin, Strandpavillon Zippendorf
- Schwerin, Synagoge
- Schönberg, St. Laurentius-Kirche
- Sellin, Seebrücke
- Sternberg, Stadtkirche
- Stettin (Polen), St. Jacobus-Kirche
- Stolpe, Scheune des Gutshauses
- Stralsund, St. Marien-Kirche
- Stralsund, Ozeneaneum
- Ueckermünde, St. Marien-Kirche
- Ulrichshusen, Festspielscheune
- Ulrichshusen, Schloss
- Volkenshagen, Scheune
- Vaschvitz auf Rügen, Kunstscheune
- Waren (Müritz), Müritzeum
- Wismar, Heiligen-Geist-Kirche
- Wismar, Alter Hafen, Open Air
- Wismar, St. Georgen-Kirche
- Wolgast, St. Petri-Kirche
- Zarrentin am Schaalsee, Kloster
- Zemmin, Kirche
- Zingst, Sandhalle
- Zinzow, Schloss
Weblinks und Quellen
- Literatur über Festspiele Mecklenburg-Vorpommern in der Landesbibliographie MV
- Offizielle Webseite der Festspiele MV
- NDR
Einzelnachweise
Kategorien:- Musik (Mecklenburg-Vorpommern)
- Veranstaltung (Mecklenburg-Vorpommern)
- Musikfestival (Deutschland)
Wikimedia Foundation.