Petra Pau

Petra Pau
Petra Pau, 2009

Petra Pau (* 9. August 1963 in Berlin) ist eine deutsche Politikerin (Die Linke) und seit 2006 Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Nach dem Besuch einer Allgemeinbildenden Polytechnischen Oberschule (POS) begann Petra Pau 1979 eine Ausbildung am Zentralinstitut der Pionierorganisation Ernst Thälmann in Droyßig, die sie 1983 als Freundschaftspionierleiterin und als Unterstufenlehrerin für Deutsch und Kunsterziehung beendete. Bis 1985 war sie in ihrem erlernten Beruf tätig und begann dann ein Studium an der Parteihochschule Karl Marx, welches sie 1988 als Diplom-Gesellschaftswissenschaftlerin abschloss. Sie war dann bis 1990 Mitarbeiterin beim Zentralrat der FDJ, den sie nach der Wende mit abwickelte. Anschließend wurde sie arbeitslos.

Petra Pau ist seit 1994 verheiratet und ist konfessionslos. [1]

Partei

1983 wurde Petra Pau Mitglied der SED. Von Januar bis Oktober 1991 war sie Vorsitzende des PDS-Bezirksverbandes Berlin-Hellersdorf und anschließend stellvertretende PDS-Landesvorsitzende in Berlin. Als André Brie wegen seiner verschwiegenen Stasi-Vergangenheit zurücktreten musste, wurde Petra Pau im Oktober 1992 zur Landesvorsitzenden der Berliner PDS gewählt. Dieses Amt bekleidete sie bis Dezember 2001 und war von 2000 bis 2002 außerdem stellvertretende PDS-Bundesvorsitzende. Innerhalb der Partei DIE LINKE gehört Petra Pau zu den so genannten Reformlinken. Sie ist außerdem Sprecherin der Bundes-Arbeitsgemeinschaft „Bürgerrechte und Demokratie“ der Partei DIE LINKE.

Abgeordnete

Petra Pau gehörte von 1990 bis 1995 der Bezirksverordnetenversammlung von Berlin-Hellersdorf und von 1995 bis 1998 dem Abgeordnetenhaus von Berlin an. Bei der Bundestagswahl 1998 gewann sie ihr erstes Direktmandat für den Deutschen Bundestag im Berliner Wahlkreis Berlin-Mitte – Prenzlauer Berg gegen Wolfgang Thierse, den damaligen Kandidaten der SPD, und Marianne Birthler, die damalige Kandidatin von Bündnis 90/Die Grünen. Pau ist auch danach als direkt gewählte Abgeordnete in den Bundestag eingezogen und gehörte gemeinsam mit Gesine Lötzsch als direkt gewählte, aber fraktionslose Abgeordnete weiterhin dem Bundestag an, nachdem die PDS bei der Bundestagswahl 2002 an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterte. Petra Pau erzielte im Bezirk Marzahn-Hellersdorf bei der Bundestagswahl 2005 42,6 % und bei der Bundestagswahl 2009 47,8 % der Erststimmen.

Von Oktober 2000 bis Oktober 2002 war Pau zudem stellvertretende Vorsitzende des PDS-Bundestagsfraktion. Seit Oktober 2005 gehört sie dem Vorstand der Linksfraktion im Bundestag an und war von 2005 bis 2008 auch stellvertretende Fraktionsvorsitzende. 2005 bis 2008 leitete sie den Fraktionsarbeitskreis BürgerInnenrechte und Demokratie.

Am 7. April 2006 wurde sie zur Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages gewählt, nachdem der ursprüngliche Kandidat der Linksfraktion, Lothar Bisky, in vier Wahlgängen nicht die notwendige Stimmenzahl erreicht hatte. Am 27. Oktober 2009 wurde sie erneut gewählt und ist somit auch Vizepräsidentin des 17. Deutschen Bundestags.

Literatur

  • Brigitte Fehrle: Bundestagspräsidentin Petra Pau. In: Michael F. Feldkamp (Hrsg.): Der Bundestagspräsident. Amt – Funktion – Person. 16. Wahlperiode, München 2007, ISBN 978-3-7892-8201-0, S. 202–208.

Weblinks

 Commons: Petra Pau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Forschungsgruppe Weltanschauungen:Religionszugehörigkeit

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