- Monte San Biagio
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Monte San Biagio Staat: Italien Region: Latium Provinz: Latina (LT) Koordinaten: 41° 21′ N, 13° 21′ O41.35305555555613.350555555556133Koordinaten: 41° 21′ 11″ N, 13° 21′ 2″ O Höhe: 133 m s.l.m. Fläche: 66 km² Einwohner: 6.188 (31. Dez. 2010)[1] Bevölkerungsdichte: 94 Einw./km² Postleitzahl: 04020 Vorwahl: 0771 ISTAT-Nummer: 059015 Demonym: Monticellani Schutzpatron: San Biagio Website: Monte San Biagio Monte San Biagio ist eine Gemeinde mit 6188 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2010) in der Provinz Latina in der italienischen Region Latium.
Inhaltsverzeichnis
Name
Seit dem Mittelalter hieß der Ort Monticelli. Nach der Einigung Italiens 1861 nannte sich die Gemeinde um, um Doppelungen mit gleichnamigen Orten zu vermeiden. Der Gemeinderat entschied sich im September 1862 für den Namen Monte San Vito, der wegen weiterer Doppelungen allerdings nicht akzeptiert wurde. Ab Dezember desselben Jahres hieß der Ort zur Ehre des Ortspatrons nun Monte San Biagio.
Geographie
Monte San Biagio liegt 124 km südöstlich von Rom, 52 km südwestlich von Latina und 130 km nordwestlich von Neapel. Der Ort liegt am Südabhang der Monti Ausoni, oberhalb der Ebene von Fondi. Zur Gemeinde gehören die Weiler Campo Marinello, Vetica und Villa San Vito, in den Bergen, sowie die Ortsteile Macchioni, Portella und Valle Marina, die in der Ebene entlang der Via Appia liegen. Die Gemeinde ist Mitglied der Comunità Montana dei Monti Ausoni ed Aurunci. Das Gemeindegebiet erstreckt sich über eine Höhe von 1 m s.l.m. am Lago di Fondi bis 1.090 m s.l.m., dem Monte delle Fate.
Die Gemeinde liegt in der Erdbebenzone 2 (mittel gefährdet).[2]
Die Nachbargemeinden sind Amaseno (FR), Fondi, Sonnino, Terracina und Vallecorsa (FR).
Verkehr
Monte San Biagio liegt an der strada stadale SS 7 Via Appia, die von Rom seit der Antike nach Brindisi führt. Es ist außerdem über die ''strada stadale SS 82 della Valle del Liri mit der A1 Autostrada del Sole, Auffahrt Ceprano, verbunden. Der Ort hat einen Bahnhof an der wichtigen Bahnstrecke Rom-Neapel.
Geschichte
Wie archäologische Funde beweisen, war das Gemeindegebiet schon in der Antike besiedelt. Der Mittelalterliche Ort mit dem Namen Monticelli entstand im Gebiet des Herzogtums Gaeta, seit 934 Herzogtum Fondi.
Die erste Erwähnung eines castellum Monticelli geht auf das Jahr 1099 zurück. In dem Dokument des Klosters Montecassino wird Crescenzo Herzog von Fondi als Bewohner der Burg bezeichnet. 1145 fiel es an die Familie Dell’Aquila und als diese ausstarb 1299 an ihre Erben die Caetani. Weitere herrschten über Burg und Ort die Colonna (1494), Gonzaga (1570), Carafa (1591), Mansfeld (1690) und di Sangro (1721). Trotz der Herrscherwechsel blieb es unter Oberhoheit des Königreich Neapel mit Bedeutung als Grenzfestung zum Kirchenstaat oberhalb der Via Appia. Im Ortsteil Epitaffio ist eine Inschrift aus dem 16. Jahrhundert auf einem Grenzturm erhalten. Der Zollposten zur Kontrolle der Reisenden und ihrer Güter befand sich aber im Ortsteil Portella, wo noch heute der Grenzturm und das Tor sichtbar sind, unter dem die Via Appia verlief. Letzter Fürst von Monticelli war Giovanni di Sangro, als 1860 der Ort in das neue Königreich Italien eingegliedert wurde.
Wegen dieser günstigen Position wurde Monte San Biagio in seiner Geschichte immer wieder von Briganten heimgesucht, vor allem in den Jahren zwischen 1861 bis 1870, als Latium und Rom in Italien eingegliedert wurden.
Zwischen dem 16. und dem 17. Jahrhundert erlitt Monte San Biagio große Bevölkerungsverluste durch die Malaria, da sich die Malariamücken im Tal von Fondi, das größtenteils aus Sumpfland bestand, immer weiter ausbreiteten. Im Jahre 1637 war Monte San Biagio fast unbewohnt. Dank einer starken Immigration aus dem hinteren Bergland und der Trockenlegung der Sümpfe durch die Fondanische Prinzessin Anna Carafa im Jahre 1639 wuchs die Bevölkerung wieder, bis im Jahre 1697 die Bevölkerungszahl wieder 1429 betrug.
Herzog von Portella
Klemens Wenzel Lothar von Metternich (1773 - 1859), österreichischer Staatsmann, seit 1809 Außenminister, seit 1813 2. Fürst von Metternich-Winneburg, nachmals (seit 1821) Staatskanzler Österreichs, wurde am 1. August 1818 von Ferdinand I., König beider Sizilien, zum erblichen Herzog von Portella (Duca di Portella) ernannt. Dies war zum Andenken an den Ort (Portella, den Ortsteil von Monte San Biagio an der Via Appia) gedacht, wo 1813 das österreichische Heer zuerst das Königreich Neapel betrat. Die Blutslinie der Herzöge von Portella ist mit dem Tod des Urenkels, Paul Alfons 6. Fürst von Metternich-Winneburg, 5. Duca di Portella, Graf von Königswart (1917 - 1992), am 21. September 1992 in Genf erloschen. Seine Witwe Tatiana verstarb am 26. Juli 2006, als letzte Fürstin von Metternich-Winneburg und damit letzte Herzogin von Portella, auf dem alten (seit 1816) Familiensitz, dem Weingut Schloss Johannisberg im Rheingau.[3]
Bevölkerungsentwicklung
Religion
Monte San Biagio gehörte bis zum Jahre 1818 zur Diözese von Fondi, dann zu jener von Gaeta, die im Jahre 1848 zur Erzdiözese wurde.
Politik
Gesualdo Mirabella (PdL) wurde im Juni 2004 zum Bürgermeister gewählt und 2009 im Amt bestätigt. Seine Mitte-Rechts-Liste stellt auch mit 11 von 16 Sitzen die Mehrheit im Gemeinderat.[4]
Partnerstädte
- Saint-Romain-le-Puy, Region Rhône-Alpes
- Übersee im Chiemgau, Oberbayern seit 2008
Weblinks
Commons: Monte San Biagio – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Statistiche demografiche ISTAT. Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica vom 31. Dezember 2010.
- ↑ Italienischer Zivilschutz
- ↑ Kulturvereinigung von Monte San Biagio, Absatz "Il Passo di Portella"
- ↑ La Repubblica 8. Juni 2009
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