- Autobianchi A111
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Der Autobianchi A111 ist ein von 1969 bis 1972 hergestelltes Frontantriebsmodell des italienischen Automobilherstellers Autobianchi SpA, der seit seiner Gründung im Jahre 1955 teilweise und ab 1967 vollständig zum Fiat-Konzern gehörte.
Autobianchi A111 Hersteller: Autobianchi Produktionszeitraum: 1969–1972 Klasse: Kompaktklasse Karosserieversionen: Stufenheck, viertürig Motoren: Ottomotor:
1438 cm³
51,5 kW
75 SAE-PSLänge: 4020 mm Breite: 1610 mm Höhe: 1345 mm Radstand: 2360 mm Leergewicht: 930 kg Vorgängermodell: keines Nachfolgemodell: keines Inhaltsverzeichnis
Modellgeschichte
Als Mitte der 60er Jahre über einen Nachfolger für den Fiat 1300/1500 nachgedacht wurde, kam es zu einer Kooperation zwischen Fiat und Autobianchi. Dieses gemeinsame Projekt erhielt die Bezeichnung 123. Das Fahrzeug sollte im Stile der „Neuen Sachlichkeit" gestaltet sein. Auf Basis des Primula wurde eine viertürige Stufenhecklimousine mit Quermotor und Frontantrieb entwickelt. Fiat brach die Zusammenarbeit jedoch überraschend ab und gestaltete intern den Fiat 124, der 1966 der Öffentlichkeit präsentiert werden konnte.
Die Verantwortlichen bei Autobianchi glaubten jedoch an ihre Entwicklung und brachten sie trotz dieser Widrigkeiten bis zur Serienreife. Im Juni 1969 konnte der A111 vorgestellt werden. Er reihte sich über dem Primula, der jetzt nur noch zwei-, drei-, und fünftürig verfügbar war, in die Modellpalette ein. Bestückt war der Wagen mit dem 75 SAE-PS starken OHV-Reihenvierzylinder, der ein Volumen von 1438 cm³ besaß und bereits im Primula Coupé S verwendet worden war. Im A111 wurde er allerdings um 20 Grad geneigt eingebaut. Mit diesem als zuverlässig eingeschätzten Triebwerk erreichte der Wagen eine Spitzengeschwindigkeit von 155 km/h bei 5500/min. Technik und Mechanik entsprachen ebenfalls weitgehend dem Primula-Konzept.
Ende der 1960er Jahre gewann das Thema passive Sicherheit im Fahrzeugbau an Bedeutung. Autobianchi zollte dem Rechnung: Die Lage der Zahnstangenlenkung, die Türschlösser, die Lage des Benzintanks sowie die Verankerung der Vordersitze wurden nach den jüngsten Erkenntnissen zum Insassenschutz entworfen. Außerdem befanden sich Scheibenbremsen an allen vier Rädern.
Die bereits serienmäßig umfangreich ausgestattete Limousine galt als ein Hoffnungsträger des Herstellers. Wie die anderen Autobianchi-Modelle wurde der A111 in vielen Exportländern durch Citroën vertrieben; der französische Autobauer hatte mit Fiat einen Vertrag darüber abgeschlossen.
1972 endete die Produktion des A111 nach knapp 57.000 produzierten Einheiten.[1]
Einzelnachweise
- ↑ Gloor, Roger: Personenwagen der 60er Jahre, 3. Aufl., Hallwag Verlag, Bern und Stuttgart 1990, ISBN 3-444-10307-7, S.71 ff.
Literatur
- Automobil Revue, Katalognummern 1967 und 1969 (technische Daten und Preise)
Technische Daten Autobianchi A111Technische Daten Autobianchi A111 Autobianchi A111: Limousine Motor: 4-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) Hubraum: 1438 cm³ Bohrung x Hub: 80 x 71,5 mm Leistung bei 1/min: 51,5 kW
(75 PS)
bei 5500Max. Drehmoment bei 1/min: 114 Nm bei 3000 Verdichtung: 9,3:1 Gemischaufbereitung: 1 Fallstrom-Doppelvergaser Weber 32 DFB Ventilsteuerung: OHV, Kette Kühlung: Wasserkühlung Getriebe: 4-Gang-Getriebe, Mittelschaltung, Frontantrieb Radaufhängung vorn: Trapezlenkerachse, Querblattfeder Radaufhängung hinten: Starrachse, halbelliptische Blattfedern Bremsen: Scheibenbremsen rundum (Durchmesser 22,7 cm), Bremskraftverstärker Lenkung: Zahnstangenlenkung Karosserie: Stahlblech, selbsttragend Spurweite vorn/hinten: 1360/1300 mm Radstand: 2360 mm Abmessungen: 4020 x 1610 x 1345 mm Leergewicht: 930 kg Höchstgeschwindigkeit: 155 km/h 0–100 km/h: nicht angegeben Verbrauch (Liter/100 Kilometer, CUNA-Norm): 8,5 S Preis 1971 (DM):
(SFr)7.953
10.450
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