- Museum für Islamische Kunst (Berlin)
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Das Museum für Islamische Kunst befindet sich im Pergamonmuseum und gehört zu den Staatlichen Museen zu Berlin.
Inhaltsverzeichnis
Sammlung
Das Museum sammelt die Kunst islamischer Völker vom 8. bis 19. Jahrhundert aus dem Gebiet zwischen Spanien und Indien. Die Grabungstätigkeit in Ktesiphon, Samarra[1] und Tabgha sowie die Erwerbungsmöglichkeiten führten dazu, dass vor allem Ägypten, der Vordere Orient und der Iran wichtige Schwerpunkte bilden. Andere Regionen sind durch wichtige Sammlungsobjekte oder -gruppen vertreten, wie z.B. die Kalligraphie und Miniaturmalerei aus dem Mogulreich oder die sizilianischen Kunstwerke aus Elfenbein.
Wichtige Sammlungsobjekte
Wegen ihrer Größe, der kunstgeschichtlichen Bedeutung oder der Beliebtheit bei Museumsbesuchern sind vor allem zu nennen:
- Mschatta-Fassade
- Aleppo-Zimmer
- Kuppel aus der Alhambra
- Mihrab aus Kaschan
- Mihrab aus Konya
- Drache-Phönix-Teppich, Kleinasien, Anfang 15. Jahrhundert
- Koranfaltpult, Kleinasien (Konya), 13. Jahrhundert
- Buchkunst (wechselnde Ausstellung in den Buchkunstkabinetten)
Zusätzlich zur Dauerausstellung zeigt das Museum auch Ausstellungen moderner Kunst aus der islamischen Welt, im Jahr 2008 zum Beispiel "Turkish Delight" (zeitgenössisches türkisches Design) and "Naqsh" (Gender und Rollenbilder in Iran).
2009 erhielt das Museum als Dauerleihgabe eine hochkarätige Sammlung islamischer Kunst des Londoner Sammlers Edmund de Unger, die so genannte „Keir Collection“. Die Sammlung umfasst rund 1.500 Kunstwerke aus 2000 Jahren und zählt zu den größten Privatsammlungen islamischer Kunst.[2] Eine Sonderausstellung mit Teilen dieser Leihgabe fand im Frühjahr 2010 im Museum statt.
Geschichte
Das Museum wurde 1904 durch Wilhelm von Bode als Islamische Abteilung im Kaiser-Friedrich-Museum (dem heutigen Bode-Museum) gegründet. Anlass war die Schenkung der Fassade des umayyadischen Wüstenschlosses Mschatta durch den osmanischen Sultan Abdülhamid II. an Kaiser Wilhelm II. Gemeinsam mit 21 von Bode gestifteten Teppichen bildete die Fassade den Grundstock der Sammlung. Im neu erbauten Pergamonmuseum bezog das Museum das Obergeschoss des Südflügels und wurde dort 1932 eröffnet. Wegen des II. Weltkrieges wurde die Ausstellung 1939 geschlossen.
Trotz der Auslagerung von Kunstwerken und der Sicherung von im Pergamonmuseum verbliebenen Objekten erlitt die Sammlung Schäden und Verluste. Ein Bombentreffer zerstörte einen der Tortürme der Mschatta-Fassade und durch eine Brandbombe verbrannten in einem Tresor der Münze untergebrachte wertvolle Teppiche ganz oder teilweise. 1954 wurde die Sammlung als Islamisches Museum im Pergamonmuseum wiedereröffnet. Die in die westlichen Besatzungszonen ausgelagerten Bestände wurden in das Museum in Dahlem zurückgeführt, wo sie ebenfalls 1954 erstmals nach dem Krieg wieder ausgestellt werden konnten. Von 1968 bis 1970 gab es eine Ausstellung im Schloss Charlottenburg. 1971 wurde die ständige Ausstellung des Museums für Islamische Kunst in einem Neubau im Museumskomplex Dahlem eröffnet.
Das Islamische Museum im Pergamonmuseum auf der Museumsinsel erhielt 1958 den größten Teil der 1945 bis 1946 als Beutekunst in die Sowjetunion verbrachten Kunstwerke zurück. Mit der Restaurierung weiterer wichtiger Sammlungsobjekte wurde es bis 1967 möglich, alle Ausstellungsräume der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Auf der Grundlage des Einigungsvertrages wurden die beiden Museen 1992 unter dem Namen Museum für Islamische Kunst organisatorisch zusammengeführt. Am Standort Dahlem schloss die Ausstellung 1998. Eine neu gestaltete ständige Ausstellung wurde im Obergeschoss des Südflügels im Pergamonmuseum im Jahre 2000 eröffnet.
Direktoren
Die Sammlungsgeschichte wurde wesentlich von den jeweiligen Leitern und Direktoren geprägt, die damit gleichzeitig auch die Entwicklung der islamischen Kunstgeschichte in Deutschland beeinflussten.
Wilhelm von Bode 1904-1921 Friedrich Sarre 1921-1931 Ernst Kühnel 1931-1951 Dahlem Museumsinsel Kurt Erdmann 1958-1964 Wolfgang Dudzus 1959-1965 Leiter des Islamischen Museums Klaus Brisch 1966-1988 Volkmar Enderlein 1965-1971 kommissarischer Leiter, 1971-1978 amt. Direktor Michael Meinecke 1988-1991 Volkmar Enderlein 1978-1991 Michael Meinecke 1992-1995 Volkmar Enderlein 1995-2001 Claus-Peter Haase 1. Dezember 2001-31. Januar 2009 Stefan Weber seit 1. Februar 2009 Literatur
- Museum für Islamische Kunst (Hrsg.): Museum für Islamische Kunst. von Zabern: Mainz am Rhein 2001. ISBN 3-8053-2681-5
- State Museums of Berlin Prussian Cultural Property: Museum of Islamic Art. von Zabern: Mainz am Rhein 2003. ISBN 3-8053-3261-0
- Jens Kröger, Desirée Heiden (Hrsg.): Islamische Kunst in Berliner Sammlungen. 100 Jahre Museum für Islamische Kunst in Berlin. Parthas: Berlin 2004. ISBN 3-86601-435-X
- Jens Kröger: Das Berliner Museum für Islamische Kunst als Forschungsinstitution der Islamischen Kunst im 20. Jahrhundert. In: XXX. Deutscher Orientalistentag, Freiburg, 24.-28. September 2007. Ausgewählte Vorträge, herausgegeben im Auftrag der DMG von Rainer Brunner, Jens Peter Laut und Maurus Reinkowski, 2009. ISSN 1866-2943 (Abstract)
Weblinks
Commons: Museum für Islamische Kunst (Berlin) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von Museum für Islamische Kunst (Berlin) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek (Islamisches Museum bis 31. Dezember 1991)
- Literatur von Museum für Islamische Kunst (Berlin) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek (bis 31. Dezember 1991)
- Literatur von Museum für Islamische Kunst (Berlin) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek (ab 1. Januar 1992)
- Museum für Islamische Kunst (Staatliche Museen zu Berlin)
- Museum für Islamische Kunst bei Discover Islamic Art
- Freunde des Museums für Islamische Kunst im Pergamonmuseum e.V.
Einzelnachweise
- ↑ samarrafinds.info: Die archäologischen Funde aus Samarra im Irak
- ↑ Umfangreiche Dauerleihgabe aus der Sammlung Edmund de Ungers
52.52083333333313.396388888889Koordinaten: 52° 31′ 15″ N, 13° 23′ 47″ OKategorien:- Museum für Islamische Kunst Berlin
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- Archäologische Sammlung in Deutschland
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