- Josef Stangl
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Josef Stangl (* 12. August 1907 in Kronach; † 8. April 1979 in Schweinfurt) war katholischer Bischof von Würzburg von 1957 bis 1979.
Inhaltsverzeichnis
Herkunft, Schul- und Studienzeit
Stangl wurde als Sohn eines Juristen geboren, hat fünf Geschwister und besucht während des Ersten Weltkrieges, an dem sein Vater als Offizier im Rang eines Majors teilnahm, eine einklassige Dorfschule und danach das Alte Gymnasium in Bamberg. Stangl wohnte wegen der schlechten Verkehrsverbindungen im Bamberger kirchlichen Heim Aufseesianum.
Nach dem Ersten Weltkrieg besuchte er das Neue Gymnasium in Würzburg, wo er sein Abitur machte, und wohnte im dortigen Ferdinandeum, einem ebenfalls kirchlichen Wohnheim.
Während seiner Würzburger Schulzeit war Stangl Mitglied in der katholischen Jugendgruppe Bund Neudeutschland. Für den Beruf des Priesters hatte Stangl sich bereits entschieden, als er im März 1925 sein Reifezeugnis erhielt, und wurde Schüler des Würzburger Priesterseminars Zum Guten Hirten.
Berufliches Leben
Die Priesterweihe empfing Stangl am 16. März 1930 und wurde danach Kaplan in Thüngersheim, Himmelstadt und in der Herz-Jesu-Pfarrei in Aschaffenburg.
Ab dem 1. September 1934 war er Religionslehrer am Institut der Englischen Fräulein in Würzburg. Weitere berufliche Stationen Stangls waren: Diözesanjugendseelsorger (1938–1943), Pfarrer in Karlstadt (1943–1947), Studienrat und Seminarleiter an der Lehrerbildungsanstalt in Würzburg (1947–1953), Seelsorgereferent (1953–1956).
Während er in der Folge Leiter des Priesterseminars war, ernannte ihn Papst Pius XII. am 27. Juni 1957 völlig überraschend zum Bischof von Würzburg. Die Bischofsweihe spendete ihm am 12. September der Erzbischof von Bamberg, Josef Schneider. Am 8. Januar 1979 trat Stangl als Bischof von Würzburg zurück und starb drei Monate später.
Stangl beauftragte 1975 den Exorzismus an Anneliese Michel „nach reiflicher Überlegung und guter Information“ durch Pater Arnold Renz.
An Pfingstsamstag, 28. Mai 1977 nahm Stangl die Weihe des neuen Erzbischofs von München und Freising, Joseph Ratzinger (seit 19. April 2005 Papst Benedikt XVI.), im Münchner Liebfrauendom vor. Kardinal Ratzinger leitete dann am 11. April 1979 das Requiem bei der Beisetzung von Bischof Stangl in Würzburg.
Bischofswappen
Das Wappen zeigt in Feld 1 und 4 drei silberne Spitzen auf rotem Grund – den Frankenrechen – er steht für das Bistum Würzburg. Feld 2 und 3 zeigt in blauem Feld sieben goldene Feuerzungen vier über und drei unter einem goldenen Querfluss. Er versinnbildet das Wasser, die Flammen, sowohl die sieben Gaben des Heiligen Geistes als auch die sieben Sakramente.
Sein Wahlspruch Domino plebem perfectam („Dem Herrn ein bereites Volk“) entstammt dem Lukasevangelium (Lk 1,17 EU).
Weblinks
Commons: Josef Stangl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über Josef Stangl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag zu Josef Stangl auf catholic-hierarchy.org (englisch)
- Ausführliche Biographie Stangls
- Ausstellung zum 100. Geburtstag Stangls im Diözesan-Archiv Würzburg
Vorgänger Amt Nachfolger Julius Döpfner Bischof von Würzburg
1957–1979Paul-Werner Scheele Kategorien:- Römisch-katholischer Bischof (20. Jahrhundert)
- Römisch-katholischer Theologe (20. Jahrhundert)
- Bischof von Würzburg
- Deutscher
- Geboren 1907
- Gestorben 1979
- Mann
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