Obermarkersdorf

Obermarkersdorf
Wappen Karte
Wappen von Schrattenthal
Schrattenthal (Österreich)
DEC
Schrattenthal
Basisdaten
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)
Bundesland Niederösterreich
Politischer Bezirk Hollabrunn (HL)
Fläche 22,43 km²
Koordinaten 48° 43′ N, 15° 54′ O48.71666666666715.9289Koordinaten: 48° 43′ 0″ N, 15° 54′ 0″ O
Höhe 289 m ü. A.
Einwohner 875 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte 39 Einwohner je km²
Postleitzahl 2073
Vorwahl 02946
Gemeindekennziffer 3 10 41
AT125
Adresse der
Gemeindeverwaltung
Obermarkersdorf 36
2073 Schrattenthal
Offizielle Website
Politik
Bürgermeister Alfred Schuster (ÖVP)
Gemeinderat (2005)
(15 Mitglieder)
9 ÖVP, 6 SPÖ
Lage der Stadt Schrattenthal
Karte

Schrattenthal ist eine Stadtgemeinde mit 894 Einwohnern im Bezirk Hollabrunn in Niederösterreich und damit eine der kleinsten Stadtgemeinden Österreichs.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Schrattenthal liegt im Weinviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Stadtgemeinde umfasst 22,43 Quadratkilometer. 34,33 Prozent der Fläche sind bewaldet.

Katastralgemeinden sind Obermarkersdorf, Schrattenthal und Waitzendorf.

Geschichte

1425 stehen die Hussiten vor Schrattenthal, das im Jahr 1220 das erste Mal urkundlich erwähnt wurde und erobern es nach mehrtägiger Belagerung ebenso wie die benachbarten Städte Retz und Pulkau.

Am 4. April 1434 erwirbt Ulrich von Eyczing Schrattenthal und macht es 1435, obwohl er ausgedehnte Ländereien zwischen Donau und Mähren mit großen Orten und Burgen besitzt, zu seinem Hauptsitz. Er lässt eine neue Burg errichten und bezieht den Ort mittels gemeinsamer Mauern in die Verteidigungsanlagen mit ein.

Am 18. September 1472 wird Schrattenthal von Kaiser Friedrich III. zur Stadt erhoben und bekommt ein Stadtwappen.

29 Jahre später (1501) entsteht hier in dieser Stadt die erste Buchdruckerei in Niederösterreich.

1563 bekennen sich die Eyczinger zum protestantischen Glauben, errichten in der Burg eine evangelische Kirche und holen aus der Pfalz einen Prediger, der auch Schulmeister wird. Schrattenthal wird ein wichtiges Zentrum des Protestantismus in Niederösterreich.

In den Anfangsjahren des Dreißigjährigen Kriegs verlieren die Eyczinger ihre Ländereien, die kleine Stadt erlebt in der Folge einige Besitzerwechsel. Von 1620–1660 besitzen die Grafen von Strozzi den Ort.

Schrattenthal um 1670, Typographia Austriae inferioris, Georg Matthäus Vischer

Vom März bis Oktober 1645 sind die Schweden mit ihrem General Lennart Torstensson, der hier sein Hauptquartier aufgeschlagen hat, in der Stadt.

Von 1660–1734 ist der Ort im Besitz der Freiherrn von Adlersthurm, dann kommen die Grafen von Hartig. 1740 werden die Felder vermessen und die Häuser nummeriert. Bei der Nummer 57 ist Schluss. In der Vorstadt (vier Häuser) waren die verpönten Berufe wie der Scharfrichter, Abdecker und Viehhirte angesiedelt.

Hauptstraße von Schrattenthal
Schrattenthaler Kirche

Die Folgen eines Brandes 1783, der große Teile der Stadt zerstört, verändert deren Aussehen. Die Stadtmauern werden aufgelassen und als Baumaterial für den Wiederaufbau verwendet.

Vom Krieg mit Kaiser Matthias Corvinus bleibt Schrattenthal verschont, dafür ziehen 1797 (General Suworow) und 1805 (General Kutusow) russische Hilfstruppen durch die Stadt, 1809 sind es die Österreicher, Russen und Franzosen. Am 27. Juli 1866 kommen die Preußen und mit ihnen die Cholera (zwei Tote).

Sechs Jahre lang wurde an der „Commerzstrasse“ von Krems nach Znaim gebaut, 1833 wird sie von Kaiser Franz I. eröffnet. Aber er ist nicht der erste Kaiser in Schrattenthal. Kaiser Maximilian II. war hier oft zur Jagd und am 11. Oktober 1848 reiste Kaiser Ferdinand I. auf seiner Flucht aus Wien hier (begleitet vom Thronfolger Franz Joseph) durch.

Das Jahr 1848 bringt die Bauernbefreiung und das Jahr 1850 die ersten Wahlen in der Stadt. Der bisherige Herrschaftsbesitzer, Hermann Graf von Attems, wird erster frei gewählter Bürgermeister.

1945 zieht die Deutsche Wehrmacht in Schrattenthal ein, die Stadt wird ab dem 11. April Kriegsgebiet, der Postbetrieb und die Lebensmittelzuteilung werden eingestellt. Am 8. Mai werden Brücken und Munitionslager gesprengt, die Stromversorgung bricht zusammen. Um 22 Uhr kommt die Rote Armee in die Stadt. Mitte Juni 1946 verlässt sie die Stadt wieder.

1972 entsteht durch Zusammenlegung der Gemeinden Schrattenthal, Obermarkersdorf und Waitzendorf die Stadtgemeinde „Stadt Schrattenthal“.

Einwohnerentwicklung

Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 879 Einwohner. 1991 hatte die Stadtgemeinde 940 Einwohner, 1981 991 und im Jahr 1971 1092 Einwohner.

Politik

Bürgermeister der Stadtgemeinde ist Alfred Schuster, Amtsleiter Reinhard Frotzler. Im Stadtgemeinderat gibt es bei insgesamt 15 Sitzen nach der Gemeinderatswahl vom 6. März 2005 folgende Mandatsverteilung: ÖVP 9, SPÖ 6, andere keine Sitze.

Regelmäßige Veranstaltungen

Wirtschaft und Infrastruktur

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 27, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 121. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 386. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 44,82 Prozent.

Weblinks


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