- Raphael Schäfer
-
Raphael Schäfer Raphael Schäfer am 2. November 2008
Spielerinformationen Geburtstag 30. Januar 1979 Geburtsort Kędzierzyn-Koźle, Polen Größe 190 cm Position Tor Vereine in der Jugend 1987–1991
1991–1996SC Drispenstedt
Hannover 96Vereine als Aktiver Jahre Verein Spiele (Tore)1 1996–1998
1998–2001
2001–2007
2007–2008
seit 2008Hannover 96
VfB Lübeck
1. FC Nürnberg
VfB Stuttgart
1. FC Nürnberg1 (0)
76 (0)
130 (0)
23 (0)
100 (0)Nationalmannschaft Deutschland U 15
Deutschland U 16
Deutschland U 184 (0)
4 (0)
10 (0)1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.
Stand: 19. August 2011Raphael Schäfer (* 30. Januar 1979 als Rafał Szafarczyk in Kędzierzyn-Koźle (dt. Kandrzin-Cosel), Polen) ist ein deutscher Fußballspieler polnischer Herkunft.
Im Alter von sieben Jahren wanderte er mit seinem Vater aus Oberschlesien nach Deutschland aus.
Inhaltsverzeichnis
Verein
Schäfer begann das Fußballspiel beim SC Drispenstedt, einem Verein in einem Vorort von Hildesheim. Bereits im Alter von 12 Jahren fiel sein Talent den Spähern von Hannover 96 auf und sie holten ihn in die Jugendmannschaft des damaligen Zweitligisten. Bereits zur Saison 1996/97 rückte der 17-Jährige in den Kader der ersten Mannschaft der Hannoveraner, die zu diesem Zeitpunkt in der Regionalliga spielten. In den folgenden beiden Spielzeiten, in denen der Wiederaufstieg in die zweite Liga gelang, schaffte er es jedoch nicht in die Stammformation.
VfB Lübeck
So entschied er sich zur Saison 1998/99 zum VfB Lübeck zurück in die Regionalliga zu wechseln. Nach acht Einsätzen in der Saison 1998/99 entwickelte er sich in der Folgesaison zum Stammtorhüter und absolvierte 33 Ligaspiele. 2000/01 war er gar in 35 Meisterschaftsspielen im Einsatz. Drei Jahre lang erreichte der VfB nur den Platz unmittelbar hinter den Aufstiegsränge zur 2. Bundesliga. Diese Spitzenposition war auch der beständigen Leistungen Schäfers zu verdanken; jedoch erst 2002, nach dem Schäfer den Verein verlassen hatte, gelang der Aufstieg.
1. FC Nürnberg
Im Sommer 2001 wechselte Schäfer dann zum 1. FC Nürnberg, der gerade in die erste Liga aufgestiegen war. Hier musste sich Schäfer mit dem Posten des Ersatzkeepers hinter Darius Kampa zufriedengeben. Dieser genoss das Vertrauen von Trainer Klaus Augenthaler. Es schwand jedoch nach einigen schwachen Leistungen, so dass Schäfer am 16. März 2002 sein Erstligadebüt gegen Borussia Mönchengladbach feiern konnte. Trotz einer guten Leistung musste er zum nächsten Spiel wieder ins zweite Glied zurücktreten. Dort verbrachte er auch die folgende Saison, so dass er zum Zeitpunkt des Abstiegs lediglich drei Bundesligaspiele absolviert hatte.
Mit dem Beginn der Zweitligasaison 2003/04 änderte sich die Situation im Nürnberger Tor. Auch weil die Vereinsführung um den damals in Doppelfunktion (Trainer und Manager) tätigen Wolfgang Wolf auf einen gewinnbringenden Verkauf Kampas spekulierte, wurde Schäfer zur Nummer 1 ernannt. Auch nachdem Kampa im Verein blieb und nicht verkauft wurde, konnte Schäfer seinen Posten als Stammtorwart – auch gegen den Unmut eines nicht geringen Teils der Anhänger – verteidigen und absolvierte 33 Spiele für den 1. FC Nürnberg. Der Streit um die Benennung Schäfers setzte sich auch nach dem Wiederaufstieg zu Beginn der Saison 2004/05 fort. Erneut konnte sich Schäfer jedoch im Duell um den Platz zwischen den Pfosten durchsetzen, diesmal gegen Daniel Klewer. Während der Vorrunde musste sich Schäfer so trotz relativ konstanter Leistungen von einigen Anhängern Kritik anhören. Die Stimmen der Kritiker verstummten jedoch im Verlauf der Rückrunde, als er nach überstandener Verletzung einen entscheidenden Anteil zum Klassenerhalt beitrug, so dass seine Position als Stammkeeper beim 1. FC Nürnberg zu Beginn der Saison 2005/06 zum ersten Mal nahezu unumstritten war. Er absolvierte alle 34 Bundesligaspiele und musste nur ein Mal verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Zur Saison 2006/07 wurde Schäfer zum Mannschaftskapitän gewählt. Dass er sich nun auch bei den Fans durchgesetzt hatte, wurde deutlich, als ihn diese in der Winterpause über Internetabstimmung zum Cluberer der Hinrunde wählten.[1]
In seinem letzten Pflichtspiel für Nürnberg traf Mannschaftskapitän Schäfer im Finale des DFB-Pokals 2007 ausgerechnet auf seinen zukünftigen Verein und amtierenden Deutschen Meister VfB Stuttgart. Das Spiel endete 3:2 nach Verlängerung für den Club.
VfB Stuttgart
Am 23. Januar 2007 einigten sich der 1. FC Nürnberg und der VfB Stuttgart auf einen Transfer von Schäfer zum VfB zur Saison 2007/08. Zwar war Schäfers Vertrag zu Saisonende ausgelaufen, jedoch zog der 1. FC Nürnberg seine Option auf Verlängerung. Somit musste der VfB eine Ablöse zahlen, da sie ihn sofort als Ersatz für den ins Ausland gewechselten Stammtorhüter Timo Hildebrand wollten. Die Ablösesumme soll zwei Millionen Euro betragen haben. Schäfer einigte sich mit den Stuttgartern auf einen bis 2011 gültigen Vierjahresvertrag. Sein erstes Ligaspiel für die Schwaben bestritt er am 10. August beim Saisoneröffnungsspiel gegen den FC Schalke 04 (2:2). Außerdem spielte er erstmals im Europapokal: Mit Stuttgart hatte er sechs Einsätze in der Champions League 2007/08, nach der Vorrunde kam jedoch das Aus mit nur drei Punkten. Schäfer hatte von Anfang an bei einigen Fans einen schlechten Stand, weil er im DFB-Pokalfinale 2007 als Kapitän des 1. FC Nürnberg eine rote Karte für den Stuttgarter Cacau gefordert hatte. Nach der Auswärtsniederlage am 18. Spieltag im Rückspiel gegen Schalke erhielt Schäfers Konkurrent Sven Ulreich in den kommenden zehn Bundesligaspielen den Vorzug vor Schäfer. Am 29. Spieltag gab Schäfer schließlich beim Heimsieg (3:0) gegen seinen Ex-Verein, den 1. FC Nürnberg, sein Comeback zwischen den Pfosten beim VfB. Vor dem letzten Saisonspiel daheim gegen Arminia Bielefeld boten VfB-Trainer Armin Veh und VfB-Manager Horst Heldt Schäfer an, bis zum Saisonende freigestellt zu werden, um ihn vor dem Unmut einiger Fans zu schützen. Schäfer entschied sich für die Freistellung. Am 25. Juni 2008 wurde Schäfers Vertrag beim VfB aufgelöst. Stuttgart hatte Jens Lehmann als neuen Torhüter verpflichtet.
Rückkehr zum 1. FC Nürnberg
Zur Saison 2008/09 kehrte Schäfer zum 1. FC Nürnberg zurück, der allerdings zwischenzeitlich in die Zweite Bundesliga abgestiegen war. Er war laut Internetabstimmung der Neuzugang, auf den sich die Fans am meisten freuten[2]. Er wurde sofort wieder Stammtorhüter mit Rückennummer 1. Zur Winterpause wurde er vom Kicker-Sportmagazin zum besten Torhüter der Zweiten Bundesliga gekürt,[3] auch wenn der Verein mit dem achten Platz hinter den eigenen Anforderungen zurücklag. Am 13. Mai blieb er gegen den VfL Osnabrück zum neunten Mal in Folge in einem Heimspiel ohne Gegentor. Damit übertraf Nürnberg den bisherigen Zweitligarekord des KSV Hessen Kassel, der in der Saison 1980/81 784 Heimspiel-Minuten ohne Gegentor geblieben war. Bereits im vorherigen Heimspiel hatte Nürnberg den Rekord für die eingleisige Zweite Bundesliga gebrochen.[4] Im folgenden Heimspiel am letzten Spieltag gegen 1860 München endete die Serie nach 945 Minuten,[5] als Schäfer in der 83. Minute wieder hinter sich greifen musste.[6] Außerdem war Nürnberg vom 24. bis zum 28. Spieltag in fünf Spielen gänzlich ohne Gegentor geblieben, was einen neuen Vereinsrekord im Profifußball bedeutete. Schäfer hatte am Ende der Saison in allen 34 Ligaspielen, zwei Pokalspielen und einem Relegationsspiel durchgespielt. In der 87. Minute des zweiten Relegationsspiels gegen Energie Cottbus am 31. Mai 2009 bekam die Nummer 2 Daniel Klewer noch einen Saisoneinsatz, nachdem die Entscheidung für den Aufstieg bereits gefallen war.[7] Schäfer hatte zudem den Großteil der Saison die Kapitänsbinde getragen, da der eigentliche Kapitän, der Abwehrchef Andreas Wolf, wegen zwei schwerer Verletzungen nur zu sieben Einsätzen gekommen war. Auch nach der Rückrunde wählte ihn der Kicker wieder zum besten Ligatorhüter.[8] Da er zudem in 16 Spielen ohne Gegentor geblieben war, erhielt er vom DSF die Auszeichnung „Weiße Weste“.[9]
Am dritten Spieltag der Saison 2009/10 absolvierte er sein 100. Erstligaspiel für Nürnberg, das eine 0:2-Heimniederlage gegen Hannover 96 wurde.[10] Am 13. Spieltag sorgte Schäfer während eines 3:2-Sieges beim Meister VfL Wolfsburg für Aufsehen, als er dem früheren Nürnberger Zvjezdan Misimović mutmaßlich zwischen die Beine trat.[11] Der Schiedsrichter ahndete dies nicht, das DFB-Sportgericht bezeichnete es jedoch am 26. November als „krass sportwidriges Verhalten in der Form einer Tätlichkeit gegen den Gegner nach einer zuvor an ihm begangenen sportwidrigen Handlung“ und sperrte den Torhüter für vier Ligaspiele. Der 1. FC Nürnberg legte zwar Einspruch ein und argumentierte, der Schiedsrichter habe die Situation sehen müssen, weshalb die Tatsachenentscheidung gelten müsse,[12] nach einer mündlichen Verhandlung in Frankfurt wurde die Sperre jedoch bestätigt.[13] Schäfer wurde schließlich von Alexander Stephan vertreten, der dadurch zu seinem Profi-Debüt kam. In der Rückrunde zeigte Schäfer wieder stabile Leistungen und musste nur einmal ausgewechselt werden, als er in den letzten Minuten eine Verletzung erlitten hatte. Der Verein beendete die Saison auf dem Relegationsplatz. In den folgenden Spielen gegen den FC Augsburg blieb Schäfer wieder ohne Gegentor und der Klassenerhalt gelang. Am Ende der Saison wählten ihn über 25.000 Fans zum Cluberer der Saison.[14] Zur Spielzeit 2010/11 überraschte Nürnberg und hielt sich frühzeitig fern von den Abstiegsplätzen. Abschließend belegte der FCN den sechsten Rang in der Liga. Im Sommer nach dieser guten Platzierung unterzeichnete Schäfer einen bis 2014 datierten Vertrag beim Club. Zudem kündigte er an, sein Karriereende in Nürnberg zu planen.[15]
Privates / Sonstiges
Raphael Schäfer ist seit dem 5. Juni 2004 mit seiner Frau Anja verheiratet,[16] mit der er drei Töchter hat.[17][18] Er lebt in Nürnberg-Erlenstegen.
Auszeichnungen
- Gewinner des "Die weiße Weste"-Awards als "stärkster" Torhüter der 2. Bundesliga in der Saison 2008/09.
Titel / Erfolge
- Deutscher Pokalsieger 2007 mit dem 1. FC Nürnberg
- Bundesliga-Aufstieg
Weblinks
- Raphael Schäfer in der Datenbank von fussballdaten.de
- Raphael Schäfer in der Datenbank von Weltfussball.de
- Foto nach dem Gewinn des DFB-Pokals 2007
Einzelnachweise
- ↑ Cluberer der Hinrunde: Raphael Schäfer, 4. Januar 2007
- ↑ Umfrage auf fcn.de
- ↑ Meister und Lehrling als Spitzenduo, 23. Dezember 2008
- ↑ Vidosic avanciert zum Sieggaranten, (kicker online, 4. Mai 2009)
- ↑ Clubmagazin zum Relegations-Rückspiel
- ↑ "Mit Euch pack mer's!", 24. Mai 2009
- ↑ Wir waren nur mal kurz weg, 31. Mai 2009
- ↑ Schäfer: Sicher und souverän (kicker online, 8. Juni 2009)
- ↑ Raphaels weiße Weste: Jetzt auf CLUBtv, 17. August 2009
- ↑ Nichts Zählbares gegen Hannover, 22. August 2009
- ↑ Schäfer-Urteil erst am Donnerstag (kicker online, 25. September 2009)
- ↑ Schäfer wehrt sich vehement (kicker online, 26. September 2009)
- ↑ DFB bestätigt Schäfer-Sperre, 27. November 2009
- ↑ Raphael Schäfer ist „Cluberer der Saison 2009/10“, 1. Juni 2010
- ↑ Torwart Schäfer verlängert in Nürnberg vom 1. Juni 2010 auf spox.com
- ↑ Torhüter Raphael Schäfer heiratet seine Anja, 6. Juni 2004
- ↑ Herzlichen Glückwunsch! Raffa ist Papa geworden, 20. Januar 2006
- ↑ Papa Schäfer, 3. Juni 2007
Albert Bunjaku | Timothy Chandler | Almog Cohen | Daniel Didavi | Christian Eigler | Alexander Esswein | Markus Feulner | Mike Frantz | Jens Hegeler | Juri Judt | Wilson Kamavuaka | Philipp Klement | Timm Klose | Róbert Mak | Dominic Maroh | Markus Mendler | Per Nilsson | Tomáš Pekhart | Javier Pinola | Marvin Plattenhardt | Patrick Rakovsky | Raphael Schäfer
| Timmy Simons | Alexander Stephan | Julian Wießmeier | Philipp Wollscheid | Manuel Zeitz Trainer: Dieter Hecking
Wikimedia Foundation.