- Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1789
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Die Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten von 1789 war die erste Präsidentschaftswahl in den USA und die einzige, die in einem ungeraden Jahr stattfand. Die Wahl fand nach der Ratifizierung der US-Verfassung 1788 statt. Die Wahllokale öffneten am 15. Dezember 1788 und schlossen am 10. Januar 1789. George Washington wurde das erste Mal zum Präsidenten gewählt und John Adams wurde der erste Vizepräsident der Vereinigten Staaten.
Vor dieser Wahl besaßen die USA kein Staatsoberhaupt im eigentlichen Sinne. Zuvor setzte sich die Regierung aus dem Verfassungskongress zusammen, dem ein Beamter vorstand, und einigen exekutiven Fachbereichen, es gab aber keine unabhängig agierende Exekutive.
In dieser Wahl trat der enorm populäre Washington quasi ohne ernstzunehmenden Gegenkandidat an. Die einzig wirklich interessante Entscheidung war die für den Vizepräsidenten. Nach Artikel 2 der amerikanischen Verfassung gab damals jeder Wahlmann zwei Stimmen ab; sobald ein Kandidat die Mehrheit der abgegebenen Stimmen erreicht hatte, war er zum Präsidenten gewählt, der Zweitplatzierte wurde Vizepräsident. Alle 69 Wahlmänner gaben je eine Stimme für Washington ab, die Zweitstimmen verteilten sich auf elf Kandidaten; John Adams bekam davon die meisten und wurde dadurch Vizepräsident. Der 12. Verfassungszusatz von 1804 änderte dieses Verfahren, so dass jeder Wahlmann nur je eine Stimme für Präsident und Vizepräsident abgeben konnte.
Die Kandidaten
- John Adams, früherer Botschafter in Großbritannien, aus Massachusetts
- James Armstrong, Politiker aus Georgia
- George Clinton, Gouverneur von New York
- Robert Hanson Harrison, Richter aus Maryland
- John Hancock, Gouverneur von Massachusetts und früherer Präsident des Kontinentalkongresses
- Samuel Huntington, Gouverneur von Connecticut
- John Jay, US-Außenminister, aus New York
- Benjamin Lincoln, Vizegouverneur von Massachusetts
- John Milton, Staatssekretär von Georgia
- John Rutledge, früherer Gouverneur von South Carolina
- Edward Telfair, früherer Gouverneur von Georgia
- George Washington, pensionierter Oberbefehlshaber der US-Armee, aus Virginia
Wahl
Da es damals Aufstellungsversammlungen (die sog. Conventions) noch nicht gab, existierte auch kein formaler Nominierungsprozeß. Die Köpfe, die die Verfassung geschrieben hatten, gingen davon aus, dass Washington der erste Präsident werden würde, und nachdem er aus dem Ruhestand zurückgekehrt war und seine Kandidatur akzeptiert hatte, gab es keine Gegenkandidaten zu ihm. Er wurde demzufolge einstimmig gewählt.
Nur 10 der damals 13 Staaten nahmen an dieser Wahl teil. North Carolina und Rhode Island hatten noch nicht die Verfassung ratifiziert und durften daher nicht teilnehmen. Der Staat New York hatte keinen seiner acht Wahlmänner bestimmt, da sich das Parlament des Staats weder auf ein Wahlverfahren noch auf Kandidaten einigte.[1]
George Washington erhielt 69 Wahlmännerstimmen und wurde der bisher einzige Präsident, der eine Wahl ohne Gegenstimme gewinnen konnte. (Zwei Wahlmänner aus Maryland und einer aus Virginia gaben ihre Stimmen nicht ab.[1]) Als Vizepräsident wurde John Adams gewählt. Einige Wahlmänner gaben, obwohl sie Adams als Vizepräsident haben wollten, ihre Zweitstimme einem anderen Kandidaten, da sie ein Unentschieden zwischen Washington und Adams vermeiden wollten.
Einzelnachweise
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