- Nordwestterritorien
-
Northwest Territories
Territoires du Nord-Ouest
Nordwest-TerritorienWappen Flagge
(Details)
(Details)Wahlspruch: nicht vorhanden Lage Basisdaten Amtssprache Englisch (Gesetzessprache), Französisch (Gesetzessprache), Chipewyan, Cree, Dogrib, Gwich'in, Inuinnaqtun, Inuktitut, Inuvialuktun, North Slavey und South Slavey Hauptstadt Yellowknife Größte Stadt Yellowknife Fläche 1.346.106 km² (3.) Einwohner (2006) 41.464 (11.) Bevölkerungsdichte 0,03 Ew./km² BIP in CAD (2006) Gesamt: 4,103 Mia. (11.)
Pro Kopf: 97.923 (1.)Zeitzone UTC -7 ISO 3166-2 CA-NT Website www.gov.nt.ca Politik Beitritt Konföderation 15. Juli 1870 Kommissar Tony Whitford Premierminister Floyd Roland Sitze im Unterhaus 1 Sitze im Senat 1 Die Nordwest-Territorien (engl. Northwest Territories (ˌnɔrθˌwɛstˈtɛrɨtɔriz), frz. Territoires du Nord-Ouest) sind ein Territorium im Norden Kanadas. Sie grenzen im Westen an das Territorium Yukon, im Osten an das Territorium Nunavut, im Südwesten an die Provinz British Columbia, im Süden an die Provinz Alberta und im Südosten an die Provinz Saskatchewan. Auf einer Fläche von 1.346.106 km² leben 41.464 Menschen (2006).[1] Davon zählten sich 20.635 zu den Ureinwohnern, also Inuit, Métis oder First Nations. Hauptstadt ist Yellowknife.
Die Gebiete der Provinzen Alberta und Saskatchewan gehörten bis 1905, Teile von Manitoba bis 1912, das Territorium Yukon bis 1898 zu den Nordwest-Territorien. Ein weiteres Mal verkleinert wurden die Nordwest-Territorien mit der Gründung von Nunavut am 1. April 1999.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Auf dem Gebiet der Nordwest-Territorien liegen der Große Bärensee und der Große Sklavensee, die Flüsse Mackenzie, Liard River und Peel River sowie die Canyons des South Nahanni River, einem UNESCO-Weltnaturerbe im Nahanni-Nationalpark. Zu den Territorien gehören auch mehrere Inseln des kanadisch-arktischen Archipels im Arktischen Ozean, wie Banks Island, die Parry-Halbinsel, Prince Patrick Island sowie Teile von Victoria Island und Melville Island. Der höchste Punkt ist mit 2773 Metern der Mount Nirvana in den Mackenzie Mountains nahe der Grenze zu Yukon.
Zehn größte Siedlungen (Stand: Volkszählung 2006)
- Yellowknife - 18.700
- Hay River - 3648
- Inuvik - 3484
- Fort Smith - 2364
- Behchokò - 1894
- Fort Simpson - 1216
- Tuktoyaktuk - 870
- Fort McPherson - 776
- Norman Wells - 761
- Fort Providence - 727
Geschichte
Die Frühgeschichte des Nordwestens ist auf die mündliche Tradition der dortigen Ureinwohner und auf archäologische Quellen angewiesen (vgl. Geschichte der First Nations). Dabei hat sich seit 2002, ähnlich wie schon vorher im Yukon-Gebiet, eine Quellengattung als besonders fruchtbar erwiesen. Diese entstand dadurch, dass Karibuherden im Sommer Schutz vor der Hitze und vor Insekten suchen, indem sie sich auf Eisfeldern niederlassen. Dabei hinterließen sie selbst Spuren, vor allem in Form von Dung, aber auch die Jäger, die ihnen auf das Eis folgten, hinterließen zahlreiche Artefakte. Diese tauen, bedingt durch die Klimaerwärmung, zunehmend auf. Daher wurde 2002 ein Forschungsprojekt initiiert, das mit der Hilfe der Tulita First Nations Band und Hubschraubern die Spuren am Gebirgsrand systematisch erfassen sollte.[2] Dabei traten bis zu 7000 Jahre alte Gegenstände zutage, die auch aus organischem Material bestehen, was weiter im Süden erst sehr spät der Fall ist.
Die früheste in der Region fassbare Tradition im Norden ist jedoch die Arctic Small Tool tradition, die, wie der Name zum Ausdruck bringt, kleine Werkzeuge hinterließ, die auf die Zeit zwischen 2500 und 800 v. Chr. datiert werden, und sich von Alaska bis Grönland finden. Ihre Ausprägungen im Norden Kanadas waren Independence I und Pre-Dorset. Man nimmt an, dass die ethnischen Gruppen aus Asien um 2500 v. Chr. eingewandert sind, und erstmals den Norden der Nordwest-Territorien besiedelten. Ihr folgte die Dorset-Kultur bis etwa 1000 n. Chr. (vgl. Inuit-Kultur). Um 1000 zogen Gruppen im Zuge einer Klimaerwärmung süd- und ostwärts. In der so genannten 2. Expansion drangen sie bis an die Hudson Bay vor. Nach 1300 kühlte sich das Klima wieder ab, was den Menschen das Überleben zunehmend erschwerte. In der Kleinen Eiszeit zwischen 1550 und 1850, mit einem kurzzeitigen Wärmehoch um 1800, wurde der größere Teil des äußersten Nordwestens entvölkert.
Pelzhandel
In den Nordwest-Territorien und in Yukon hatte der Pelzhandel zwei Wurzeln. Biber, Bisam, Nerz, Echte Marder und auch Luchse wurden von den Bewohnern des Mackenzie-Beckens gejagt, später von denen des Deltas. Der mit der Jagd verbundene Handel dehnte sich seit dem 17. Jahrhundert nordwestwärts aus und erreichte die Küsten der Arktis im 19. Jahrhundert. Die zweite Wurzel war die Jagd auf den Polarfuchs. Erstere Jagd führten die Indianer, letztere die Inuit aus.
Samuel Hearne bereiste 1770 bis 1772 die Polargebiete, ausgehend vom Fort Prince of Wales (Churchill) an der Hudson Bay. Er erreichte den Coppermine River und berichtete als erster vom Great Slave Lake. 1786 entstand mit Fort Resolution (nahe der Mündung des Slave River in den Great Slave Lake) der erste Handelsposten im Bereich der späteren Nordwest-Territorien. Als Alexander Mackenzie den Zugang zum Pazifik suchte, entstand mit Lac La Martre der erste Handelsposten, der den athapaskischen Stämmen den direkten Handel mit europäischen Pelzhandelsgesellschaften ermöglichte. Bis dahin hatten Cree und Chippeway die Vermittlerrolle inne. Dazu kamen nach 1700 Métis-Gruppen aus Saskatchewan, die die Methy Portage überschritten und deren Nachkommen heute als Northern Métis bezeichnet werden.
In dieser frühen Phase spielte eine junge Frau eine wichtige Rolle. Thanadelthur wurde 1713 von Cree am Großen Sklavensee geraubt. Diese Raubtrupps waren seit 1670 immer wieder mit Gewehren ausgestattet auf Sklavenjagd gegangen. Die Gewehre wiederum stammten häufig aus dem Handelsposten der Hudson’s Bay Company, York Factory. Thanadelthur gelang jedoch 1714 die Flucht in das Fort, und der dortige Leiter James Knight erkannte den Wert ihrer Informationen über Pelzjäger im Nordwesten sofort. Sie führte auf seine Bitte hin William Stewart und 150 Cree zum Ostarm des Großen Sklavensees und vermittelte Frieden zwischen ihrem Volk, den Chipewyan, und den Cree. Tatsächlich errichtete die HBC einen neuen Handelsposten am Churchill, Prince of Wales. Thanadelthur starb allerdings bereits im Alter von 17 Jahren im Jahr 1717. Der Frieden ermöglichte den Cree einen ungestörten Zwischenhandel zwischen der HBC und den im Nordwesten lebenden Stämmen.
Nach der Niederlage der Franzosen gegen die Briten von 1760 bekämpften sich mehrere Handelsgesellschaften gegenseitig. Dabei drang die North West Company Richtung Nordwesten vor. Simon McTavish hatte hier neun kleine Handelsgesellschaften verbunden. 1786 bauten die beiden rivalisierenden Gesellschaften der NWC unter Führung von Cuthbert Grant und Laurent Leroux von Gregory, Macleod and Company getrennte Forts. Die 1787 vereinten Gesellschaften bauten Old Fort Providence an der Yellowknife Bay. Doch am Prinzip der konkurrierenden Gesellschaften änderte sich nichts, denn nun trat die Hudson's Bay Company in Konkurrenz zur vereinigten North West Company. Dieser Zustand endete erst 1821 mit der zwangsweisen Vereinigung zu einer Gesellschaft, die nun als Hudson's Bay Company firmierte und bis 1870 ein Monopol genoss.
Erst 1796 entstand ein Handelsposten am Trout River, doch musste der Posten drei Jahre später aufgegeben werden, nachdem Inuits seinen Erbauer Duncan Livingston umgebracht hatten. 1801 spaltete sich die North West Company und die XY Company entstand. Dennoch gründete sich neben kurzlebigen Handelsposten auf Dauer Fort of the Forks[3] (1802 bis 1811, später Ft. Simpson), Ft. Good Hope, Ft. Norman und Ft. Liard. Dennoch wurden die Forts, besonders nach der Übernahme der North West Company durch die Hudson's Bay Company, immer wieder verlagert - auch auf Wunsch der liefernden Indianer. Dabei diente Ft. Simpson als Hauptquartier für das riesige Mackenzie-Gebiet. Allein 1827 kamen so 4.800 Biber-, 6.900 Nerz- und 33.700 Bisamfelle an die HBC.
Zur Steigerung der Erträge trug auch bei, dass die rund ein halbes Jahrhundert anhaltenden Kriege zwischen Dogrib und Yellowknife nach 1823 durch einen Friedensschluss endeten. Im Oktober 1823 hatten die Dogrib sich für eine Niederlage gerächt, indem sie 34 Yellowknife-Leute töteten, wohl ein Fünftel des Stammes. Der Friedensschluss wurde am Mesa Lake gefeiert.
Ft. Liard und Ft. Halkett wurden am oberen Liard River erbaut, um die russischen Mittelsmänner zu den Kaska-Indianern beim Handel über die pazifischen Küstengebiete auf dem Weg durch das Inland zu umgehen. Die weit abgelegenen Posten waren dabei, trotz Kartoffelanbau und dergleichen, von der Lebensmittelversorgung durch die Indianer abhängig, vor allem von Fleisch. Drei Expeditionen unter Leitung von Captain John Franklin erforschten die Gebiete zwischen zentraler Arktisküste und Sklavensee (1825-27, 1836-39, 1845).
Um 1850 entsprach die Streuung der Handelsposten ziemlich genau der heutigen. Die Indianer lebten zwar weiterhin nomadisch, doch vor allem in Herbst und Frühjahr lebten sie zunehmend in der Nähe der Handelsposten. Die Händler gaben den Jägern immer häufiger Kredit, je größer die Beute früherer Jahre gewesen war, desto höher konnten die Kredite ausfallen. Für die Indianer wurde es zu einer Art Anerkennung ihrer Jagdfähigkeiten, möglichst hohe Kredite und damit Schulden zu bekommen. Das Biberfell (madebeaver) wurde zur einzigen Währung des Gebiets. Dessen Tauschwert war klar: 3 Nerze, 10 bis 15 Bisam, ein ausgewachsener Luchs oder 6 Schwäne entsprachen einem Madebeaver. Ein einziges Messer kostete zwei Madebeaver. Die Indianer erhielten für ihre Pelze Gewehre, Munition und Pulver, Messer, Fallen, Mehl, Tabak, Tee, Vieh und Rum. Auch dies veränderte bis weit in den Norden die Handels- und Machtstrukturen.
Als in den 1850er Jahren viele Indianer zum Christentum übertraten und die HBC in Hungerjahren mit Lebensmitteln aushalf, wuchs die Abhängigkeit von den Handelsposten. Die von Europäern eingeschleppten Epidemien, allen voran Pocken und Masern, die zahlreiche Indianer das Leben kosteten, führten dazu, dass Waisenkinder aufgenommen wurden. Durch Impfungen verliefen die Krankheiten bald weniger häufig tödlich. Andere kulturelle Veränderungen trugen dazu bei, die Abhängigkeit von Waren der Briten zu steuern. So hatten die Indianer ihr Fleisch üblicherweise mit heißen Steinen vergraben und auf diese Art gekocht, nun wurden Pfannen zum Braten benutzt. Als die HBC 1870 ihr Handelsgebiet an Kanada verkaufte, bestanden in den NWT neun Forts: Good Hope, Liard, McPherson, Norman, Providence, Resolution, Simpson, Hay River und Old Ft. Rae (bis 1875).
Die Pelzpreise stiegen stetig, inzwischen waren Silberfuchsfelle mit Abstand die teuersten Pelze. Die Pelze wurden mit Booten, dann mit Dampfbooten den Mackenzie aufwärts transportiert, ab Edmonton (ab 1890) ging es mit der Eisenbahn weiter in die Verbrauchszentren. Dabei war die HBC nur noch eine von mehreren konkurrierenden Gesellschaften, zu denen vor allem Hislop and Nagle zählten.
Zwar waren erst 1894 die ersten Pelzhändler persönlich über den 60. Breitengrad vorgedrungen, doch mit dem Goldrausch am Klondike River überstürzten sich die Ereignisse. Die Pelztierpopulationen gingen spürbar zurück, so dass 1906 bzw. 1917 der Northwest Game Act verabschiedet wurde. Es wurden Ruhezeiten eingeführt und außer den Indianern musste jeder eine Lizenz erwerben, deren Preis bald drastisch angehoben wurde. Dennoch stieg die Zahl der weißen Fallensteller von 140 im Jahr 1920 auf 500 sechs Jahre später. Gleichzeitig brachen etliche Tierpopulationen, wie die vom Nerz, ein. Die Zahl der erbeuteten Nerzfelle fiel von 21.205 (1923/24) auf 3.630 (1927/28). In den 20er und 30er Jahren wurden Lamson and Hubbard und Northern Traders Limited zu den schärfsten Konkurrenten der HBC. Doch die Weltwirtschaftskrise ließ die Preise zusammenbrechen, nur die HBC blieb übrig. Nun durften nur noch Indianer und Weiße, die bereits eine Lizenz besaßen, Fallen aufstellen. Damit war die Ära der Fallenstellerei zu Ende.
Das Territorium
Das Territorium wurde im Juni 1870 geschaffen, als die Hudson’s Bay Company ihre Rechte an Ruperts Land und am Nordwestlichen Territorium an die kanadische Bundesregierung verkaufte. Das Gebiet umfasste den größten Teil des heutigen Kanada. In den Jahren danach erfolgten zahlreiche Grenzbereinigungen und Abspaltungen. Am 15. Juli 1870 wurde mit dem Inkrafttreten des Manitoba Act die Provinz Manitoba gegründet, die damals nur ein kleines quadratisches Gebiet um die Stadt Winnipeg umfasste (1881 zu einem etwas größeren Rechteck vergrößert, das heute den südlichen Teil der Provinz bildet). Die übrigen Nordwest-Territorien wurden bis 1905 von Winnipeg aus mitverwaltet.
British Columbia, das am 20. Juli 1871 der Kanadischen Konföderation beitrat, hatte bereits 1866 jene Teile der Nordwestlichen Territoriums zugesprochen erhalten, die südlich von 60° N und westlich von 120° W lagen, ein Gebiet, das den größten Teil des Stikine-Territoriums umfasste. Am 12. April 1876 trennte man im Zentrum der Territorien den Keewatin-Distrikt ab, der bis 1905 eine separate Verwaltungseinheit bildete. 1880 trat Großbritannien die britischen Arktis-Territorien an Kanada ab. 1882 und 1896 wurden die verbleibenden Gebiete der Nordwest-Territorien in die folgenden Distrikte aufgeteilt:
- Alberta (südliches Alberta, 1882)
- Assiniboia (südliches Saskatchewan, 1882)
- Athabasca (nördliches Alberta und Saskatchewan, 1882)
- Franklin (das kanadisch-arktische Archipel mit den Halbinseln Boothia and Melville, 1895)
- Mackenzie (Festlandteil der NWT und westliches Nunavut, 1895)
- Saskatchewan (zentrales Saskatchewan, 1882)
- Ungava (nördliches Québec, Labrado und Inseln in der Hudson Bay)
- Yukon (heutiges Territorium Yukon)
1889 wurde Ontario westwärts vergrößert, 1898 verschob Québec seine Grenzen nach Norden. Ebenfalls 1898 erfolgte die Gründung des Yukon-Territoriums, um die Folgen des Goldrauschs am Klondike River administrativ besser bewältigen zu können.
Am 1. September 1905 wurden die neuen Provinzen Alberta und Saskatchewan gegründet. Erster und einziger Premier der Nordwest-Territorien wurde Sir Frederick Haultain. Er lebte seit 1884 in Fort McLeod, das er im Northwest Territories Council bzw. in der Legislative Assembly of the Northwest Territories vertrat (ab 1887), und arbeitete als Staatsanwalt. Am 7. Oktober 1897 wurde er als Präsident des Executive Council oder Premier vorgeschlagen, ein Amt, das er bis 1905 innehatte. Er war ein Verfechter einer Provinz namens Buffalo, die Alberta und Saskatchewan umfassen sollte. Doch konnte er nicht Premier von einer der beiden 1905 gegründeten Provinzen werden, weil die Führer der regierenden Liberal Party ihn ablehnten.[4]
1912 erweiterten Manitoba, Ontario und Québec ihr Territorium bis zu den heute gültigen Grenzen. So verblieben nur noch die Distrikte Mackenzie, Franklin (absorbierte 1920 den Rest von Ungava) und Keewatin. 1925 wurden die Grenzen der Nordwest-Territorien bis zum Nordpol ausgedehnt. Von 1925 bis 1999 betrug die Fläche der Nordwest-Territorien 3.439.296 km² - größer als Indien.
Das Restgebiet der Nordwest-Territorien hatte von 1907 bis 1947 keinen Vertreter im kanadischen Unterhaus, danach nur der Mackenzie-Distrikt. Die Inuit erhielten erst 1953 das Wahlrecht und waren nach der Neubildung eines Wahlkreises im Jahr 1962 im Bundesparlament vertreten. Im Zuge der Abtrennung des Territoriums Nunavut von den Nordwest-Territorien am 1. April 1999 fand ein offizieller Ideenwettbewerb statt, um einen neuen Namen für das verbleibende Gebiet zu finden. Nachdem eine persiflierende Initiative von Studenten mit dem Namensvorschlag „Bob“ für immer mehr Aufmerksamkeit sorgte, wurde der Wettbewerb ergebnislos abgebrochen.[5]
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung Jahr Einwohner 1871 48.000 1891 98.967 1911 6507 [6] 1931 9316 1951 16.004 1961 22.998 1971 34.805 1981 45.740 1991 57.649 1991 37.360 [7] Gemäß der Volkszählung waren die folgenden zehn Ethnien die am meisten in den Nordwest-Territorien vertretenen (Mehrfachnennungen möglich):[8]
- First Nations - 36,0 %
- „Kanadier“ - 19,6 %
- Engländer - 16,6 %
- Schotten - 14,0 %
- Iren - 12,0 %
- Inuit - 11,2 %
- Franzosen - 10,4 %
- Deutsche - 8,1 %
- Métis - 8,0 %
- Ukrainer - 3,4 %
In den Nordwest-Territorien gibt es elf Amtssprachen, mehr als in allen anderen Provinzen und Territorien. Es sind dies Chipewyan, Cree, Englisch, Französisch, Gwich'in, Inuinnaqtun, Inuktitut, Inuvialuktun, North Slavey, South Slavey und Dogrib.[9] Einwohner haben das Recht, sich in diesen Sprachen an Gerichte und an Regierungsstellen zu wenden. Jedoch sind Gesetze nur in der englischen und französischen Fassung rechtlich bindend. Gesetze und andere Dokumente werden nur übersetzt, wenn dies ausdrücklich gewünscht wird.
Politik
Die Nordwest-Territorien werden offiziell von einem Kommissar (Commissioner) regiert, der von der kanadischen Bundesregierung eingesetzt wird (vor 1905 von einem Vizegouverneur). Bereits seit 1881 wird aber auch eine eigene Legislativversammlung (legislative assembly) gewählt, die wiederum einen Premierminister und ein Kabinett bestimmt; politische Parteien gibt es jedoch nicht.
Seit 1967 wurden immer mehr Zuständigkeiten vom Commisioner an die gewählte Regierung abgegeben, dieses Amt ist damit heute nur noch von symbolischer Bedeutung. Streitigkeiten gibt es aber bis heute um die Teilhabe an den Einnahmen aus Bodenschätzen zwischen der Bundesregierung und der Regierung der Territorien.
→ Siehe auch: Liste der Premierminister der Nordwest-Territorien, Liste der Kommissare der Nordwest-Territorien
Wirtschaft
Die Wirtschaft der Nordwest-Territorien basiert auf der Ausbeutung der natürlichen Ressourcen. In verschiedenen Minen werden unter anderem Gold, Uran, Blei, Zink, Silber, Kupfer, Wolfram und Diamanten abgebaut. Außerdem existieren im Mackenzie-Delta umfangreiche Reserven an Erdöl und Erdgas. Im Süden wird zwar etwas Landwirtschaft betrieben, doch die meisten Nahrungsmittel müssen importiert werden. Rund die Hälfte der Bevölkerung ist im Dienstleistungsbereich tätig, etwa ein Fünftel in der öffentlichen Verwaltung. Aufgrund der vielen Bodenschätze und der relativ geringen Bevölkerungszahl haben die Nordwest-Territorien das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf aller Provinzen und Territorien Kanadas.
Zu den Diamantenminen in den Nordwest-Territorien gehören die Ekati-Diamanten-Mine, die Diavik Diamantenmine und die Snap-Lake-Diamantenmine.
Die Minen nördlich der Stadt Yellowknife sind von der Außenwelt abgeschnitten und an nur zwei Monaten im Jahr über die Eisstraße Tibbitt to Contwoyto Winter Road an das amerikanische Straßennetz angeschlossen. Die Doku-Serie Ice Road Truckers behandelt diese Besonderheit.
Weblinks
- Regierung der Nordwest-Territorien (engl.)
- NWT Archives
- Prince of Wales Northern Heritage Centre
- Artikel Northwest Territories/ Territoires du Nord-Ouest in der Canadian Encyclopedia: englisch, französisch
Quellen und Anmerkungen
- ↑ Statistics Canada - Volkszählung 2006
- ↑ Überflogen wurden dabei die mittleren Mackenzie Mountains zwischen Norman Wells und der Grenze zum Yukon, südwärts bis zu den Quellen des South Nahanni River, nordwärts bis zu denen des Arctic Red River.
- ↑ Dieses Fort musste nach dem Tod von vier Männern in einem überaus harten Winter 1811 aufgegeben werden. Bei der Suche nach den Resten des Forts fand man unter Leitung des Archäologen Jean-Luc Pilon zwar nicht das Fort, jedoch werden dort immer noch zahlreiche Artefakte der voreuropäischen Kulturen ausgegraben.
- ↑ 1906 heiratete er Marian St. Clair Castellain, die Tochter des Vizegouverneurs der Nordwest-Territorien. 1912 wurde er oberster Richter am Obersten Gerichtshof der Provinz Saskatchewan.
- ↑ Name the residual Northwest Territories BOB!
- ↑ nach Abspaltung von Yukon, Alberta und Saskatchewan
- ↑ nach Abspaltung von Nunavut
- ↑ Statistics Canada - Population by selected ethnic origins, by province and territory
- ↑ Northwest Territories Official Languages Act 1988
Alberta | British Columbia | Manitoba | New Brunswick / Nouveau-Brunswick | Neufundland und Labrador | Nova Scotia | Nordwest-Territorien | Nunavut | Ontario | Prince Edward Island | Québec | Saskatchewan | Yukon
Wikimedia Foundation.