Droyßig

Droyßig
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Droyßig
Droyßig
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Droyßig hervorgehoben
51.04972222222212.033055555556234
Basisdaten
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Landkreis: Burgenlandkreis
Verbandsgemeinde: Droyßiger-Zeitzer Forst
Höhe: 234 m ü. NN
Fläche: 20,31 km²
Einwohner:

2.049 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 101 Einwohner je km²
Postleitzahl: 06722
Vorwahl: 034425
Kfz-Kennzeichen: BLK
Gemeindeschlüssel: 15 0 84 115
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Zeitzer Straße 15
06722 Droyßig
Bürgermeister: Uwe Luksch (UIBID/DIE LINKE)
Lage der Gemeinde Droyßig im Burgenlandkreis
Sachsen Thüringen Saalekreis An der Poststraße Meineweh Bad Bibra Balgstädt Droyßig Eckartsberga Elsteraue Elsteraue Freyburg (Unstrut) Finne (Gemeinde) Finne (Gemeinde) Finneland Gleina Goseck Gutenborn Hohenmölsen Kaiserpfalz (Gemeinde) Kaiserpfalz (Gemeinde) Karsdorf Kretzschau Lanitz-Hassel-Tal Laucha an der Unstrut Lützen Mertendorf (bei Naumburg) Molauer Land Naumburg (Saale) Nebra (Unstrut) Osterfeld (bei Naumburg) Schnaudertal Schönburg (Saale) Stößen Teuchern Weißenfels Wethau Wetterzeube ZeitzKarte
Über dieses Bild

Droyßig ist eine Gemeinde im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt. Die Gemeinde ist Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Droyßiger-Zeitzer Forst.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Droyßig liegt ca. 8 km westlich von Zeitz.

Geschichte

Am 20. Mai 1170 wurde Droyßig erstmals urkundlich erwähnt. 1214 erfolgte die Gründung einer Niederlassung (Komturei) des Templerordens durch Albrecht von Turt, der ab 1190 den Beinamen Droyßig führte. Nach Verbot der Ordens 1312 wurde der Ort durch den Johanniterorden übernommen. Die Grafen von Orlamünde haben von 1344 bis zu ihrem Erlöschen 1413 ihren Sitz in Droyßig. Die Herren von Bünau haben von 1413 bis 1622 Droyßig als landgräfliches Lehen, danach die von Hoym. 1622 erfolgt ein Abbruch der Burg und ein Umbau zum Schloss unter Christian Julius von Hoym. Im Hoymschen Besitz blieb Droyßig bis zu ihrem Erlöschen 1769 und ging dann bis 1945 in den Besitz der Fürsten von Schönburg-Waldenburg über.

Bis 1989 befand sich das Zentralinstitut der Pionierorganisation Ernst Thälmann (ZIPO) in Droyßig.

Am 1. Januar 2010 wurde Weißenborn eingemeindet.[2]

Politik

Der Gemeinderat aus Droyßig setzt sich aus 12 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen. Seit Februar 2008 ist Uwe Luksch Bürgermeister von Droyßig.

Wappen

Das Wappen wurde am 1. Februar 2010 durch den Landkreis genehmigt.

Blasonierung: „Gespalten von Grün und Silber, vorn ein schwarz gefugter silberner Torturm mit Spitzbogentoröffnung und aufgesetztem schlanken Zinnenturm mit drei Spitzbogenfensteröffnungen balkenweise, hinten ein aufgerichteter, silbern konturierter schwarzer Bär mit schwarzen Krallen, silbernen Zähnen und roter ausgeschlagener Zunge.“[3]

Die am 1. Januar 2010 neu gebildete Gemeinde Droyßig beschloss die Weiterführung des Wappens der ehemaligen Gemeinde Droyßig.[4]

Die Farben der Gemeinde sind Grün - Weiß.

Flagge

Die Flagge ist grün - weiß - grün (1:2:1) gestreift (Längsform: Streifen senkrecht verlaufend, Querform: Streifen waagerecht verlaufend) mit dem aufgelegten Wappen der Gemeinde Droyßig auf dem breiteren weißen Mittelstreifen.[3]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Schloss Droyßig

Das im 17. Jahrhundert erbaute Schloss Droyßig steht auf den Grundmauern einer am Anfang des 13. Jahrhunderts erbauten Niederungsburg mit doppeltem Mauerring. Das heutige imposante Wohnschloss verfügt als Besonderheit über ein Bärengehege. Die 1622 noch im Stil des Manierismus erbaute Schlosskirche ist ein dreigeschossiger Bau und gilt als ein Meisterwerk der Spätrenaissance. Durch barocke und klassizistische Um- und Anbauten wurde das Schloss mehrfach dem Zeitgeschmack angepasst. Heute befindet sich im Schloss auch ein Schloss- und Heimatmuseum sowie die Arbeitsräume des Heimatvereins Droysig e.V..

Denkmale

Ein Gedenkstein im Schlosspark (zur DDR-Zeit "Ernst-Thälmann-Park") erinnert an die Opfer des Faschismus. Die dort befindliche Thälmann-Büste wurde nach 1989 beseitigt.

Regelmäßige Veranstaltungen

Das Schlossfest wird immer Anfang Juni u. a. mit einem mittelalterlichen Markt veranstaltet. Es ist verbunden mit der Präsentation historischer Kostüme. Sehr bekannt in den umliegenden Gemeinden ist auch der alljährlich stattfindende Weihnachtsmarkt, welcher nur einem Tag im Dezember rund um das historische Schloss stattfindet. Ebenfalls ein jährliches Ereignis mit überregionaler Bekanntheit ist das Stiftungsfest des im Ort ansässigen Christophorusgymnasiums des CJD im Mai jeden Jahres, das an die Stiftung der Droyßiger Anstalten[5][6] erinnert und vor allem Familien von Schülern der Schule anzieht.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Bahnstrecke Zeitz–Camburg wurde im Jahre 2000 eingestellt und stillgelegt. Anliegende Gemeinden wie Droyßig haben sich aus politischen Gründen für einen Busverkehr ausgesprochen (in der gesamten Region sind Bus (-parallel-) verkehre und eingestellte Bahnstrecken an der Tagesordnung), der (sehr geringe und häufig überlastete) Busverkehr ist aus Bürger-, Wirtschafts- und Verkehrssicht nicht mehr lange so tragbar, es soll ein Verein zur Förderung der Bahnstrecke gegründet werden.

Zur Bundesstraße 180 die Zeitz und Naumburg (Saale) verbindet, sind es in nördlicher Richtung 4 km.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Catarina von Vitzthum geb. von Binau zu Dresig (Droyßig) (* um 1496; † 1558), begraben in der Martinskirche, Apolda
  • Ludwig Gebhard von Hoym (1631–1711), königlich-polnischer und kurfürstlich-sächsischer wirklicher Geheimer Rat, Bergrat, Kammerpräsident und Obersteuereinnehmer im Thüringischen Kreis, Erbkämmerer des Fürstentums Halberstadt und Gutsherr auf Droyßig, Wegeleben, Burgscheidungen und Kirchscheidungen
  • Adolph Magnus von Hoym (1668–1723), königlich-polnischer und kurfürstlich-sächsischer wirklicher Geheimer Rat, Kabinettsminister, General-Akzise-Inspektor, Obersteuerdirektor und Unternehmer
  • Ernst Ortlepp (1800–1864), Dichter des Vormärz
  • Johann Karl Zeune (1736-1788), deutscher Philologe

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

  • Michael Ranft (1700–1774), Vampirismusforscher, von 1739/44–1749 als Pfarradjunkt bzw. Pfarrer im Ort tätig
  • Friedrich Wilhelm Kritzinger, (1816–1890) Theologe, Pädagoge und Lieddichter, Erster Direktor der Droyßiger Anstalten
  • Hildegard Scholz (* 23. Januar 1894 in Leipzig; † 6. Dezember 1991 in Braunschweig), Malerin und freischaffende Künstlerin, drei Jahrzehnte als Kunsterzieherin für junge Frauen und Mädchen in den Droyßiger Anstalten tätig
  • Petra Pau (* 1963), Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages (Die Linke), 1979 Ausbildung am Zentralinstitut der Pionierorganisation in Droyßig

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt – Bevölkerung der Gemeinden nach Landkreisen; Stand: 31. Dez. 2010 (PDF; 231 KB) (Hilfe dazu)
  2. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2010
  3. a b Amtsblatt des Landesverwaltungsamtes Sachsen-Anhalt Nr. 2/2010, Seite 29
  4. Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt (abgerufen am 6. Mai 2010)
  5. Droyßiger Anstalten. In: Droyßig im Burgenlandkreis, Sehenswürdigkeiten und Geschichte. Gemeinde Droißig, abgerufen am 11. Juni 2008.
  6. Kurzchronik zur Geschichte der Droyßiger Königlichen Erziehungs-und Bildungsanstalten. CJD Christophorusschule Droyßig, abgerufen am 11. Juni 2008.

Weblinks

 Commons: Droyßig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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