Helga Göring

Helga Göring

Helga Göring (* 14. Januar 1922 in Meißen; † 3. Oktober 2010 in Berlin-Schöneberg) war eine deutsche Schauspielerin.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Helga Göring, Tochter eines Augenarztes, wuchs mit einer Schwester auf und absolvierte von 1938 bis 1940 eine Schauspielausbildung an der Akademie für Musik und Theater in Dresden. Es ergaben sich Bühnenengagements in Bielefeld, Frankfurt und Hamburg. Nach dem Zweiten Weltkrieg wirkte sie in Stendal und Dresden. 1951 wurde die junge Schauspielerin von Martin Hellberg für den Film entdeckt und gab in dessen Produktion Das verurteilte Dorf ihr Spielfilmdebüt. Zuvor spielte sie an der Seite von Hans Hardt-Hardtloff in dem Kurzfilm Kann mir gar nicht passieren (1950) mit. 1952 wurde sie bei der DEFA fest angestellt und entwickelte sich in der Folgezeit vor allem in tragischen und würdevollen Rollen zu einer gefragten Charakterdarstellerin und gab nur noch vereinzelt Gastspiele im Theater.

Von 1961 bis 1991 gehörte Helga Göring dem Ensemble des Deutschen Fernsehfunks an. Besonders durch die Titelrolle in der Anna-Seghers-Verfilmung Die große Reise der Agathe Schweigert von Joachim Kunert erlangte sie große Popularität. Daneben wirkte sie in zahlreichen Literaturverfilmungen (u.a. Minna von Barnhelm oder Das Soldatenglück), Fernsehserien wie Polizeiruf 110, der Vorabendserie Rentner haben niemals Zeit (mit Herbert Köfer) und neben Ingeborg Krabbe und Marianne Kiefer in mehreren Lustspielen als Mathilde Lehmberg in dem Fernsehschwank Drei reizende Schwestern mit. Für ihre künstlerische Arbeit wurde Helga Göring mit dem Kunst- und Nationalpreis der DDR ausgezeichnet. Nach der Wende sah man sie einige Male im Tatort.

Ihre Tochter Manja Göring ist ebenfalls eine bekannte Schauspielerin, ihr Schwiegersohn war der Schauspieler Wolfgang Greese. Göring starb im Alter von 88 Jahren am 3. Oktober 2010 nach einem akuten Herzversagen im Auguste-Viktoria-Klinikum in Berlin-Schöneberg.[1] Am 15. November 2010 wurde sie auf dem evangelischen Georgen-Parochial-Friedhof in Berlin-Prenzlauer Berg beigesetzt.[2]

Schauspielrollen während ihrer Dresdner Zeit von ca. 1947 bis ca. 1955 (Auswahl)

Filmografie (Auswahl)

Auszeichnungen

Literatur

  • F.-B. Habel und Volker Wachter: Lexikon der DDR-Stars. Schauspieler aus Film und Fernsehen, Schwarzkopf und Schwarzkopf, Berlin 1999, S. 101/102. ISBN 3-89602-304-7
  • F.-B. Habel und Volker Wachter: Das große Lexikon der DDR-Stars. Die Schauspieler aus Film und Fernsehen. Erweiterte Neuausgabe. Schwarzkopf und Schwarzkopf, Berlin 2002, S. 112/113. ISBN 3-89602-391-8
  • F.-B. Habel: Lexikon. Schauspieler in der DDR, Verlag Neues Leben, Berlin 2009, S. 124–126. ISBN 978-3-355-01760-2

Weblinks

Quellennachweise

Einzelnachweise

  1. Millionen TV-Zuschauer haben die Schauspielerin ins Herz geschlossen In: Superillu Nachrichten, 13. Oktober 2010. Abgerufen am 14. Oktober 2010. Änderung erfolgte am 20. Oktober 2010.
  2. Sie bleibt Millionen Fans im Herzen In: Superillu Nachrichten, 16. November 2010. Abgerufen am 20. November 2010.

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