Montieri

Montieri
Montieri
Wappen
Montieri (Italien)
Montieri
Staat: Italien
Region: Toskana
Provinz: Grosseto (GR)
Koordinaten: 43° 8′ N, 11° 1′ O43.13194444444411.0175704Koordinaten: 43° 7′ 55″ N, 11° 1′ 3″ O
Höhe: 704 m s.l.m.
Fläche: 108,34 km²
Einwohner: 1.250 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 12 Einw./km²
Postleitzahl: 58026
Vorwahl: 0566
ISTAT-Nummer: 053017
Schutzpatron: Beato Giacomo da Montieri (28. Dezember)
Website: Gemeinde Montieri

Montieri ist eine Gemeinde mit 1250 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2010) in der Provinz Grosseto in Italien, etwa 40 km von Siena entfernt.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Panorama von Montieri
Lage der Gemeinde Montieri in der Provinz Grosseto

Der Ort erstreckt sich über 108 km², die Einwohnerdichte beträgt etwa 12 Einwohner/km². Montieri liegt in der Bergregion der Colline Metallifere auf einer Höhe von 704 m und umfasst eine Fläche von 108 km2. Die Postleitzahl lautet 58026, die Telefonvorwahl ist +39-0566.

Zum Ort gehören die Ortsteile Boccheggiano, Gerfalco und Travale.

Die Nachbargemeinden sind Castelnuovo di Val di Cecina (PI), Chiusdino (SI), Massa Marittima, Monterotondo Marittimo, Radicondoli (SI) und Roccastrada. Im Gemeindegebiet nahe dem Poggio di Montieri entspringt der Fluss Merse.

Geschichte

Die Geschichte des Ortes geht zurück bis in die Zeit der Etrusker, die im 4. Jahrhundert v. Chr. begannen, Kupfer- und Silberminen in der Umgebung anzulegen. Das Gebiet gehörte zum Herrschaftsbereich von Populonia. Der lateinische Names des Ortes lautete Mons aeris (Kupferberg).

Der Name Montieri wird erstmals in einem Geschäftsbrief des Kaufmanns Lamberto degli Aldobrandeschi 973 n. Chr. erwähnt. Im 12. Jahrhundert war Montieri ein bedeutendes Bergbaugebiet und stand unter der Herrschaft des Bischofs von Volterra. Dieser ließ dort eine Grosso genannte Münze prägen. Später versuchte die Stadt Siena die Minen unter ihre Kontrolle zu bringen, da sie Silber für ihre eigene Münzprägung benötigte. 1181 kaufte Siena zunächst ein Viertel des Territoriums, 1326 fiel der Ort ganz an Siena. 1219 entstand das Breve di Montieri, eine Sammlung lokaler Gesetze. Die Urkunde ist deswegen bedeutend, weil sie als erste in Volgare abgefasst wurde. 1242 wurde Giacomo Papocchi, ein junger Bergarbeiter, wegen Silberdiebstahl zur Amputation der rechten Hand und des linken Fußes verurteilt. Um für seine Sünden zu büßen, ließ er sich in eine Zelle neben der Kirche einmauern und starb dort 46 Jahre später, am 28. Dezember 1289. Er wurde später seliggesprochen und wird seitdem als Schutzpatron des Dorfes verehrt. Im 14. Jahrhundert waren die meisten Silberminen ausgebeutet und Montieri erlebte einen Niedergang.

Erst in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurden durch den Mineralogen Giovanno Arduino neue Erzvorkommen (Kupfer und Pyrit) entdeckt, die zur Errichtung weiterer Bergwerke führten. Das letzte von ihnen bestand bis 1994. Seitdem befindet sich Montieri in einer Übergangsphase und versucht sich durch seine Lage inmitten von Buchen-, Eichen- und Kastanienwäldern als Erholungsort zu profilieren.

Sehenswürdigkeiten

Fassade der Chiesa di San Giacomo Apostolo
  • Vom mittelalterlichen Stadtbild sind nur noch die Türme erkennbar: der Glockenturm zwischen Kirche und Rathaus, die Casa Narducci und die Casa Marzarocchi.
  • Chiesa di San Francesco, Kirche im Ortskern, enthält die Werke Immacolata Concezione, Natività, Crocifissione und Gloria di San Francesco d’Assisi coi santi terziari francescani Luigi IX di Francia ed Elisabetta d’Ungheria von Giuseppe Nicola Nasini.
  • Chiesa di San Giacomo Apostolo, Kirche aus dem 13. Jahrhundert, die den höchstgelegenen Punkt des Ortes darstellt.
  • La buca delle fate, alter Bergwerksschacht, der besichtigt werden kann.
  • Pieve dei Santi Paolo e Michele , Pieve aus dem 14. Jahrhundert im Ortskern, enthält eine Wandtafel Madonna mit Kind (Madonna della Cintola) von Taddeo Gaddi sowie eine Marienverkündigung von Ilario Casolani.

Weblinks

 Commons: Montieri – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistiche demografiche ISTAT. Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica vom 31. Dezember 2010.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Montieri — Escudo …   Wikipedia Español

  • Montieri —   Comune   Comune di Montieri …   Wikipedia

  • Montieri — Administration Pays  Italie Région …   Wikipédia en Français

  • Montiēri — Montiēri, Flecken in der toscanischen Präfectur Grosseto; silberhaltiges Bleibergwerk; 4000 Ew …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Montieri — Original name in latin Montieri Name in other language Montieri, Montreri State code IT Continent/City Europe/Rome longitude 43.13113 latitude 11.01663 altitude 683 Population 1248 Date 2012 02 15 …   Cities with a population over 1000 database

  • Arco Montieri — (Montieri,Италия) Категория отеля: Адрес: 58026 Montieri, Италия Оп …   Каталог отелей

  • Charaxes Montieri — Charaxes etesipe …   Wikipédia en Français

  • Charaxes montieri — Charaxes etesipe …   Wikipédia en Français

  • Charaxes montieri — Charaxes etesipe …   Wikipédia en Français

  • Poggio di Montieri — Sp Pòdžo di Montjèris Ap Poggio di Montieri L k. C Italijoje (Apeninų kk.) …   Pasaulio vietovardžiai. Internetinė duomenų bazė

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”