- Navratilova
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Martina Navrátilová Nationalität: Tschechoslowakei
Vereinigte StaatenGeburtstag: 18. Oktober 1956 Größe: 173 cm Gewicht: 65 kg 1. Profisaison: 1973 Rücktritt: 2006 Spielhand: Links Preisgeld: 21.626.089 US-Dollar Einzel Karrierebilanz: 1140-213 Karrieretitel: 167 Höchste Platzierung: 1 (10. Juli 1978) Wochen als Nr.1: 331 Wochen Grand-Slam-Bilanz Grand-Slam-Titel: 18 Australian Open S (1981, 1983, 1985) French Open S (1982, 1984) Wimbledon S (1978, 1979, 1982-1987, 1990) US Open S (1983, 1984, 1986, 1987) Doppel Karrierebilanz: 667-102 Karrieretitel: 178 Höchste Platzierung: 1 (10. September 1984) Grand-Slam-Bilanz Grand-Slam-Titel: 31 Australian Open S (1980, 1982-1985, 1987-1989) French Open S (1975, 1982, 1984-1988) Wimbledon S (1976, 1979, 1981-1984, 1986) US Open S (1977, 1978, 1980, 1983, 1984, 1986, 1987, 1989, 1990) Martina Navrátilová, geboren als Martina Šubertová (* 18. Oktober 1956 in Řevnice, Tschechoslowakei) ist eine zunächst tschechoslowakische, für den größten Teil ihrer Laufbahn US-amerikanische Profi-Tennisspielerin. Sie gilt als eine der besten Tennisspielerinnen aller Zeiten. Navrátilová steht offen zu ihrer Homosexualität.
Erfolge
Martina Navrátilová gewann in ihrer nahezu beispiellosen Karriere unter anderem eine Rekordzahl von insgesamt 167 WTA-Turnieren im Einzel und 177 Titeln im Doppel (Rekord). Mit insgesamt 18 Einzeltiteln bei Grand-Slam-Turnieren wird sie nur von Margaret Smith Court (24), Steffi Graf (22) und Helen Wills Moody (19) übertroffen. Navrátilová gewann 9 Einzeltitel in Wimbledon (Rekord) und siegte zwischen 1982 und 1987 sechs Mal in ununterbrochener Folge (Rekord). Navrátilová hält auch zusammen mit Billie Jean King die Bestmarke für die Gesamtzahl an Siegen in Einzel-, Doppel- und Mixed-Konkurrenzen (20). Sie siegte außerdem viermal bei den US Open (1983, 1984, 1986 und 1987), zweimal bei den French Open (1982 und 1984) und war dreimal bei den Australian Open (1981, 1983 und 1985) siegreich. Navrátilová errang sechs aufeinander folgende Grand-Slam-Siege im Einzel (Rekord) und gewann zusammen mit ihrer Partnerin Pam Shriver den Grand Slam im Damen-Doppel. In der Addition aller Einzel-, Doppel- und Mixed-Erfolge bei allen vier Grand-Slam-Turnieren kommt Navrátilová auf insgesamt 59 Siege und wird hier nur von der Australierin Margaret Smith Court übertroffen. Navrátilová stand auch nahezu 20 Jahre unter den ersten fünf Tennisspielerinnen der Weltrangliste. Nach ihrem Comeback in Doppel- und Mixed-Konkurrenzen im Jahr 2000 endete ihre Karriere mit einem letzten Grand-Slam-Sieg im Mixed bei den US-Open 2006. Navratilova gilt als eine der erfolgreichsten Tennisspielerin aller Zeiten.
Karriere
1956–1971: Die Anfänge in der Tschechoslowakei
Martina Navrátilová wurde 1956 als Martina Šubertová in Prag als Tschechin in der damaligen Tschechoslowakei geboren. Im Alter von drei Jahren ließen sich ihre Eltern scheiden. 1962 heiratete ihre Mutter Jana Miroslav Navrátil und zog mit ihrer Tochter nach Řevnice. Martina übernahm den Namen ihres Stiefvaters und hieß fortan Martina Navrátilová. Über ihn, der auch ihr erster Trainer wurde, kam die kleine Martina erstmals mit dem Tennissport in Berührung. Das Talent lag in der Familie. Großmutter Agnes Semanska vertrat als Tennisspielerin vor 1945 die Farben ihres Landes. Stiefvater Miroslav drängte das kleine Mädchen, nicht abwartend sondern aggressiv zu spielen, und so oft wie möglich ans Netz vorzurücken. Er, ein großer Bewunderer des Rasentennis in Wimbledon, weckte so eine lang anhaltende Leidenschaft, die die weitere Karriere der Spielerin bestimmte. 1964 spielte Navrátilová ihr erstes Turnier und erreichte das Halbfinale. In den nächsten Jahren folgten zahlreiche Siege im Juniorenbereich. In Prag sah sie als Zuschauerin den zweifachen Grand-Slam-Gewinner Rod Laver. Navrátilová beschloss, Tennisprofi zu werden.
1972–1976: Erste Erfolge und Emigration
Mit 15 Jahren wurde Martina Navrátilová erstmals tschechoslowakische Meisterin – ein Erfolg, den sie in den kommenden beiden Jahren wiederholen konnte. 1973 erreichte sie den ersten Platz der nationalen Rangliste. Im selben Jahr erreichte sie das Finale des Juniorenturniers in Wimbledon. Navrátilová wurde Profispielerin. Als sportliches Aushängeschild gehörte sie seit 1973 zu den wenigen Privilegierten, die das kommunistische Land zur Ausübung ihres Sports verlassen durften. Besonders angetan hatten es ihr die USA, die sie im selben Jahr erstmals besuchte. Navrátilová traf im Herbst 1973 beim dortigen WTA-Turnier erstmals auf die amerikanische Weltranglistenerste Chris Evert. Navrátilová war chancenlos. Aber dieses erste Zusammentreffen stellte nur den Auftakt dar zu einer der beeindruckendsten Rivalitäten in der Geschichte des Sports. Navrátilovás Begeisterung für das „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ barg auch Schattenseiten: den bekennenden Fast-Food-Fan Navrátilová plagten zunehmend offensichtliche Gewichtsprobleme. Trotzdem erweckte das Potential der Tennisspielerin schnell das Augenmerk der Experten. Die Linkshänderin, deren Markenzeichen ein ungemein harter Aufschlag sowie ein präzises Serve-und-Volley-Spiel waren, bestach durch eine für den Damen-Circuit ungewohnt aggressive Spielweise. Der Sportjournalist Bud Collins bezeichnete Navrátilová als „The Great Wide Hope“ des Damentennis. Das Jahr 1975 brachte einen ersten Durchbruch bei den Grand-Slam-Turnieren: die Tschechoslowakin erreichte das Einzelfinale der Australian Open und der French Open, wobei sie jeweils Evonne Goolagong und Chris Evert unterlag. An Everts Seite gewann Navrátilová das Doppelfinale der French Open und somit den ersten von insgesamt 31 Grand-Slam-Titeln. Evert war die dominierende Spielerin der mittleren und späten siebziger Jahre. Beide Spielerinnen trafen in den Folgejahren insgesamt 80 Mal aufeinander und ihr Kampf um die Krone des Damentennis prägte die nächsten 15 Jahre.
Im Halbfinale der US Open unterlag Navrátilová erneut der Weltranglisten-Ersten Chris Evert. Sie beantragte politisches Asyl in den Vereinigten Staaten und erhielt eine Greencard.
1976 errang Navrátilová an der Seite von Chris Evert erstmals die Doppelkrone in Wimbledon – Auftakt einer Rekordsammlung von insgesamt 20 Titeln in der „Ruhmeshalle“ des Tennissports.
1978–1980: Jahre der Orientierung und erste Grand-Slam-Siege im Einzel
Navrátilová errang 1978 den ersten Einzelsieg in Wimbledon. Im Finale des bedeutendsten Tennisturniers der Welt bezwang sie Doppel-Partnerin und Weltranglisten-Erste Chris Evert in 3 Sätzen. Mit dem Sieg in Wimbledon errang Martina Navrátilová nicht nur ihren ersten von insgesamt achtzehn Einzeltiteln bei Grand-Slam-Turnieren – sie erklomm auch erstmals kurzzeitig den ersten Platz der Tennis-Weltrangliste. 1979 gelang es ihr erneut, den Triumph in Wimbledon gegen Evert zu wiederholen.
1980–1981: Wendepunkt: Der Wandel zur professionellen Athletin
1980 blieb Navrátilová bei den großen Tennisturnieren erfolglos. Im gleichen Jahr hatte sie ihr Coming-out als Lesbe, nachdem Gerüchte um eine Affäre mit der Bestsellerautorin Rita Mae Brown in der Boulevardpresse die Runde machten. Im Folgejahr, nach einer Wartezeit von 5 Jahren, wurde die 25-jährige Martina Navrátilová schließlich amerikanische Staatsbürgerin. Im Finale der Australian Open sicherte sie sich ihren dritten Grand-Slam-Einzeltitel und erreichte erstmals das Endspiel der US Open, in dem sie Tracy Austin im Tiebreak des dritten Satzes unterlag. Navrátilová war die erste Spielerin, die neben dem eigentlichen Training auf dem Platz die immense Bedeutung der athletischen Grundlagen, die Bedeutung von Fitness-, Kraft-, der Beweglichkeit sowie des Lauf- und Sprinttrainings erkannte. Zur Verbesserung ihrer Fitness verpflichtete Navrátilová den amerikanischen Basketball-Star Nancy Lieberman. Ein Ernährungsexperte erstellte einen speziellen, auf die Erfordernisse des Tennis abgestimmten Ernährungsplan. Zudem war Navrátilová die erste Spielerin, die einen professionellen Trainer verpflichtete, der sich rund um die Uhr nur mit einer Spielerin beschäftigte.
1982–1987: Phase der Dominanz und Duell mit Chris Evert
Zwischen Dezember 1981 und dem Jahr 1987 begann eine Phase, in der Martina Navrátilová das Welttennis dominierte und die vor allem vom Duell mit ihrer Landsfrau Chris Evert geprägt war. Beide standen sich zwischen 1982 und 1987 nicht weniger als zehn Mal im Finale eines Grand-Slam-Turniers gegenüber, wobei Navrátilová siebenmal gewann. Bis zu Everts Rücktritt im Jahre 1989 trafen beide 80 Mal aufeinander, wobei 43 Siege an Navrátilová und 37 Triumphe an Evert gingen.In 61 Monaten siegte Navrátilová bei insgesamt 71 Turnieren, gewann 12 von 15 Major-Titel und davon 6 in ununterbrochener Folge. Die Neu-Amerikanerin erreichte 432 Siege bei 446 gespielten Matches und erzielte eine Siegesquote von 96.9 Prozent.
Navrátilovás Durchmarsch begann im Jahre 1982. Die Neu-Amerikanerin gewann nicht weniger als 15 WTA-Turniere im Einzel und 14 im Doppel. Navrátilová siegte erstmals auf der Asche der French Open, erneut in Wimbledon und im Dezember bei den Australian Open. Unterlegene Gegnerin in den beiden Finals war die Weltranglistenerste Chris Evert, die durch Navrátilová auf den zweiten Platz des Rankings verdrängt wurde.
1983 begann eine neue Phase der nahezu ungebrochenen Dominanz Navrátilovás: nach ihrer Achtelfinal-Niederlage bei den French Open siegte die Amerikanerin in Wimbledon, New York und Melbourne (damals noch am Jahresende im Dezember ausgetragen). Navrátilová gewann insgesamt 15 Turniere im Einzel und 13 im Doppel. Die Jahresbilanz lautete auf 86 Siege und nur eine Niederlage – ein bis heute ungebrochener Jahresrekord für Männer wie Frauen. Mit dem Gewinn der French Open in Paris vollendete Navrátilová als erste Spielerin der Tennisgeschichte einen „irregulären“ Grand Slam. Zwischen 1982 und 1983 war es Navrátilová zwar gelungen, alle vier Major-Titel in Folge zu gewinnen - allerdings hatte sie diesen Erfolg nicht innerhalb eines Kalenderjahres erreicht. Im Anschluss gewann die Wahlamerikanerin erneut in Wimbledon und verteidigte ihren Titel bei den US Open in New York. Der Erfolg bei den US Open 1984 war ihr sechster Grand-Slam-Triumph in Folge (ein weiterer Rekord). Mit der Halbfinal-Niederlage gegen Helena Suková bei den Australian Open desselben Jahres endete schließlich nach 74 Einzelsiegen in Folge die längste je im Tennis erzielte Siegesserie. Navrátilová verpasste die Chance, alle vier Grand-Slam-Turniere innerhalb eines kalendarischen Jahres zu gewinnen und so einen historischen Grand Slam zu vollenden. Mit einer Jahresbilanz von 86 Siegen bei einer Niederlage markierte Navratilova einen noch immer bestehenden Jahresrekord für weibliche und männliche Spieler.
Zwischen 1982 und 1984 verlor sie insgesamt nur 6 Einzelspiele. Mit ihrer Doppel-Partnerin Pam Shriver gelang ihr der Grand Slam im Damen-Doppel sowie 109 Siege zwischen 1983 und 1985. Navrátilová war über drei Jahre lang Weltranglisten-Erste in der Doppelkonkurrenz.
Grand-Slam-Sieger im Tennis Jahr Nationalität(en) Name(n) Wettbewerb 1938 Don Budge Herren-Einzel 1951 / Frank Sedgman, Ken McGregor Herren-Doppel 1953 Maureen Connolly Damen-Einzel 1962 Rod Laver Herren-Einzel 1963 / Margaret Smith Court, Ken Fletcher Mixed 1969 Rod Laver Herren-Einzel 1970 Margaret Smith Court Damen-Einzel 1984 / Martina Navrátilová, Pam Shriver Damen-Doppel 1988 Steffi Graf Damen-Einzel (Golden Slam) Zwischen 1985 und 1987 erreichte Martina Navrátilová die Endspiele aller elf Grand-Slam-Turniere, an denen sie teilnahm und von denen sie sechs gewann.
1987–1989: Verlust der Weltranglistenführung an Steffi Graf
Zwischen 1982 und 1987 führte Navrátilová insgesamt 331 Wochen und 156 Wochen in ununterbrochener Folge die Weltrangliste der Tennis-Damen an. 1985 konnte die sechzehnjährige Steffi Graf zwar noch keines der Duelle gegen die Amerikanerin gewinnen, stieß aber zum Jahresende auf Platz 6 der Weltrangliste vor. Auf Nachfrage wurde Martina Navrátilová nicht müde zu betonen, dass hier ihre Nachfolgerin zu besichtigen sei. Im Mai 1986 besiegte Graf im Endspiel der German Open von Berlin Navrátilová. 1987 verdrängte sie Chris Evert auf Platz 3. Im Finale der French Open in Paris unterlegen, gelang es Navrátilová noch, ihre Gegnerin auf den schnelleren Böden von Wimbledon und der US Open desselben Jahres niederzuhalten. Doch es verdeutlichte sich, dass die athletische Deutsche mit ihrem schnellen Grundlinienspiel, ihrer Vorhand und ihrem immensen Siegeswillen die Mittel besaß, um Navrátilovás Vormachtstellung endgültig zu beenden. Bei den US Open gelang Navrátilová ein weiterer Erfolg: als dritte Person der Tennisgeschichte konnte sie Einzel, Doppel und Gemischtes Doppel beim selben Grand-Slam-Turnier für sich entscheiden. Trotz der zwei Grand-Slam-Siege Navrátilovás, der nur ein Titel Grafs in Paris gegenüberstand, gelang es der Deutschen aufgrund ihrer Konstanz, die Amerikanerin von der Spitze der Weltrangliste zu verdrängen.
1989 standen sich die beiden letztmals als Nummer 1 und Nummer 2 in Grand-Slam-Finals gegenüber. Graf gewann in Wimbledon und bei den US Open in drei Sätzen.
1990–1994: Rekorde für die Ewigkeit und Rücktritt
Trotz Grafs Siegeszug der vorangegangen Jahre war Martina Navrátilová überzeugt, die Kraft für noch einen weiteren Sieg an der Church-Road in sich zu tragen. Im Jahre 1990 ergab sich diese Gelegenheit: Titelverteidigerin Graf strauchelte im Halbfinale und Martina Navrátilová ergriff die Chance: Sie gewann noch einmal in Wimbledon. Sie schlug Zina Garrison mit 6:4 und 6:1 und wurde mit 9 Siegen alleinige Rekordhalterin beim bedeutendsten Tennis-Turnier der Welt. Obgleich dies Navrátilovás letzter Einzeltitel blieb, gelang es ihr in den Folgejahren noch zweimal, in große Finale einzuziehen.
1991 erschien Martina Navrátilovás Autobiografie mit dem Titel „So bin ich“, in der sie sich offensiv zu ihrer Homosexualität Stellung nimmt.
Bei den US Open unterlang sie der neuen Weltranglisten-Ersten Monica Seles. 1992 fielen weitere Rekorde: mit ihrem 158. Einzelsieg bei einem Grand-Prix-Turnier übertraf Martina die Bestmarke ihrer alten Rivalin Chris Evert. Im Finalspiel der Paris Indoor Championships besiegte sie 36-jährig die Weltranglisten-Erste Monica Seles. Navrátilová ist die älteste Spielerin, der ein solcher Erfolg gelang. 1994 erreichte die 37-jährige Amerikanerin noch einmal das Endspiel in England, wo sie sich der Spanierin Conchita Martínez geschlagen geben musste. 1994 gab Martina Navrátilová ihren Rücktritt von der Profi-Tour bekannt. Im Jahre 2000 wurde sie in die International Tennis Hall of Fame aufgenommen.
2000–2006: Ein spätes Comeback und neue Rekorde
Im Jahr 2000, sechs Jahre nach dem ersten Rücktritt, entschloss sich Martina Navrátilová zu einem Comeback in Doppel- und Mixed-Wettbewerben.
2002 gewann sie das WTA-Turnier in Madrid im Doppel zusammen mit Natalja Zwerewa und brach damit den Rekord von Billie Jean King als älteste Siegerin eines WTA-Turniers. Im WTA-Turnier im englischen Eastbourne startete die 45-jährige Martina Navrátilová im Jahr 2002 auch bei den Einzelmatches. Dabei besiegte sie die um fast 20 Jahre jüngere und an Nummer 22 der Weltrangliste geführte Russin Tatjana Panowa in einem 96 Minuten dauernden Dreisatzspiel. Den Auftritt in Eastbourne deutete Navrátilová indessen nicht als Comeback im Einzel, sondern als Einlösung einer verlorenen Wette mit ihrer Trainerin Gieselle Tirado. Anschließend musste sie sich nach drei Sätzen der Weltklassespielerin Daniela Hantuchova geschlagen geben.
Im Jahr 2003 gewann sie mit ihren Siegen im Mixed mit Leander Paes bei den Australian Open und in Wimbledon als älteste Spielerin überhaupt ein Grand-Slam-Finale. Durch den erstmaligen Gewinn der Australian Open im Mixed wurde Martina Navrátilová der dritte Spieler (Männer und Frauen), der sämtliche Titel in Einzel, Doppel und Mixed bei allen vier Grand-Slam-Turnieren errang. Für den Gewinn dieses „Super Slams“ wurde die 46-Jährige beim WTA-Turnier in Amelia Island/Florida von der WTA ausgezeichnet. Ihr Sieg beim Mixed in Wimbledon brachte ihr zudem die Einstellung des Rekords von Billie Jean King, die wie Navrátilová auf insgesamt 20 Titel in sämtlichen Wettbewerben kommt. Mit nun 58 Grand-Slam-Titeln insgesamt wurde sie die in dieser Kategorie zweiterfolgreichste Spielerin aller Zeiten hinter Margaret Smith Court (62).
Ihr Auftritt im Fed Cup 2004 machte Navrátilová zur ältesten jemals angetretenen Spielerin in diesem Wettkampf. Im Mai errang sie in Wien an der Seite von Lisa Raymond ihren 171. Doppeltitel. Mit derselben Partnerin erreichte sie auch das Halbfinale der French Open. Mit ihrem Erstrundensieg gegen Catalina Castano in Wimbledon holte sie sich einen weiteren Rekord: mit 47 Jahren und acht Monaten wurde sie die älteste siegreiche Spielerin im Einzel. Sie fegte die Kolumbianerin mit 6:0 6:1 vom Platz. In der zweiten Runde unterlag sie nach gewonnenem ersten Satz gegen die Argentinierin Gisela Dulko. Im Doppel erreichte sie dasselbe Ergebnis wie schon in Paris. Die erneute Teilnahme an der Fed Cup-Begegnung gegen Österreich (die USA verloren das Match) bescherte ihr an der Seite von Jill Craybas ihre erste Niederlage in einem Fed Cup-Spiel nach 38 Siegen in Folge. Bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen erreichte sie zusammen mit ihrer Partnerin Lisa Raymond das Viertelfinale.
2005: Auch wenn Navrátilová ihre Karriere mit ihrem Antritt bei Olympia beenden wollte, trat sie inzwischen auch 2005 in der Doppel- und Mixedkonkurrenz an. Bei den Australian Open gelangte sie in der Doppelkonkurrenz bis ins Viertelfinale, wo sie zusammen mit ihrer Doppelpartnerin Daniela Hantuchová gegen die späteren Sieger Alicia Molik/Swetlana Kusnezowa verlor. Im Mixed kam sie zusammen mit Max Mirny bis ins Halbfinale. Bei den French Open wurde sie zusammen mit Leander Paes erst im Finale des Mixed-Wettbewerbes gestoppt. In Wimbledon und bei den US Open erreichte sie zusammen mit der deutschen Spielerin Anna-Lena Grönefeld das Halbfinale. Mit Grönefeld gelang es ihr in Toronto, ihren 172. Turniersieg in der Doppelkonkurrenz zu erringen.
2006: Nach einem Auftritt in ihrer alten Heimat Prag errang Navrátilová im Mai beim Turnier in Straßburg an der Seite von Liezel Huber (Südafrika) ihren 173. Doppeltitel. Gegnerinnen im Endspiel waren die Deutsche Martina Müller und die Rumänin Andreea Vanc.
Bereits im Vorfeld erklärte Navrátilová, sie wolle nach den US Open 2006 ihre aktive Karriere beenden. Nachdem sie an der Seite von Nadia Petrowa im Damendoppel im Viertelfinale ausgeschieden war, nutzte sie im Finale der Mixed-Doubles ihre Chance, in ihrem letzten Match einen weiteren und letzten Grand-Slam-Titel zu gewinnen. An der Seite von Bob Bryan siegte sie über Kveta Peschke und Martin Damm. Mit ihrem insgesamt 59. Major-Titel beendete die Amerikanerin ihre Laufbahn auf dem zweiten Platz hinter Margaret Smith Court (insgesamt 62 Grand-Slam-Titel).
Grand-Slam-Bilanz
Grand-Slam-Siege im Einzel (18)
- Australian Open (3): 1981, 1983, 1985
- French Open (2): 1982, 1984
- Wimbledon (9): 1978, 1979, 1982, 1983, 1984, 1985, 1986, 1987, 1990
- US Open (4): 1983, 1984, 1986, 1987
Jahr Turnier Finalgegnerin Ergebnis 1978 Wimbledon Chris Evert 2:6, 6:4, 7:5 1979 Australian Open Chris Evert 6:4, 6:4 1981 Australian Open Chris Evert 6:7, 6:4, 7:5 1982 French Open Andrea Jaeger 7:6, 6:1 1982 Wimbledon Chris Evert 6:1, 3:6, 6:2 1983 Wimbledon Andrea Jaeger 6:0, 6:3 1983 US Open Chris Evert 6:1, 6:3 1983 Australian Open Kathy Jordan 6:2, 7:6 1984 French Open Chris Evert 6:3, 6:1 1984 Wimbledon Chris Evert 7:6, 6:2 1984 US Open Chris Evert 4:6, 6:4, 6:4 1985 Wimbledon Chris Evert 4:6, 6:3, 6:2 1985 Australian Open Chris Evert 6:2, 4:6, 6:2 1986 Wimbledon Hana Mandliková 7:6, 6:3 1986 US Open Helena Suková 6:3, 6:1 1987 Wimbledon Steffi Graf 7:5, 6:3 1987 US Open Steffi Graf 7:6, 6:1 1990 Wimbledon Zina Garrison 6:4, 6:1 Verlorene Finals bei Grand-Slam-Turnieren im Einzel (14)
Jahr Turnier Finalgegnerin Ergebnis 1975 Australian Open Evonne Goolagong 3-6, 2-6 1975 French Open Chris Evert 6-2, 2-6, 1-6 1981 U.S. Open Tracy Austin 6-1, 6-7, 6-7 1982 Australian Open Chris Evert 3-6, 6-2, 3-6 1985 French Open Chris Evert 3-6, 7-6, 5-7 1985 U.S. Open Hana Mandliková 6-7, 6-1, 6-7 1986 French Open Chris Evert 6-2, 3-6, 3-6 1987 Australian Open Hana Mandliková 5-7, 6-7 1987 French Open Steffi Graf 4-6, 6-4, 6-8 1988 Wimbledon Steffi Graf 7-5, 2-6, 1-6 1989 Wimbledon Steffi Graf 2-6, 7-6, 1-6 1989 U.S. Open Steffi Graf 6-3, 5-7, 1-6 1991 U.S. Open Monica Seles 6-7, 1-6 1994 Wimbledon Conchita Martínez 4-6, 6-3, 3-6 Alle Grand-Slam-Ergebnisse im Einzel
Turnier 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 2004 Karriere Australian Open - - F - - - - HF S F S HF S - F HF VF - - - - - - 3 French Open VF VF F - - - - - VF S 4r S F F F 4r - - - - - 1r 1r 2 Wimbledon 3r 1r VF HF VF S S HF HF S S S S S S F F S VF HF HF F 2r 9 US Open 2r 4r HF 1r HF HF HF 4r F VF S S F S S VF F 4r F 2r 4r - - 4 Rekorde
Rekord-Weltranglistenerste im Damentennis Rang Name Wochen 1. Steffi Graf 377 2. Martina Navrátilová 331 3. Chris Evert 260 4. Martina Hingis 209 5. Monica Seles 178 - 167 Siege bei WTA- und Grand-Slam-Turnieren (Einzel)
- 177 Siege bei WTA- und Grand-Slam-Turnieren (Doppel)
- 9 Einzelsiege in Wimbledon
- 20 Siege insgesamt in Wimbledon (Einzel, Doppel, Mixed)
- 6 Einzelsiege in Wimbledon in ununterbrochener Folge (1982 – 1987)
- längste Siegesserie im Einzel (74/ 1983 – 1984)
- längste Siegesserie im Damen-Doppel mit Pam Shriver (109/ 1983 – 1987)
- Gewinnerin des Grand Slam im Damendoppel mit Pam Shriver
- 380 gespielte Turniere im Einzel, 1650 absolvierte Matches und 1438 Siege
Ehrungen
- 2000: Aufnahme in die International Tennis Hall of Fame in Newport, Rhode Island, USA
- 2007: Stephen F. Kolzak Award der GLAAD Media Awards für ihren Einsatz als offen lesbische Medienpersönlichkeit für LGBT-Rechte[1]
Werke
- Mein Erfolgsrezept (Tennis my way), Limpert: Bad Homburg 1984, ISBN 3-7853-1436-1
- So bin ich (Sport personality), Copress: München 1991, ISBN 3-7679-0352-0
- Spiel, Satz und Tod (The total zone), Bertelsmann: München 1995 (Roman, zusammen mit Elizabeth Nickles) ISBN 3-570-12161-5
- Tödliches Comeback, Goldmann: München 1997 (Roman zusammen mit Elizabeth Nickles) ISBN 3-442-43251-0
- Bei Aufschlag Mord, Goldmann: München 1999 (Roman zusammen mit Elizabeth Nickles) ISBN 3-442-35126-X
- The Shape of Your Life: My 6-Step Diet and Fitness Plan for Achieving Your Personal Best Whatever Your Age-Or Your Challenge.
Literatur
- Sandra Faulkner/Judy Nelson: Love match. Judy Nelson und Martina Navratilova. Kiepenheuer und Witsch: Köln 1994 (Biographie) ISBN 3-462-02385-3
- Adrienne Blue: Martina. The Lives and Times of Martina Navratilova
- Johnette Howard: The Rivals. Chris Evert vs. Martina Navratilova. Their Epic Duels and Extraordinary Friendship
Weblinks
- WTA-Profil von Martina Navrátilová (englisch)
- ITF-Profil von Martina Navrátilová (englisch)
- Fed-Cup-Statistik von Martina Navrátilová (englisch)
- Literatur von und über Martina Navrátilová im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Gespräch mit Martina Navrátilová auf Czech.cz – Die offizielle Website der Tschechischen Republik
- Martina Navrátilová in der „International Tennis Hall of Fame“
Einzelnachweise
- ↑ GLAAD: Jennifer Aniston to receive Vanguard Award at 18th Annual GLLAD Media Awards Presented By Absolut Vodka in Loas Angeles, 3. April 2007
Tracy Austin | Jennifer Capriati | Kim Clijsters | Lindsay Davenport | Chris Evert | Evonne Goolagong | Steffi Graf | Justine Henin | Martina Hingis | Ana Ivanović | Jelena Janković | Amélie Mauresmo | Martina Navrátilová | Dinara Safina | Arantxa Sánchez-Vicario | Maria Scharapowa | Monica Seles | Serena Williams | Venus Williams
Personendaten NAME Navrátilová, Martina ALTERNATIVNAMEN Martina Šubertová (Geburtsname) KURZBESCHREIBUNG tschechoslowakische, später US-amerikanische Tennisspielerin GEBURTSDATUM 18. Oktober 1956 GEBURTSORT Prag, Tschechoslowakei
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