Priverno

Priverno
Priverno
Wappen
Priverno (Italien)
Priverno
Staat: Italien
Region: Latium
Provinz: Latina (LT)
Koordinaten: 41° 28′ N, 13° 11′ O41.47444444444413.176944444444151Koordinaten: 41° 28′ 28″ N, 13° 10′ 37″ O
Höhe: 151 m s.l.m.
Fläche: 56 km²
Einwohner: 14.369 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 257 Einw./km²
Postleitzahl: 04015
Vorwahl: 0773
ISTAT-Nummer: 059019
Demonym: Privernati oder Pipernesi
Schutzpatron: San Tommaso d'Aquino
Website: Priverno

Priverno ist eine Gemeinde in der Provinz Latina in der italienischen Region Latium mit 14.369 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2010). Sie liegt 90 km südöstlich von Rom und 29 km östlich von Frosinone.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Priverno liegt auf dem Höhenrücken des Monte Saiano, einem Ausläufer der Monti Lepini oberhalb der Pontinischen Ebene. Es ist Sitz der Comunità Montana Monti Lepini e Ausoni.

Die Nachbargemeinden sind im Uhrzeigersinn Roccagorga, Maenza und Prossedi im Norden, Roccasecca und Sonnino im Osten, Pontinia im Süden und Sezze im Westen.

Geschichte

Das antike Privernum war einer der Hauptorte der Volsker. Es wurde von den Römern im Jahre 329 v. Chr. durch Lucius Aemilius Mamercinus Privernas unterworfen und zur Civitas Sine Suffragio erklärt. Mit dem Anschluss an die Via Appia begann die Blütezeit der Stadt. Auch nach dem Ende des Weströmischen Reichs und dem Verfall der Via Appia blieb Privernum noch ein wichtiger Handelsplatz. Erst im 9. Jahrhundert wurde es vermutlich von Sarazenen zerstört. Die Bevölkerung siedelte sich daraufhin auf dem leichter zu verteidigenden Colle Rosso, dem Platz der heutigen Altstadt, an. Die Siedlung bekam den Namen Piperno. Ab dem Mittelalter gehörte die Stadt zum Kirchenstaat. Dabei kam sie jedoch nie unter die Herrschaft einer der römischen Adelsfamilien sondern behielt ihre Autonomie als Stadt.

Vom achten Jahrhundert bis 1217 war die Stadt Bischofssitz, bis das Bistum mit dem von Terracina vereint wurde. Heute nennt es sich Bistum Latina-Terracina-Sezze-Priverno.

1927 wurde Piperno wieder in Priverno umbenannt.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr 1881 1901 1921 1936 1951 1971 1991 2001
Einwohner 5.336 6.717 7.563 9.827 11.771 11.746 13.289 13.133

Quelle: ISTAT

Politik

Umberto Macci (rechte Bürgerliste) wurde im Mai 2003 zum Bürgermeister gewählt und im April 2008 im Amt bestätigt. Seine Liste stellt auch mit 13 von 20 Sitzen die Mehrheit im Gemeinderat.

Partnergemeinden

Priverno unterhält seit März 2008 eine Partnerschaft zu der Gemeinde Wallenhorst in Deutschland.

Sehenswürdigkeiten

Die gut erhaltene mittelalterliche Altstadt liegt in aussichtsreicher Lage über dem Tal des Amaseno.

  • An der zentralen Piazza Giovanni XXIII. steht der Palazzo Comunale, das Rathaus aus dem 13. Jahrhundert.
  • Daneben erhebt sich der Dom Santa Maria Annunziata am Ende einer großen Freitreppe. Er wurde 1183 von Papst Lucius III. geweiht und im 18. Jahrhundert stark umgestaltet.
  • Die Kirche Sant’Antonio Abate am Rande der Altstadt hat ein schönes romanisches Portal
  • Die romanische Kirche San Benedetto, am östlichen Rand der Altstadt, war einst der Dom von Priverno. Sie ist mit zahlreichen Fresken ausgestattet, die bis ins 9. Jahrhundert zurückgehen.
  • Überregional bekanntestes Monument ist die Abtei Fossanova aus dem 9. Jahrhundert, die unterhalb der Altstadt im Tal des Amaseno liegt.
  • Zwei Kilometer nördlich der Altstadt liegt das Ausgrabungsgelände des antiken Privernum. Eine Besichtigung ist nur nach Voranmeldung möglich.

Museen

  • Im alten Bischöflichen Palast ist das Archäologische Museum (Museo Archeologico) untergebracht, das vor allem Funde aus Privernum zeigt.
  • Das Mittelalterliche Museum (Museo Mediovale) ist in Nebengebäuden der Abtei Fossanova eingerichtet.
  • Das Museum der Mathematik (Museo per la Matematica) befindet sich im Castello di San Martino.

Kulinarische Spezialitäten

Priverno ist berühmt für seine Artischocken, die frisch oder in Öl eingelegt verkauft werden.

Söhne und Töchter des Ortes

  • Reginald von Piperno (ca. 1230–1290), Dominikaner, engster Vertrauter des Thomas von Aquin [2]
  • Antonio Baboccio da Piperno (1351–1435), italienischer Maler

Quellen

  • Christoph Henning: Latium. Das Land um Rom. Mit Spaziergängen in der Ewigen Stadt (= DuMont-Kunst-Reiseführer). 3. aktualisierte Auflage. DuMont-Reiseverlag, Ostfildern 2006, ISBN 3-7701-6031-2.
  1. Statistiche demografiche ISTAT. Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica vom 31. Dezember 2010.
  2. David Berger: REGINALD von Piperno. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 27, Nordhausen 2007, ISBN 978-3-88309-393-2, Sp. 1120–1121.

Weblinks


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