- Publikationsformen
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Unter Publikation (von lat. publicus: öffentlich) oder Veröffentlichung (oftmals kurz VÖ) versteht man entweder den Vorgang der öffentlichen Verfügbarmachung eines Mediums (Publizierung, Release) oder das konkrete Medium selbst. Das Verb zu „Publikation“ ist „publizieren“.
Beispiele für Publikationen sind Bücher, Zeitschriften, Tonträger oder auch eine Webpräsenz und ihre Webseiten.
Inhaltsverzeichnis
Definition
Publikationen zeichnen sich dadurch aus, dass sie für die Öffentlichkeit (auch teilweise für geschlossene Gruppen) publiziert werden. Die meisten Kommunikationsmittel wie beispielsweise das Telefon werden nicht als Publikation bezeichnet, da sie nur zur direkten Kommunikation eingesetzt und nicht festgehalten werden. Kunstwerke als Unikate oder in geringer Auflage werden normalerweise auch nicht als Publikation aufgefasst. Das Wesentliche einer Publikation ist in der Regel ihr Inhalt und nicht das einzelne Exemplar beziehungsweise die konkrete Kopie. Publikationen werden auf verschiedenen Trägermedien festgehalten.
Publikationen werden in der Regel von Verlagen geleistet, seltener von Einzelpersonen (eine Form, die „Selbstverlag“ genannt wird). Verlag und Herausgeber ersieht man aus dem Impressum.
Die Sammlung und Erschließung von Publikationen ist Aufgabe von Bibliotheken und Archiven. Wo diese dies nicht leisten können, gibt es oft private Sammler.
Publikationsformen
Die Anzahl der verschiedenen Publikationsformen, das heißt, die verschiedenen Arten von Publikationen (Veröffentlichungen) printmedialer Produkte und anderer Massenmedien, ist in den letzten 500 Jahren sprunghaft angestiegen. Die Medien lassen sich hinsichtlich verschiedenster Kriterien auf unterschiedliche Art und Weise unterteilen.
Inhaltliche Formen
Siehe dazu Genres, Journalistische Darstellungsformen, wissenschaftliche Publikation.
Trägermaterialien
Zur Verbreitung einer Publikation muss sich diese auf einem Informationsträger befinden oder über einen Übertragungskanal (Medium) verbreitet werden.
Als Träger von Information eignet sich prinzipiell jedes transportable Material, unter anderem Tontafeln, Papyrus, Pergament und Papier für Handschriften und Printmedien und verschiedene Datenträger für digitale Informationen. Eine übliche Form von Handschriften waren Papyrus-Schriftrollen im Altertum und Pergament-Kodizes in der Spätantike und im Mittelalter. Im Spätmittelalter trat das billigere Papier seinen Siegeszug an; in der Mitte des 15. Jahrhunderts wurde die aufwändige handschriftliche Einzelproduktion mit der Erfindung des Buchdrucks abgelöst.
Zur nicht-physischen Übertragung von Signalen (Rundfunk) werden in der Regel elektromagnetische Wellen eingesetzt – eine einfachere, aber auch begrenztere Möglichkeit stellen akustische (Sprache) und optische Signale (beispielsweise Rauchsignale) dar.
Die Archivierung und Vermittlung von publizierten Informationen übernehmen seit der Antike Bibliotheken.
Printmedien
Printmedien sind papiergebundene Druckmedien (im Unterschied zu Handschriften). Publikationen auf anderen Trägermedien, beispielsweise elektronischen Datenträgern, bei denen die Informationen auf unterschiedlichste Art und Weise (mechanisch, elektromagnetisch, photochemisch) auf einem Trägermedium festgehalten werden, werden als Nonprint-Medien davon abgegrenzt.
- Buch, Zeitung, Zeitschrift
- Karten (Landkarten, Stadtpläne, Messtischblätter)
- Flugblatt, Plakat (nicht immer als Publikation)
- Verbesserte Möglichkeiten zur Reproduktion von Bildern
Eine besondere Form von Printmedien sind Blindendrucke (Publikationen in Blindenschrift).
Audiovisuelle Medien
Unter Audiovisuelle Medien fasst man Bild- und Tonmedien auf analogen und zunehmend digitalen Speichermedien zusammen.
Tonträger
- Musiktonträger (Compact Disc, Vinyl-Schallplatte, Musikkassette, MiniDisc, …) (siehe auch Musik)
- Hörbücher,
- Digitale Audiobänder (DAT und DCC) konnten sich nicht durchsetzen und fanden fast nur im professionellen Bereich Verwendung.
Filmmedien
- Kinofilm
- 16-Millimeter-Film (in Medienzentren/Bildstellen, zu Lehrzwecken)
- VHS, DVD
- CD-i
- Blu-ray Disc
- HD DVD
- VMD
Andere Formen (S-VHS, Laserdisc, VCD, SVCD) spielen als Medium für den kommerziellen Vertrieb von Filmen praktisch nur in Asien eine Rolle und werden nach und nach von der DVD verdrängt.
Elektronische Publikationen
Elektronische Publikationen zeichnen sich dadurch aus, dass sie in digitaler Form vorliegen und zur ihrer Benutzung ein Computer benötigt wird. Man unterscheidet
- Offline-Publikationen auf unterschiedlichen Speichermedien (Diskette, CD-ROM, DVD)
- Online-Publikationen, die über das Internet oder über ein Intranet verbreitet werden (beispielsweise Webseiten)
Elektronische Publikationen sind vor allem für Nachschlagewerke, Lernprogramme, elektronische Zeitschriften sowie Computerspiele und Software geeignet. Die von einigen prophezeite Ablösung der Printmedien durch E-Books ist bislang nicht eingetreten.
Elektronische Publikationen unterscheiden sich von anderen Publikationsformen unter anderem durch eine sowohl funktional (Interaktivität) als auch temporal (Aktualisierungen) höhere Dynamik aus, was ihre Archivierung schwierig macht.
Siehe auch: Single Source Publishing
Mikroformen
Mikroform ist der Oberbegriff für auf Filmmaterial verkleinerte analoge Abbildungen von gedruckten Vorlagen. Die wichtigsten Mikroformen sind Microfiche (Mikroplanfilm) und Mikrofilm (Mikrorollfilm). Am verbreitetsten sind DIN-A6-Mikrofiche und 35-Millimeter-Mikrofilme. Mikroformen werden vor allem zur Archivierung benutzt.
Medienkombinationen
Kombination Buch/CD-ROM, Buch/Audiokassette, Audio-CD/Booklet …
Rundfunk
Rundfunk ist keine Publikation, sondern ein Übertragungsmedium. Konvergenz mit Internet (Pay-TV, Digitale Videorecorder, Internet-Radio/TV, Digitales Fernsehen, MHP, …).
Siehe auch
Weitere Artikel zu Medien und Publikationsformen:
- Speichermedium
- Massenmedien sind meist einseitige Kommunikationsmittel zum Erreichen von vielen Empfängern
- Multimedia
- Kommunikationsmittel, Information
- Mediennutzung, online first
- Medienwissenschaft
- Wissenschaftliche Publikation
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