- Raßnitz
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Raßnitz Gemeinde SchkopauKoordinaten: 51° 23′ N, 12° 6′ O51.39138611111112.093886111111Koordinaten: 51° 23′ 29″ N, 12° 5′ 38″ O Eingemeindung: 1. Aug. 2004 Postleitzahl: 06258 Vorwahl: 034605 Lage von Raßnitz in Schkopau
Raßnitz ist ein Ortsteil der Gemeinde Schkopau im Saalekreis (Sachsen-Anhalt).
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Raßnitz liegt östlich des Hauptortes Schkopau, südöstlich der Stadt Halle (Saale) und westlich der sächsischen Stadt Schkeuditz (Landkreis Nordsachsen). Südlich des Dorfes befindet sich an der Stelle eines ehemaligen Braunkohletagebaus der Raßnitzer See. Zwischen See und Ort verläuft der Elsterradweg.
Zu Raßnitz gehören Weßmar und Pritschöna.
Geschichte
Raßnitz wurde erstmals in der Chronik des Bischofs Thietmar von Merseburg erwähnt: Am 8. November (dem 25. Oktober heutigen Kalenders) 1015 habe er von Erzbischof Gero von Magdeburg u.a. das Dorf Rosneci erhalten. Es war bis zur Gebietsreform 1950 eigenständig, bekam dann die Ortsteile Weßmar im Osten und Pritschöna im Westen zugeordnet. Raßnitz ist Bestandteil der Einheitsgemeinde Schkopau. Weßmar war einst Pfarrdorf (Sankt-Michaelis-Kirche) und gehörte von 1091 bis Ende des 16. Jh. den Mönchen des Merseburger Petersklosters. Im Zuge der Reformation wurde der Besitz säkularisiert und lag bis 1945 (Bodenreform) in den Händen von Adelsfamilien (u.a. von Kitzschern, von der Oelsnitz, von der Schulenburg, von Grünberg). Das größere Raßnitz galt als eingepfarrt und unterstand dem Amt Schkeuditz. Beide Dörfer lagen in Sachsen. Pritschöna dagegen gehörte zum Bistum Magdeburg und ab 1680 zu Brandenburg-Preußen, bis nach 1815 alle drei Ortsteile zum Regierungsbezirk Merseburg der preußischen Provinz Sachsen kamen. Nach Pest-Epidemien 1597, 1610/11, 1630 und 1633 kam es 1636 und 1643 zu (wahrscheinlich) Typhus-Epidemien, eingeschleppt durch Soldaten des Dreißigjährigen Krieges. Zu vermuten, aber noch unbewiesen ist, dass sie am 10. März 1636 Raßnitz in Brand steckten. Da unter Raßnitz Braunkohle liegt, wurde bereits nach dem Ersten Weltkrieg deren Abbau nördlich des Dorfes geplant, was jedoch durch den Zweiten Weltkrieg unterblieb. 1959 bis 68 wurde die Weiße Elster verlegt (der nördliche Deich ist nun Radweg zwischen Leipzig und Halle), woraufhin von 1971 bis 73 der Tagebau Merseburg-Ost südlich von Raßnitz erschlossen wurde. Bis 1991 förderte man rund 116 Mio. t Salzkohle; ebenso viel Abraum wurde bewegt. Durch die erfolgte Flutung der Tagebau-Hälften, Sanierung und Renaturierung entstanden der Wallendorfer See und der Raßnitzer See. Seit 1959 befindet sich auf einem Gelände nördlich des Dorfes eine Justizvollzugsanstalt. Nach einem 2002 fertig gestellten Neubau ist auf diesem Gelände nun die Jugendanstalt Raßnitz untergebracht. Am 1. August 2004 erfolgte die Eingemeindung des Ortes nach Schkopau.
Sehenswürdigkeiten
Im Siedlungsbereich Weßmar befindet sich das Denkmal Sankt-Michaelis-Kirche, eine reich geschmückte barocke Dorfkirche.
Persönlichkeiten
In Weßmar geboren wurde Werner Stiller (* 1947) der als Oberleutnant der Hauptverwaltung Aufklärung 1979 in den Westen flüchtete und so zur zentralen Figur einer der spektakulärsten Spionage-Affären im Kalten Krieg wurde.
Politik
Ortsbürgermeister ist Andreas Marx (Stand 2011). Es besteht ein Bürgerbüro als Außenstelle der Gemeindeverwaltung Schkopau.
Weblinks
Einzelnachweise
Ortsteile der Gemeinde SchkopauBurgliebenau | Döllnitz | Ermlitz | Hohenweiden | Knapendorf | Korbetha | Lochau | Luppenau | Raßnitz | Röglitz | Schkopau | Wallendorf (Luppe)
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