Ottendichl

Ottendichl
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Haar
Haar (bei München)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Haar hervorgehoben
48.111.733333333333542Koordinaten: 48° 6′ N, 11° 44′ O
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: München
Höhe: 542 m ü. NN
Fläche: 12,9 km²
Einwohner: 18.774 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 1455 Einwohner je km²
Postleitzahl: 85540
Vorwahl: 089
Kfz-Kennzeichen: M
Gemeindeschlüssel: 09 1 84 123
Adresse der Gemeindeverwaltung: Bahnhofstr. 7
85540 Haar
Webpräsenz:
Bürgermeister: Helmut Dworzak (SPD)
Lage der Gemeinde Haar im Landkreis München
Karte

Haar ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis München östlich von München.

Inhaltsverzeichnis

Nachbargemeinden

Haar grenzt im Norden an die Gemeinde Feldkirchen (Landkreis München), im Osten an die Gemeinde Vaterstetten (Landkreis Ebersberg), im Süden an die Gemeinden Grasbrunn und Putzbrunn (beide im Landkreis München) sowie im Westen an den Stadtbezirk Trudering-Riem (München).

Gliederung des Gemeindegebiets

Für die Gemeinde Haar sind 5 amtlich benannte Gemeindeteile ausgewiesen.

  1. Haar
  2. Eglfing
  3. Gronsdorf
  4. Ottendichl
  5. Salmdorf

Geschichte

Der Name Haar kommt von dem Wort harde / hart, welches ein leicht bewachsenes Waldland beschreibt. Daher kommt auch das Beil im Haarer Wappen, welches an die Rodung des Waldes erinnert.

Das erste Mal wird Haar in einer Urkunde des Klosters Rott am Inn im Jahre 1073 erwähnt: darin wird das "Gut Harde" an das Kloster verschenkt.

Im Zuge der Neuordnung Bayerns 1818 wurden die bis dahin selbständigen Orte Haar, Gronsdorf und Salmdorf zur neuen Gemeinde Salmdorf zusammengelegt. Ottendichl und Eglfing kamen 1849 dazu.

Die Gemeinde blieb im ganzen 19. Jahrhundert recht klein: die Gemeindebeschreibung von 1872 zählt 43 Häuser mit 334 Einwohnern. Erst mit der Eröffnung der Bahnstation Haar an der Strecke München – Rosenheim, konnte die Gemeinde wachsen: 1900 waren es bereits 61 Häuser mit 472 Einwohnern. Im Zuge des Baues und der Eröffnung der damaligen Kreisirrenanstalt, des jetzigen Isar-Amper-Klinikums München-Ost, im Jahre 1905 wuchs die Gemeinde zügig: 1917 hatte Haar bereits 3.666 und 1933 5.175 Einwohner.

Nach dem Krieg wuchs Haar durch den Bau von weiteren Siedlungen deutlich an: 1972 gab es 13.000 Einwohner und 1977 bereits 19.500. Diese Zeit war vor allem geprägt durch den Bau des Jagdfeld-Zentrum: Dazu gehören einige Hochhäuser, Geschäfte und Restaurants, ein künstlicher See und eine Park-Anlage. Außerdem wurde das Ernst-Mach-Gymnasium Haar eröffnet.

Durch die Auflassung des nahen Flughafens München-Riem 1992 profitierte die Gemeinde ebenso wie vom relativ gebremsten Wohnungsbau, der in Haar ein intaktes Ortsbild mit zahlreichen denkmalgeschützten Gebäuden bewahrte.

Die jüngste Entwicklung des Ortes wird von der Verwendung des wahrscheinlich bald aufgelassenen Geländes des Krankenhausteils Haar II geprägt sein, einer parkähnlichen Anlage in der die Jugendstil-Krankenhausgebäude im Kontext einer Dorfanlage inklusive einer Kirche gesetzt wurden.

Außerdem wurde das Erscheinungsbild des in den 70er Jahren erstellten Jagdfeldzentrums durch einen neuen Büroturm, sowie eine neue Wohnanlage mit ca. 80 Einheiten genannt "natürlich Haar" auf dem ehemaligen Gelände einer Gärtnerei stark bzw. zum positiven verändert.

Wirtschaft

Größter Arbeitgeber in Haar ist das 1905 eröffnete Isar-Amper-Klinikum München-Ost (bis 31. Dezember 2006 Bezirkskrankenhaus Haar), mit 2004 etwa 1.200 Betten und 2.200 Mitarbeitern eine der größten psychiatrischen Kliniken in Deutschland. Weiterhin haben in Haar Betriebe aus der Pharmaindustrie und der Informationstechnologie bedeutende Niederlassungen oder Hauptquartiere.

Politik

Bürgermeister

Seit 1992 ist Helmut Dworzak (SPD) Bürgermeister der Gemeinde Haar. Er wurde 2008 mit 89,9 % der gültigen Stimmen im Amt bestätigt.

2. Bürgermeisterin ist Gabriele Müller (SPD), 3. Bürgermeister ist Hans Stießberger (CSU).

Gemeinderat

Bei der Kommunalwahl am 2. März 2008 ergab sich folgende Sitzverteilung:

Verkehr

Straßenverkehr

Die Gemeinde Haar liegt unmittelbar an der A 99 und ist über die Anschlussstelle Haar angeschlossen. Die Bundesstraße 471 durchquert das Gemeindegebiet in Nord-Süd Richtung, die Bundesstraße 304 in Ost-West Richtung.

Eisenbahn

Haar liegt direkt an der Bahnlinie München – Rosenheim. Die S-Bahnlinie 4 verbindet Haar mit München, Grafing und Ebersberg im 20-Minuten-Takt. In der Hauptverkehrszeit fahren die S-Bahnen im Abstand von 6 bzw. 14 Minuten von und nach München. Nachts wird der gesamte S-Bahn Verkehr der Linie S4 für ca. 5 Stunden, bzw. an Wochenenden für ca. 3 Stunden eingestellt.

Nahverkehr

Haar ist in das Tarifsystem des Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) integriert. Dabei gehört Haar noch zum attraktiven Innenraum des MVV, das heißt für die Fahrt nach München wird lediglich eine Fahrkarte für 1 Zone benötigt (oder 2 Streifen). Fahrkarten des MVV berechtigen zur Fahrt mit Regionalbahnen (RE und RB), S-Bahnen, U-Bahnen, Tram und Bus, Das Rückgrat des ÖPNV in Haar ist die S-Bahnlinie S4 (Mammendorf - Maisach - Olching - Pasing - München Hauptbahnhof - Marienplatz - Ostbahnhof - Trudering - Gronsdorf - Haar - Vaterstetten - Zorneding - Grafing Bahnhof - Ebersberg).

Weiterhin ist Haar durch mehrere Omnibuslinien gut erschlossen. Die Linie 243 ist die am stärksten frequentierte Linie und erschließt z. B. das Jagdfeld, das Wohngebiet, in dem die meisten Haarer wohnen, aber auch das Klinikum München-Ost. Neben dieser Linie verkehren auch einige Regionalbuslinien in Haar, die Verbindungen zu den Nachbarorten herstellen:

  • 193 Trudering Bahnhof - Friedenspromenade - Waldtrudering - Haar Ludwig-Moser-Str.
  • 240 Haar Gymnasium - Neukeferloh - Grasbrunn - Harthausen (nur an Schultagen)
  • 241 Haar Bahnhof - Keferloh - Putzbrunn - Ottobrunn - Riemerling (- EADS)
  • 242 Haar Gymnasium - Konradschule - Haar Bahnhof - Ottendichl - Salmdorf - Gronsdorf
  • 243 Haar Hans-Stießberger-Str. - Jagdfeld - Haar Bahnhof - Bezirkskrankenhaus - Vockestraße - Waldstraße - Neukeferloh (- Grasbrunn - Harthausen)
  • 285 Haar Gymnasium - Bahnhof - Bezirkskrankenhaus - Ottendichl - Feldkirchen Bahnhof

jeweils hin und zurück

Fahrpläne gibt es z. B. über die elektronischen Fahrplanauskunft (EFA) des MVV, der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) oder der S-Bahn München.

Sportvereine

Die größten Sportvereine Haars sind:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bürgerhaus

In dieser kommunalen Einrichtung finden regelmäßig kulturelle Veranstaltungen statt.

Kleines Theater

Ein Jugendstiljuwel im Park des Bezirkskrankenhauses. Dort finden regelmäßig Kabarett- und Musikveranstaltungen statt.

Kino

Seit Ende November 2006 gibt es in Haar wieder ein Kino mit 2 Sälen. Es befindet sich im Jagdfeldzentrum, direkt an der B 304.

Denkmale

Am Kriegerdenkmal vor der Kirche St. Konrad wurde im Jahr 1987 eine Tafel angebracht, die auch die Opfer der NS-Gewaltherrschaft einschließt. An die "Euthanasie"-Opfer der Aktion T4 wird seit 1990 neben der evangelischen Kapelle in Haar I mit einem Mahnmal des Bildhauers Josef Golwitzer erinnert.[1]

Sonstiges

In der Gemeinde Haar befindet sich auch eine Schule des Bundesnachrichtendienstes (BND), in der zukünftige Mitarbeiter für den gehobenen nichttechnischen Dienst des BND ausgebildet werden. Es ist die "Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung, Fachbereich Öffentliche Sicherheit, Abteilung Bundesnachrichtendienst". Im Telefonbuch ist sie getarnt als "Liegenschaftsverwaltung Pullach Institut für Nachrichtentechnik".

In Haar befindet sich das Brand- und Katastrophenschutzzentrum des Landkreises München. Dort sind neben der örtlichen Feuerwehr, dem Einsatzleitwagen des Landkreises und der Werkfeuerwehr des Isar-Amper-Klinikum München-Ost auch der 1. ABC-Zug München-Land und der THW-Ortsverband München-Land untergebracht. Außerdem gibt es Schulungs- und Übungsräume der Kreisbrandinspektion, in denen Kurse für Feuerwehrangehörige aus dem gesamten Landkreis München stattfinden.

Literatur

  • Die Gemeinde Haar: eine Chronik. Hrsg. von der Gemeinde Haar. Haar, 1998

Quellen

  1. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 144

Weblinks


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