- Dešná u Dačic
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Dešná Basisdaten Staat: Tschechien Region: Jihočeský kraj Bezirk: Jindřichův Hradec Fläche: 3761 ha Geographische Lage: 48° 57′ N, 15° 32′ O48.95138888888915.5375466Koordinaten: 48° 57′ 5″ N, 15° 32′ 15″ O Höhe: 466 m n.m. Einwohner: 627 (1. Jan. 2011) [1] Postleitzahl: 378 73 - 378 81 Kfz-Kennzeichen: C Verkehr Straße: Jemnice - Vratěnín Struktur Status: Gemeinde Ortsteile: 7 Verwaltung Bürgermeister: Alois Adam (Stand: 2010) Adresse: Dešná 69
378 81 SlavoniceGemeindenummer: 546143 Website: www.desna.cz Dešná (deutsch Döschen) ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt sieben Kilometer südlich von Jemnice nahe der Grenze zu Österreich und gehört zum Okres Jindřichův Hradec.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Dešná befindet sich rechtsseitig der Blatnice in der Talmulde des Dešenský potok. Südlich des Ortes verlaufen Bunkerlinien des Tschechoslowakischen Walls. Der Ort ist als Längsangerdorf angelegt.
Nachbarorte sind Plačovice, Lovčovice und Menhartice im Norden, Radotice und Bačkovice im Nordosten, Dančovice (Dantschowitz) im Osten, Mešovice (Nespitz) im Südosten, Rancířov (Ranzern) im Süden, Ziernreith im Südwesten, Županovice (Zoppanz) im Westen sowie Chvalkovice (Chwallatitz) im Nordwesten.
Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahre 1320 als Lehen des Bistums Olmütz. Später wurde Dešná Teil der Herrschaft Pullitz. Im Jahre 1494 wird mit dem Bau der Kirche begonnen. Der Ort ist auf den Karten Mährens von Paulus Fabricius (1575) und Johann Amos Comenius (1627) eingezeichnet.
Während der Reformation wird der Ort evangelisch. Erst nach dem Sieg der kaiserlichen Truppen in der Schlacht am Weißen Berg, am Anfang des Dreißigjährigen Krieges, wird der Ort in der Gegenreformation bis zum Jahre 1638 rekatholisiert. Bereits im Jahre 1625 ist eine Schulklasse im Ort belegt. Ab dem selben Jahr werden die Matriken im Ort geführt. In Döschen waren die Kinder der Nachbarortschaften Dantschowitz, Lospitz, Plospitz und Zoppanz eingeschult. Ab 1633 wird der Ortsname „Deschen“, bis sich im Jahre 1846 das heute bekannte „Döschen“ einbürgert.[2] 1785 vernichtete ein Großfeuer Teile des Dorfes und der Kirche.
Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Friedensvertrag von Saint Germain,1919, wurde der Ort, dessen Bewohner im Jahre 1910 zu 88% der deutschen Sprachgruppe angehörten, Bestandteil der neuen Tschechoslowakischen Republik. In der Zwischenkriegszeit kam es durch neue Siedler und die Neubesetzung von Beamtenposten zu einem vermehrten Zuzug von Personen tschechischer Identität. Nach dem Münchner Abkommen, 1938, kam der Ort an das Deutsche Reich und wurde ein Teil des Reichsgau Niederdonau. Von 1938 bis 1945 bildete Döschen mit 5 weiteren Gemeinden die Großgemeinde Döschen.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, der 16 Opfer unter den Einwohnern von Döschen forderte, kam die Gemeinde wieder zur Tschechoslowakei zurück. Laut dem Beneš-Dekret 108 vom 25.Oktober 1945, wurde das gesamte bewegliche und unbewegliche Vermögen der deutschen Einwohner konfisziert und unter staatliche Verwaltung gestellt. Noch vor der Potsdamer Erklärung wurden die deutschen Einwohner von Döschen am 7.Juni 1945 in einer Wilden Vertreibung über die Grenze nach Österreich vertrieben. In Übereinstimmung mit den ursprünglichen Überführungs-Zielen der Potsdamer Erklärung verlangte die Rote Armee, Jänner 1946, den Abschub aller Sudetendeutschen aus Österreich nach Deutschland. So konnten nur 39 Einwohner aus Döschen in Österreich blieben, während die restlichen sich in Bayern, Baden-Württemberg und Hessen ein neues Leben aufbauten. [3]
Nach 1945 wurde der Ort Dantschowitz ein Ortsteil von Döschen. 1976 wurde Chvalkovice einschließlich Županovice eingemeindet. Der Hauptort Dešná bestand im Jahre 2007 aus 99 Häusern und hatte 302 Einwohner.
Wappen und Siegel
Bis heute konnte keine Abbildung des Siegels von Döschen gefunden werden. Es soll einen Kirchturm beseitet von zwei Sternen gezeigt haben.[4]
Bevölkerungsentwicklung
Volkszählung Einwohner gesamt Volkszugehörigkeit der Einwohner Jahr Deutsche Tschechen Andere 1880 356 320 30 6 1890 385 350 33 2 1900 395 360 30 5 1910 389 344 45 0 1921 428 324 91 13 1930 454 303 147 4 Gemeindegliederung
Die Gemeinde Dešná besteht aus den Ortsteilen Bělčovice (Wispitz), Chvalkovice (Qualkowitz, 1939-1945: Kalkwiesen), Dančovice (Dantschowitz), Dešná (Döschen), Hluboká (Tiefenbach), Plačovice (Plospitz) und Rancířov (Ranzern).
Sehenswürdigkeiten
- Kirche Johannes des Täufers in Dešná, erbaut 1494 und später barockisiert
- Friedhof in Döschen mit barocker Kapelle zum Hl. Kreuz (1739)
- Kriegerdenkmal (1931)
- Statue des Hl. Johannes von Nepomuk (1.Hälfte des 18.Jahrhunderts)
Sagen aus dem Ort
Auf den Weg von Döschen nach Zoppanz steht ein Marterl. Die Leute erzählen sich, daß an diesem Platz ein Schatz zu heben sei. Man muss aber in der Geisterstunde hier zur Stelle sein und das Vaterunser von hinten nach vorne beten.
eines Tages versuchten einige junge Burschen diesen Plan auszuführen. Um Mitternacht begannen diese zu Graben und dabei zu beten. Als das letzte Wort gesprochen war setzte ein unheimliches Brausen ein, welches zu einem höllischen Getöse anschwoll und mit einem Donnerschlag endete. Die Burschen erfasste die Angst und sie liefen ohne sich umzudrehen in das Dorf zurück. Einer der Burschen habe hierbei seinen Verstand verloren.[6]
Persönlichkeiten
- Der unter den Pseudonym Polenský bekannte Volksschriftsteller und Geistliche František Pojmon war von 1881 bis 1882 Pfarrer in Döschen
Quellen und Literatur
- Johann Zabel: Kirchlicher Handweiser für Südmähren, 1941, Generalvikariat Nikolsburg, Döschen S. 66
- Felix Bornemann: Kunst und Kunsthandwerk in Südmähren., Döschen: S. 4; C. Maurer Verlag, Geislingen/Steige 1990, ISBN 3-927498-13-0
- Bruno Kaukal: Die Wappen und Siegel der südmährischen Gemeinden., Döschen, S. 48, Josef Knee,Wien 1992, ISBN 3-927498-19-X
- Alfred Schickel, Gerald Frodl: Geschichte Südmährens. Band 3. Die Geschichte der deutschen Südmährer von 1945 bis zur Gegenwart. Südmährischer Landschaftsrat, Geislingen an der Steige 2001, ISBN 3-927498-27-0, S. 329 (Döschen).
- Walfried Blaschka, Gerald Frodl: Die Kreise Neubistritz und Zlabings von A bis Z, Döschen, S.170f, Südmährischen Landschaftsrat, Geislingen/Steige 2006
Weblinks
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