Ramsberg am Brombachsee

Ramsberg am Brombachsee
Ramsberg
Markt Pleinfeld
Das Ramsberger Wappen
Koordinaten: 49° 7′ N, 10° 55′ O49.112510.924166666667410Koordinaten: 49° 6′ 45″ N, 10° 55′ 27″ O
Höhe: 410–460 m ü. NN
Einwohner: 650 (31. Dez. 2006)
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Eingemeindet nach: Pleinfeld[1]
Postleitzahl: 91785
Vorwahl: 09144
Karte

Luftaufnahme des großen Brombachsees, rechts im Bild die Ortschaft Ramsberg

Ramsberg am Brombachsee ist ein Ortsteil des Marktes Pleinfeld im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Das Dorf hat etwa 650 Einwohner und liegt am Südufer des Großen Brombachsees im Fränkischen Seenland.

Inhaltsverzeichnis

Chronik

Haltepunkt und ehemaliger Bahnhof Ramsberg
Die MS Brombachsee, Europas größter Passagier-Trimaran am Großen Brombachsee

Ramsberg erschien zum ersten Mal in einem Eintrag des ältesten Eichstätter Lehenbuches aus dem Jahre 1294 nicht als Ramsberg, sondern als Ramspach. In den Urkunden sind noch andere Namensformen zu finden, z. B. "Rammesperge" und Ähnliches. Der Name könnte aber auch abgeleitet sein von "Raban", was soviel bedeutet wie Rabe. Aus diesem Grund wurde auch der "Rabenbrunnen" gebaut.

Bis zum Ende des 13. Jahrhunderts gehörte der Grund in Ramsberg den Regensburger Bischöfen. Von diesen ging er an die bischöfliche Kirche von Eichstätt über. Weitere Lehensträger waren die benachbarten Ritter von Absberg (1240 bis 1647) - auch die Nürnberger Burggrafen erscheinen als Lehensträger (1404).

Im Dreißigjährigen Krieg (1618/1648) brannte das Dorf mit Kirche fast komplett ab, lediglich sieben Häuser blieben verschont. Im Jahre 1658 war der Deutsche Orden Besitzer des Dorfes geworden - 1667 lebten in Ramsberg 14 "Untertanen", die dem Deutschen Orden unterstanden.

1818 hatte Ramsberg 267 Einwohner; 1824 waren es 388 Einwohner. In dieser Epoche lag auch die Geburtsstunde der selbständigen Gemeinde Ramsberg. Vorher gab es hier wie anderswo nur bedingte Unabhängigkeit.

In den beiden Weltkriegen sind 47 Ramsberger gefallen. 1969 wurde diesbezüglich ein Mahnmal am Waldfriedhof errichtet. Nach dem 2. Weltkrieg, insbesondere in den 1960er und 1970er Jahren des vergangenen Jahrhunderts begann der Bau zahlreicher Infrastrukturmaßnahmen (Straßen, Wasserversorgung, Friedhof, etc.). Mit Beschluss 7. April 1976 und Wirkung zum 1. Mai 1978 verordnete die Regierung von Mittelfranken im Zuge der Gemeindegebietsreform die Auflösung der Gemeinde Ramsberg und die Eingliederung in den Markt Pleinfeld.

In den 1990er Jahren vollzog sich der Wandel vom Bauerndorf hin zum Tourismusort - Höhepunkt war im Jahr 2000 die offizielle Einweihung des Brombachsees durch den damaligen Ministerpräsidenten Dr. Edmund Stoiber.

Verkehrsanbindung

Mit dem Straßennetz ist Ramsberg durch die Staatsstraße 2222 mit Verzweigungsmöglichkeit zu den Bundesstraßen B2, B13, B466 gut verbunden. Ramsberg besitzt einen eigenen Haltepunkt im Bahnverkehr durch die "Seenlandbahn" auf der Bahnstrecke Gunzenhausen–Pleinfeld. In den Sommermonaten ist Ramsberg mittels Schiffverbindung der MS Brombachsee mit den Anlegestellen Pleinfeld, Allmannsdorf, Absberg und Enderndorf verbunden.

Kommunale Einrichtungen

Zu den kommunalen Einrichtungen des Ortes zählen:

  • Waldfriedhof mit Mahnmal
  • Feuerwehrhaus mit Schulungsraum
  • Dorfgemeinschaftshaus mit Saal. Im Gebäude ist ferner das Tourismusbüro und der Zweckverband Brombachsee untergebracht (ehemaliges Schulhaus von Ramsberg)

Sehenswürdigkeiten

  • Filialkirche St. Josefs Kirche mit einem Altar aus dem Spätrokoko von 1766


  • Jakobuskapelle am Bergplateau
  • verschiedene Dorfbrunnen (Goaßbrunnen, Rabenbrunnen, Bürgermeister-Seitz-Brunnen). Die Figuren des Goaß-Brunnen wurden modelliert von Brigitte Ranftl aus Ornbau. Sie stellen eine Episode vom Beginn des 20. Jahrhunderts dar, als eine Ziege zum Markt geführt werden sollte und sich vehement sträubte.[2]
  • MS Brombachsee, größter Fahrgasttrimaran in Europa. In Ramsberg befindet sich zudem der größte deutsche Binnensegelhafen mit etwa 600 Bootsliegeplätzen.[3]

Brauchtum

Zum Brauchtum des Dorfes gehört das Maibaumaufstellen durch die Dorfjugend sowie das sogenannte Vitusfeuer (auch Scheitla-Raus) Mitte Juni. Dabei versammelt sich die Dorfjugend am Dorfanger und zieht singend durch die Ortschaft, um Holz zu sammeln. Hierzu wird symbolisch mit Birkenästen gegen die Hauswände geschlagen und es werden Sprüche aufgesagt. Mit dem gesammelten Holz wird am Bergplateau ein Scheiterhaufen geschichtet und bei Einbruch der Dunkelheit angezündet.

Vereine

  • Freiwillige Feuerwehr Ramsberg
  • TSV Ramsberg
  • Geselligkeitsverein "Die Gemütlichen"
  • Heimatverein
  • Schützenverein

Statistiken

  • Bodenrichtwerte 2006: Wohnbauflächen 170 €/m², gemischte Bauflächen 165 €/m² [4]

Siehe auch

Weblinks

Quellen

  1. Webseite der Gemeinde Pleinfeld
  2. http://www.pleinfeld.de/Ramsberg/Ramsberg.htm
  3. http://www.brombachsee.net/Ramsberg-am-Brombachsee.html
  4. Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen, Presseinformation vom 19. Juni 2007

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