- Peter Edel
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Peter Edel (eigentlich Peter Hirschweh, * 12. Juli 1921 in Berlin; † 7. Mai 1983 in Ost-Berlin) war ein deutscher Grafiker und Schriftsteller. Er ist der Enkel des Illustrators und Schriftstellers Edmund Edel.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Edel war der Sohn eines jüdischen Kaufmanns und musste wegen der nationalsozialistischen Rassegesetze 1938 den Besuch des Gymnasiums abbrechen und absolvierte bis 1940 eine Ausbildung als Maler und Grafiker an der Privatschule Hausdorf sowie illegal bei Käthe Kollwitz. Bis 1943 leistete er Zwangsarbeit. Wegen „artfremder Kunstbetätigung und Verbreitung reichsfeindlicher Schriften“ wurde er 1943 in „Schutzhaft“ genommen und war dann in Haft u.a. in den KZ Auschwitz, Sachsenhausen (Januar 1944-Februar 1945) und Mauthausen, wo zahlreiche Zeichnungen entstanden. Er gehörte zu den Gefangenen, die im Rahmen der Operation Bernhard zur Fälschung von englischen Pfundnoten gezwungen waren. Die Befreiung erlebte Edel im KZ Ebensee, einem Außenlager des KZ Mauthausen.
1945 bis 1947 lebte er als Schriftsteller, Maler und Buchillustrator in Bad Ischl, danach kehrte er zunächst nach West-Berlin zurück und übersiedelte 1949 nach Ost-Berlin. 1947 bis 1951 war er Mitarbeiter der Zeitschrift „Die Weltbühne“, danach Kulturredakteur der „BZ am Abend“. Er war Mitglied der SED und der Zentralleitung des Komitees der Antifaschistischen Widerstandskämpfer. Seit 1964 lebte er als freischaffender Schriftsteller. 1972 wurde er Mitglied des P.E.N.-Zentrums der DDR und 1978 Vorstandsmitglied des Deutschen Schriftstellerverbandes. Seit 1977 war er vom MfS als inoffizieller Mitarbeiter (IM) erfasst.
Ehrungen
- Nach Peter Edel ist in Berlin-Hellersdorf seit 1986 eine Straße benannt, von Neue Grottkauer Straße bis zur Erich-Kästner-Straße führt.
- In Berlin-Weißensee war das Kreiskuturhaus an der Berliner-Allee 125 nach Peder-Edel benannt. Das Kreiskulturhaus steht seit Dezember 2009 leer und verfällt.
Auszeichnungen
- 1961: Heinrich-Heine-Preis des Ministeriums für Kultur der DDR
- 1969: Vaterländischer Verdienstorden
- 1970: Nationalpreis der DDR für den Roman Die Bilder des Zeugen Schattmann
- 1979: Karl-Marx-Orden
Werke
- Schwestern der Nacht, 1947
- Die Bilder des Zeugen Schattmann, Berlin 1969, ISBN 3-373-00290-7
- Wenn es ans Leben geht, Autobiografie, Berlin 1979, ISBN 3-87682-714-0
Fernsehserie
- Die Bilder des Zeugen Schattmann 4-teilige TV-Serie nach dem gleichnamigen Buch von Peter Edel, gedreht 1972 beim DFF (DDR), mit Gunter Schoß (Frank Schattmann), Renate Blume (Esther Schattmann), Martin Flörchinger, Alfred Struwe, Dietmar Obst, Walter Jupé, Helga Göring, Annekathrin Bürger, Wolfgang Dehler, Regie und Drehbuch: Kurt Jung-Alsen
Weblinks
- Literatur von und über Peter Edel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Gedenken an Peter Edel in Berlin-Weißensee
- Der Veranstaltungsort "Kulturhaus Peter-Edel" in der Berliner Allee 125 in Berlin-Weißensee steht im Jahr 2011 leer und verfällt
Kategorien:- Träger des Vaterländischen Verdienstordens
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