Ostfriesische Küstenbahn

Ostfriesische Küstenbahn
Ostfriesische Küstenbahn
Kursbuchstrecke (DB): 393 Sande–Esens
ex 221g (1961)
Streckennummer (DB): 1540 Sande–Jever
1570 Emden–Jever
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Legende
Strecke – geradeaus
Emslandstrecke von Emden
Bahnhof, Station
30,4 Norden
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
nach Norddeich
Haltepunkt, Haltestelle
38,8 Schloss Lütetsburg
BSicon eBS2+l.svgBSicon BS2+r.svg
Neue Trasse seit 2007
BSicon exBHF.svgBSicon STR.svg
37,3 Hage (Ostfriesland) (alt)
BSicon exSTR.svgBSicon BHF.svg
Hage (Ostfriesland) (neu)
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Haltepunkt, Haltestelle
42,2 Westerende (Ostfriesland)
   
48,0 Dornum (Ostfriesland)
   
51,2 Roggenstede
   
54,5 Fulkum
   
57,6 Holtgast
   
60,4 Esens (alter Bf)
   
Kreisbahn Aurich
   
60,6 Esens (Ostfriesland) (neuer Hp)
   
64,2 Stedesdorf
Haltepunkt, Haltestelle
67,8 Burhafe (Ostfriesland)
   
70,3 Blersum
   
Kreisbahn Aurich
Haltepunkt, Haltestelle
73,7 Wittmund (zuvor Bf)
Blockstelle, Awanst, Anst etc.
74,8 Anst Wittmund Rehau
   
76,1 Asel
   
77,8 Vereinigung
   
Strecke von Harle
Haltepunkt, Haltestelle
81,0
13,0
Jever (zuvor Bf)
   
10,0 Sibetshaus
Bahnhof, Station
8,3 Schortens-Heidmühle
   
6,6 Ostiem
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
5,0 Anst Wilhelmshaven Nordstrecke
Brücke über Wasserlauf (groß)
2,7 Klappbrücke Ems-Jade-Kanal
Haltepunkt, Haltestelle
2,3 Sanderbusch
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
von Wilhelmshaven
Bahnhof, Station
0,0 Sande
Strecke – geradeaus
nach Oldenburg

Als Ostfriesische Küstenbahn wird heute die zum Teil stillgelegte Bahnstrecke von Norden über Esens nach Sande bezeichnet. Der Abschnitt zwischen Norden und Esens ist stillgelegt und zwischen Dornum und Esens abgebaut. Die Strecke zwischen Esens über Jever nach Sande wird von der NordWestBahn im Personenverkehr bedient.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ursprünglich wurde die am 15. Juni 1883 eröffnete Bahnstrecke von Emden (als Verlängerung der Hannoverschen Westbahn) über Norden, Esens und Wittmund bis zur damaligen Landesgrenze bei Asel als Ostfriesische Küstenbahn bezeichnet. In Asel hatte die Strecke Anschluss an die Großherzoglich Oldenburgische Eisenbahn nach Jever. Der Abschnitt von Emden nach Norden ist heute ein Teil der Emslandstrecke.

Von Georgsheil wurde gleichzeitig eine Zweigstrecke nach Aurich angelegt. Am 15. Juni 1892 kam die Strecke Norden–Norddeich hinzu, die 1895 bis auf die Mole verlängert wurde, um einen direkten Übergang zu den Fährschiffen nach Norderney und Juist herzustellen.

Durch den zunehmenden Bäderverkehr war die zum Teil am Straßenrand liegende Strecke den Anforderungen nicht mehr gewachsen. Zwischen 1903 und 1906 wurde die Küstenbahn daher zwischen Emden-Harsweg und Norden auf eine Trasse abseits der Landstraße verlegt. Für den Anschluss nach Aurich entstand der Bahnhof Abelitz, von dem aus eine neue Strecke nach Georgsheil angelegt wurde. Der Abschnitt Georgsheil–Aurich blieb unverändert.

In Esens und Wittmund bestand über Rollbockanlagen Anschluss an die meterspurige Kreisbahn Leer–Aurich–Wittmund, die in nördlicher Richtung zum Fähranleger nach Bensersiel führte und Richtung Süden über Aurich nach Leer. Die Kreisbahn wurde 1967 für den Personen- und 1969 für den Güterverkehr stillgelegt und danach abgebaut.

In Jever schloss die Bahnstrecke nach Harle an. Der dortige Fähranleger der Schiffe nach Wangerooge wurde mit Tidezügen bedient.

Landkarte von 1881, die Küstenbahn ist als "projektiert" eingezeichnet

Teilweise Stilllegung

Der Personenverkehr zwischen Norden und Esens wurde am 29. Mai 1983 eingestellt. Zwischen Norden und Dornum wird die Strecke seit 1987 im touristischen Verkehr durch die Museumseisenbahn Küstenbahn Ostfriesland befahren. Am 23. September 1989 wurde auch der Güterverkehr eingestellt und die Strecke wurde 1991 von der Deutschen Bahn über den Landkreis Aurich an die Anliegergemeinden verkauft. Diese haben sie an die Museumseisenbahn verpachtet. 2006/2007 musste die Strecke in Hage verlegt werden, um Platz für den Bau einer Umgehungsstraße zu machen. Der alte Bahnhof Hage wurde dabei aufgegeben, das Bahnhofsgebäude war 2006 abgebrannt.

Das Teilstück zwischen Dornum und Esens wurde am 27. September 1985 stillgelegt und 1986 demontiert. Auf der Trasse befindet sich jetzt ein Fahrradweg.

Aktueller Betrieb

Neuer Haltepunkt Esens

In den 1990er Jahren drohte auch der Strecke zwischen Esens und Sande die Stilllegung. Man entschied sich stattdessen für eine grundlegende Sanierung der Strecke und einen Ausbau für eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h. Um den Bahnübergang auf der Landesstraße Esens–Aurich entfernen zu können, wurde der Endpunkt in Esens vor der Kreuzung neu angelegt und der alte Bahnhof aufgegeben. Die Stationen von Esens bis Sande wurden erneuert und mit Ausnahme der Bahnhöfe Schortens-Heidmühle und Sande zu Haltepunkten zurückgebaut, sodass die Kapazität der eingleisigen Strecke stark reduziert wurde. Sanderbusch war jedoch schon vorher ein Haltepunkt, und im Bahnhof Sande wurde nur der heute noch benutzte Bahnsteig erneuert, der zweite liegt brach. Die noch vorhandenen Ausweichmöglichkeiten der Strecke in Schortens-Heidmühle und Sande werden täglich von der NordWestBahn für ihre Zugkreuzungen benötigt.

Seit 2000 wird die Strecke im Stundentakt mit Dieseltriebwagen der NordWestBahn befahren. Ende 2005 wurde der seit längerer Zeit stillgelegte Haltepunkt in Burhafe reaktiviert.

Die Museumsbahnstrecke zwischen Norden und Dornum wurde in den vergangenen Jahren schrittweise saniert und in Hage in den Jahren 2006/2007 auf 210 Metern länge neu trassiert, um Platz für eine Umgehungsstraße zu schaffen. Dabei wurde auch ein neuer Bahnhof eingerichtet, das Bahnhofsgebäude des alten Bahnhofs war schon Anfang des Jahres nach Brandstiftung abgerissen worden. Der neue Bahnhof wurde 2008 endgültig fertiggestellt.

Im Jahr 2009 wurde der neue Haltepunkt Schloss Lütetsburg eröffnet.

Ausblick

Die Anrainer-Kommunen Esens, Dornum, Großheide, Hage und Norden sowie die Landkreise Wittmund und Aurich haben ein Gutachten in Auftrag gegeben, mit die Chancen einer Reaktivierung des stillgelegten Abschnitts zwischen Norden und Esens bewerten sollen.[1] Problematisch ist hierbei die durch die Stadt Esens geplante Überbauung des alten Bahnhofs durch einen Supermarkt.[2] Die Stadt Aurich untersucht darüber hinaus eine Verlängerung der Bahnstrecke Abelitz–Aurich nach Wittmund, um dort Anschluss an die Küstenbahn zu erhalten. Ziel ist eine durchgehende Bahnverbindung für den Güterverkehr zwischen den Häfen in Emden und dem in Bau befindlichen JadeWeserPort in Wilhelmshaven.

Im Dezember 2010 wurde im Rathaus Dornum eine Vereinbarung unterzeichnet, "die 1983 stillgelegte Trasse nicht durch weitere planerische und bauliche Maßnahmen einzuschränken." Damit ist zunächst die Trasse nach Norden gemeint, allerdings ist die Strecke bis Esens weiterhin im Gespräch.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Reaktivierung der Küstenbahn geplant in: flensburg-online vom 15. Januar 2009
  2. Kreisverkehr auch ohne Küstenbahn möglich in: Anzeiger für Harlingerland vom 15. Dezember 2008
  3. "Ein erster Schritt ist getan - „Reaktivierung der Küstenbahn Ostfriesland“ unterzeichnet" Abgerufen am 18. Oktober 2011.

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