Personaldienstleistungskaufmann

Personaldienstleistungskaufmann

Bei dem Beruf des Personaldienstleistungskaufmanns, kurz PDK, handelt es sich um einen Ausbildungsberuf im Bereich Industrie und Handel, der zum ersten Mal 2010 (durch Verkürzung auf eine zweijährige Ausbildungszeit) fertig ausgebildete Personaldienstleistungskaufleute hervorbringen wird.

Personaldienstleistungen schließen alle Leistungen ein, die mit Beschaffung, Auswahl und Entscheidung von Mitarbeitern zu tun haben.[1] Personaldienstleistungskaufleute befassen sich demnach vorrangig mit der Beschaffung von Personal für verschiedene Kundenunternehmen. In erster Linie zielt der Beruf auf die Beschäftigung bei einem Personaldienstleistungsunternehmen (Zeitarbeitsunternehmen). Es ist aber auch angedacht, dass in Personalabteilungen anderer Unternehmen oder im öffentlichen Dienst ausgebildet und dort gearbeitet werden kann.

Inhaltsverzeichnis

Berufsbeschreibung

Haupttätigkeit in einer Zeitarbeitsfirma

Der PDK ist dafür zuständig, Arbeitssuchende für einen kürzeren oder längere Zeitraum in ein Unternehmen zu vermitteln. Dafür besucht er das Unternehmen, um die Arbeitsumgebung und die Verhältnisse zu analysieren und ein genaues Anforderungsprofil zu erstellen. Er publiziert für das jeweilige Kundenunternehmen Stellenausschreibungen in allen möglichen Medien, um Bewerber, beispielsweise Zeitarbeitnehmer, zu akquirieren. Daraufhin wird das Bewerberprofil mit den Anforderungen des Unternehmens abgeglichen. Die besten Bewerber werden gefiltert und zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Im Rahmen dieses Gespräches wird ihr Fachwissen geprüft, gegebenenfalls über Arbeitsverhältnisse oder Schutzmaßnahmen gesprochen. Selbstverständlich kann auch der Arbeitssuchende seine Fragen loswerden.

Wenn der Bewerber alle Hürden überwunden hat, kümmert sich der Personaldienstleistungskaufmann in Übereinkunft mit dem Kunden (dem Unternehmen), auch um das Aufsetzen des Arbeitsvertrags.

Nebentätigkeiten

Neben seiner Rolle als Vermittler, muss der PDK Kunden beraten, die zum Beispiel über eine schon veröffentlichte Stellenanzeige informiert werden wollen. Es können aber auch die Anforderungsprofile des Kundenunternehmens per Telefon durchgegeben werden. Wenn die Vermittlung aufgrund mangelnder Arbeitskräfte schnell gehen muss, kann es auch schon einmal vorkommen, dass man am Tag des Vorstellungsgespräches bei Übereinstimmung von Bewerber- und Anforderungsprofil den Bewerber in das Unternehmen begleitet, damit er sich auch dort noch einmal präsentieren kann. Um den Abgleich von Bewerbereignungen und Anforderungen von Kunden abzugleichen arbeiten Personaldienstleister häufig mit Datenbanken, in denen sie Profile abgelegt haben. Hierbei spielt der Datenschutz eine große Rolle. Personaldienstleistungskaufleute fertigen Angebote und Abrechnungen und planen den Personaleinsatz. Ein täglicher Begleiter sind Textverarbeitungs- bzw. Tabellenkalkulationssoftware, denn oft müssen auch kalkulatorische Aufgaben erledigt werden, wie beispielsweise, sich um eine Kundenabrechnung zu kümmern. Zusätzlich setzt man sich mit dem Arbeitsrecht auseinander, da dieses Wissen benötigt wird, um fehlerlos Verträge mit neuen Arbeitskräften abzuschließen.

Ganz besonders wichtig ist es auch, einen Blick für den Arbeitsmarkt zu entwickeln, um genauestens darüber Bescheid zu wissen, wer zu welchem Zeitpunkt an welcher Stelle benötigt wird.[2] Diesen Überblick bekommt man einerseits, indem man sich sowohl mit den Kundenunternehmen, als auch mit der Arbeitskraft intensiv auseinandersetzt, sie kennenlernt und später schnell zuordnen kann, andererseits, indem man ständig über Arbeitsmarkttrends informiert ist(zum Beispiel über Veränderungen,die durch den demografischen Wandel ausgelöst werden).

Haupttätigkeit in der Personalabteilung eines Unternehmens

In der Personalabteilung besteht der Kern der Tätigkeiten in der Verwaltung des internen Personals. Aber auch die Vorbereitung von Personalauswahlprozessen und die Personalentwicklung gehört zu den dortigen Tätigkeiten. Letztendlich entspricht dieser Zweig von den Aufgaben her dem des PDK in einem Zeitarbeitsunternehmen. Auch hier gewinnen die Fachkräfte für Personalanwerbung, Bewerberberatung und Personalsachbearbeitung zunehmend an Bedeutung.

Ausbildung

Die Ausbildung zum PDK umfasst eine Lehre von drei Jahren und schließt mit der Prüfung vor der IHK ab. Beim PDK handelt es sich um eine relativ neue Ausbildung, weswegen es sich als schwierig erweisen kann, ein Praktikum in diesem Bereich zu absolvieren. Die beruflichen Perspektiven sehen dennoch sehr gut aus, da es der erste Ausbildungsberuf für den Personalbereich ist. Viele Kenntnisse (spätere Anforderungen im Beruf) werden erst während der Ausbildung erworben, wie zum Beispiel die Fähigkeit, Menschen im Bereich der Personalgewinnung für sich zu begeistern. Man wird über die Personalauswahl, die Bewerberberatung und die Einsatzplanung von Mitarbeitern aufgeklärt. Weiterhin lernt man Informationen über Berufe zu beschaffen und auszuwerten sowie Arbeitsmarkttrends und Veränderungen von Berufsfeldern zu beurteilen. Außerdem wird man als künftiger PDK für die Tätigkeiten in der Auftragsakquise und im Marketing geschult. Der Erwerb von Kompetenzen wie Kommunikation und Kooperation, zum Beispiel im Konfliktmanagement sowie in der kaufmännischen Steuerung und Kontrolle und in der berufsbezogenen Rechtsanwendung, rundet die Lerninhalte ab.[3] Die Ausbildung wird von der Verwaltungsberufsgenossenschaft unterstützt, die Auszubildenden die kostenfreie Teilnahme an Schulungen zum Unfall- und Gesundheitsschutz anbietet.[4] Seit 2010 ist auch ein staatlich anerkannter Fortbildungsberuf, der sich auf den PDK bezieht in Kraft und trägt die Bezeichnung Personaldienstleistungsfachwirt.

Anforderungen

Wie anhand des oben beschriebenen Tätigkeitsprofils ersichtlich, ist der Beruf sehr vielfältig. Deswegen muss der Personaldienstleistungkaufmann auch viele verschiedene Kompetenzen mitbringen. Besonders wichtige Voraussetzung sind Kontakt- und Kommunikationsfreudigkeit, sowie Überzeugungskraft. Aber auch Organisationsfähigkeit ist unabdinglich, denn der PDK muss verschiedene Unternehmen mit verschiedenen Arbeitskräften schnellstmöglich zusammenbringen (manchmal innerhalb eines Tages). Eine gute Ausdrucksfähigkeit und eine verständliche Sprache sind ebenso von Vorteil, wie ein gepflegtes Äußeres. Eine gewisse physische Belastbarkeit hilft, auch schwierige Kunden und anstrengende Tage zu überleben.

Von Nutzen ist schließlich auch ein gesundes Maß an Menschenkenntnis, denn diese trägt dazu bei, Menschen, Situationen und Aufgaben besser einzuschätzen und qualifiziert den PDK als Vermittler zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber.[5]

Weblinks

Quellen

  1. Informationen zur Personaldienstleister-Branche
  2. das Video zum Beruf auf alle-achtung.info
  3. Ausbildungsinhalte
  4. [ http://www.vbg.de/qualifizierung/seminare/personaldienstleistungskaufleute.html Schulungsangebot der VBG]
  5. http://alle-achtung.info/deine-eignung.html?page=2
  • Moitz, Rainer: Handbuch für Personaldienstleistungskaufleute. Troisdorf 2010
  • Schapfel-Kaiser, Franz: Ausbildung für Personaldienstleistungskaufleute - Entstehung eines neuen Ausbildungsberufs. Personalführung 3/2008, S. 58-65

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