- Paul-Werner Scheele
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Paul-Werner Scheele (* 6. April 1928 in Olpe) ist emeritierter Bischof von Würzburg.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Scheele wurde 1928 als Sohn eines kaufmännischen Angestellten und einer Hausfrau im Sauerland geboren. Er hatte fünf Geschwister, von denen zwei noch im Kindesalter starben. Scheele besuchte die Volksschule in Olpe sowie die Oberschulen in Olpe und Attendorn. Im Zweiten Weltkrieg wurde er zum Kriegsdienst in der Luftwaffe eingezogen. Nach Ende des Krieges legte Scheele am 8. Oktober 1946 in Attendorn das Abitur ab.
Von 1947 bis 1951 studierte Scheele Philosophie und Theologie an den Universitäten Paderborn und München. Am 29. März 1952 wurde er vom damaligen Erzbischof von Paderborn, Lorenz Jaeger, zum Priester geweiht. Nach seiner Weihe war Scheele zehn Jahre lang bis 1962 Pfarrer und Religionslehrer in Paderborn.
Nach weiteren Studien von 1962 bis 1964 wurde Paul-Werner Scheele am 4. Februar 1964 in Würzburg zum Dr. theol. mit der Dissertation „Johann Adam Möhlers Lehre von der Einheit der Kirche und ihre Bedeutung für die Glaubensbegründung“ promoviert. Zum 3. März 1966 folgte Scheele einem Ruf auf den Lehrstuhl für Fundamentaltheologie an der Ruhr-Universität Bochum. 1970 folgte seine Berufung auf den Lehrstuhl für Dogmatik an der Universität Würzburg. Von 1971 bis 1979 war Scheele Dompropst in Paderborn und hatte gleichzeitig eine Professur für Dogmatik an der Theologischen Fakultät Paderborn inne.
Am 31. Januar 1975 wurde er zum Titularbischof von Druas und Weihbischof in Paderborn ernannt. Die Bischofsweihe empfing er am 9. März 1975 durch den Erzbischof von Paderborn Johannes Joachim Degenhardt. Die Paderborner Weihbischöfe Paul Heinrich Nordhues und Friedrich Maria Rintelen waren die Mitkonsekratoren.
Papst Johannes Paul II. ernannte Paul-Werner Scheele am 31. August 1979 zum Bischof von Würzburg. Die Amtseinführung erfolgte am 21. Oktober 1979 durch den Erzbischof von Bamberg, Elmar Maria Kredel. Unter seiner Ägide wurde der Dom St. Kilian aufwändig renoviert.
Am 1. April 2002 feierte er sein goldenes Priesterjubiläum.
Am 14. Juli 2003 nahm Johannes Paul II. den altersbedingten Amtsverzicht von Bischof Paul-Werner Scheele an.
Scheele war bis zu seinem Ruhestand Vorsitzender der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz und Mitglied der Kommission für Glaube und Kirchenverfassung des Ökumenischen Rates der Kirchen. Auch nach seinem Ruhestand ist er weiter Mitglied des Vatikanischen Rates zur Förderung der Einheit der Christen. Scheele engagiert sich in der Bartholomäus-Gesellschaft und als Kuratoriumsmitglied von Shalom Europa (Jüdischen Gemeinde in Würzburg und Unterfranken). Bischof Scheele ist Ehrenmitglied der K.D.St.V. Markomannia Würzburg im CV und der K.St.V. Normannia Würzburg im KV.
Wappen und Wahlspruch
Das in zwei Felder geteilte Wappen zeigt im Schildhaupt ein rotes Kreuz auf weißem Grund, das Wappen des alten Hochstifts Paderborn (Hinweis auf die enge Verbundenheit von Bischof Scheele mit der ungebrochenen Glaubensüberlieferung). Darunter findet sich im zweiten Feld auf goldenem Grund im weißen Kreis das Drei-Hasen-Motiv aus einem Fenster des Paderborner Dom-Kreuzganges (Einheit und Dreiheit als Symbol der Dreifaltigkeit, des zentralen Glaubensgeheimnisses der katholischen Kirche und der gesamten Christenheit.)
Sein Wahlspruch Pax et Gaudium („Friede und Freude“) entstammt dem Römerbrief (Röm 14,17 EU).
Zitate
„Dankbar müssten die Katholiken für alle Güter sein, die sie von ihren Mitchristen empfangen dürfen, die nicht zur katholischen Kirche gehören.“
– Scheele 1976
„Ich habe als jüngerer Mann ja die Situation vorher kennen gelernt, wo Katholische und Evangelische mehr oder weniger nebeneinander und sehr oft auch gegeneinander gelebt haben. Das Gegeneinander ist fast ganz verschwunden, von einigen Fanatikern, die es immer gibt, abgesehen. Es hat sich - aufs Ganze gesehen - eine sehr gute Zusammenarbeit entwickelt.“
– Scheele 2004 in Zusammenhang mit der "Unitatis Redintegratio"
„Es muss auch versucht werden, die große Erklärung zur Rechtfertigungslehre noch mehr allen Menschen bewusst zu machen und die Konsequenzen daraus zu ziehen. Dann gibt es aber auch neue ethische Fragen, die vor zwanzig, dreißig Jahren überhaupt noch nicht im Blick waren: Da ist es ganz wichtig, dass alle Christen zusammenhalten.“
– Scheele 2004 in Zusammenhang mit der "Unitatis Redintegratio"
Ehrungen und Auszeichnungen
- 1. Juli 1980: Ehrendomherr in Paderborn
- 1982: Bayerischer Verdienstorden
- 1996: Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
- 1997: Ökumenepreis der Katholischen Akademie in Bayern
- 10. Februar 2000: Ehrensenator der Universität Würzburg
- 5. Juli 2000: Goldene Stadtplakette der Stadt Würzburg
Literatur
- Paul-Werner Scheele: Opfer des Wortes, Schöningh 1960, ISBN B0000BN8GO
- Paul-Werner Scheele: Vater, die Stunde ist da, Herder Freiburg 1964, ISBN B0000BN8GP
- Paul-Werner Scheele: Christuszeugnis der Kirche, Fredebeul u. Koenen 1970, ISBN B0000BQDLJ
- Paul-Werner Scheele: Geistesgegenwart. Die Botschaft des seligen Liborius Wagner., Echter Würzburg 1982, ISBN 3429008026
- Paul-Werner Scheele: Halleluja - Amen. Gebete Israels aus drei Jahrtausenden, Bonifatius-Druckerei, Paderborn 1982, ISBN 3870881127
- Paul-Werner Scheele: Diese Frau hat alles gegeben., Echter Würzburg 1983, ISBN 342900828X
- Paul-Werner Scheele: Die Herrlichkeit des Herrn - Die Lambacher Fresken aus der Zeit des hl. Adalbero, Echter Würzburg 1990, ISBN 3-429-01316-X
- Paul-Werner Scheele, Toni Schneiders: Tilman Riemenschneider, Zeuge der Seligkeiten, Echter Würzburg 1992, ISBN 3429007321
- Heinrich Döring, Maria Jepsen, Paul-Werner. Scheele: Ist die Ökumene am Ende?, F. Pustet, Regensbg. 1994, ISBN 3791714074
- Paul-Werner Scheele: Halleluja Amen, Bonifatius Druckerei Paderborn 1999, ISBN 3870888083
- Paul-Werner Scheele: Für die Einheit in Christus, Verlag Neue Stadt 2001, ISBN 3879963428
- Paul-Werner Scheele: Erinnerung an die Entstehung des Oratoriums Der Schrein der Märtyrer von Bertold Hummel, Würzburger Geschichtsblätter, Würzburg, 2004
- Karl Hillenbrand/Bernhard Schweßinger(Hg.) Friede und Freude - Unterwegs mit Bischof Paul-Werner Scheele, anlässlich seines 75. Geburtstages Echter-Verlag Würzburg 2003 ISBN 3-429-02541-9
Weblinks
Commons: Paul-Werner Scheele – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über Paul-Werner Scheele im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Internetpräsenz von Paul-Werner Scheele
- Eintrag zu Paul-Werner Scheele auf catholic-hierarchy.org (englisch)
- Interview mit Paul-Werner Scheele über die Würzburger Synode und das Dokument „Unsere Hoffnung“
Vorgänger Amt Nachfolger Josef Stangl Bischof von Würzburg
1979–2003Friedhelm Hofmann Kategorien:- Bischof von Würzburg
- Weihbischof in Paderborn
- Römisch-katholischer Bischof (20. Jahrhundert)
- Römisch-katholischer Bischof (21. Jahrhundert)
- Römisch-katholischer Theologe (20. Jahrhundert)
- Römisch-katholischer Theologe (21. Jahrhundert)
- Fundamentaltheologe
- Dogmatiker
- Hochschullehrer (Theologische Fakultät Paderborn)
- Hochschullehrer (Universität Würzburg)
- Hochschullehrer (Ruhr-Universität Bochum)
- Korporierter im CV
- Korporierter im KV
- Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse
- Träger des Bayerischen Verdienstordens
- Ehrensenator der Julius-Maximilians-Universität Würzburg
- Person (Olpe)
- Deutscher
- Geboren 1928
- Mann
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