Ricardo Montalbán

Ricardo Gonzalo Pedro Montalbán Merino (* 25. November 1920 in Mexiko-Stadt; † 14. Januar 2009 in Los Angeles, Kalifornien) war ein mexikanischer Filmschauspieler.

Leben

Montalbán wuchs in Mexiko und den USA auf. Er spielte zunächst kleinere Rollen in Theaterproduktionen und trat 1942 erstmals in einem Spielfilm auf. In Hollywood wurde er bei MGM auf das Klischee des Latin Lover festgelegt. Versuche, andere Rollen zu erhalten, scheiterten zumeist. 1948 und 1949 spielte er in den Esther-Williams-Filmen Auf einer Insel mit Dir von Richard Thorpe und in Neptuns Tochter von Edward Buzzell.

Unter der Regie von John Sturges spielte Montalbán 1950 in dem Polizeifilm Die Tote in den Dünen und in dem Boxermelodrama Der einsame Champion. 1951 hatte er seine bis dahin wichtigste Rolle in Colorado. Montalbán spielte in dem archaischen Western einen eifersüchtigen jungen Blackfoot-Indianer, der den weißen Trapper Clark Gable jagt, der die schöne Häuptlingstochter geheiratet hat. Schließlich bekam er in My Man and I die Hauptrolle des mexikanischen Farmarbeiters, der amerikanischer Staatsbürger wird und für ein rassistisches Ehepaar arbeitet. Seine Gegenspielerin ist Shelley Winters. Unter seinen zahlreichen Filmen ist John Fords Indianer-Epos Cheyenne von 1964 hervorzuheben, neben John Wayne spielte er 1973 in Dreckiges Gold. Eine seiner bekanntesten Kinorollen hatte er als Kirks Gegenspieler Khan Noonien Singh in Star Trek II: Der Zorn des Khan. Der Film nahm eine Handlung aus der Star-Trek-Folge Der schlafende Tiger (Space Seed) wieder auf, in der er den Khan schon 1966 gespielt hatte. Einem jüngeren Publikum war er als Vincent Ludwig in Die nackte Kanone (1988) bekannt.

Seine in den 1950er Jahren begonnene Bühnenkarriere am Broadway setzte er in den 1970ern mit der Titelrolle in Don Juan in Hell fort.

Zwischen 1979 und 1984 spielte er die Hauptrolle als Gastgeber in der erfolgreichen Fernsehserie Fantasy Island. Zudem hatte er eine der Hauptrollen in dem weniger erfolgreichen Spin-Off von Der Denver-Clan, der Serie Das Imperium – Die Colbys. 1978 wurde er für seine Darstellung in der Fernsehserie How the West Was Won II mit dem Emmy ausgezeichnet. Er wurde zudem mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame auf dem Hollywood Boulevard geehrt.

Trauerbekundungen an Montalbáns Stern auf dem Walk of Fame (2009)

1980 erschien seine Autobiografie: Ein Leben in zwei Welten. Ricardo Montalbán war verheiratet und hatte vier Kinder. Er starb im Januar 2009 im Alter von 88 Jahren in Los Angeles. Er liegt auf dem Holy Cross Cemetery in der kalifornischen Stadt Culver City begraben.

Literatur

• Ricardo Montalbán: Reflections: A Life in Two Worlds. Doubleday & Company 1980, ISBN 0009480390

Filmografie (Auswahl)

• 1942: Five Were Chosen
• 1943: Santa
• 1947: Fiesta
• 1948: On an Island with You
• 1948: The Kissing Bandit
• 1949: Neptune's Daughter
• 1949: Tödliche Grenze (Border Incident)
• 1949: Kesselschlacht (Battleground)
• 1950: Mystery Street
• 1950: Right Cross
• 1950: Two Weeks: With Love
• 1951: Colorado (Across the Wide Missouri)
• 1952: My man and I
• 1953: Sombrero
• 1953: Latin Lovers
• 1954: The Saracen Blade
• 1954: The Queen of Babylon
• 1957: Der Sohn des Scheik (Los amantes del desierto,Desert Warrior )
• 1957: Sayonara
• 1960: Let No Man Write My Epitaph
• 1960: Rashomon
• 1961: Der schwarze Seeteufel (Gordon, il pirata nero)
• 1961: Rage of the Buccaneers
• 1961: Bonanza
• 1962: Adventures of a Young Man
• 1962: The Reluctant Saint
• 1963: Love Is a Ball
• 1964: Cheyenne (Cheyenne Autumn)
• 1965: Goldfalle (The Money Trap)
• 1966: Madame X
• 1966: Dominique – Die singende Nonne (The Singing Nun)
• 1967: Star Trek (Fernsehserie)
• 1967: The Longest Hundred Miles
• 1968: Sol Madrid
• 1968: Hawaii Fünf-0
• 1968: Inferno am Fluß (Blue)
• 1969: Sweet Charity
• 1971: Die Höllenhunde (La spina dorsale del diavolo, The deserter)
• 1971: Flucht vom Planet der Affen (Escape from the Planet of the Apes)
• 1972: Fireball Forward
• 1972: Eroberung vom Planet der Affen (Conquest of the Planet of the Apes)
• 1973: Dreckiges Gold (The Train Robbers)
• 1974: Wonder Woman
• 1974: The Mark of Zorro
• 1976: Won Ton Ton, the Dog Who Saved Hollywood
• 1976: Columbo 35: A Matter Of Honor – Blutroter Staub
• 1977: Fantasy Island (Fernsehserie 1977 - 1984)
• 1978: How the West Was Won 2
• 1982: Star Trek II: Der Zorn des Khan (Star Trek: The Wrath of Khan)
• 1984: Cannonball Run II
• 1985: Das Imperium – Die Colbys (Dynasty II – The Colbys)
• 1988: Die nackte Kanone (The Naked Gun: From the Files of Police Squad!)
• 1990: Mord ist ihr Hobby (Fernsehserie)
• 1995–1997: Freakazoid (Fernsehserie)
• 1997: Chicago Hope (Fernsehserie)
• 2000: Captain Buzz Lightyear (Stimme)
• 2001: Titans (Fernsehserie)
• 2002: Dora (Fernsehserie)
• 2002: Spy Kids 2 – Die Rückkehr der Superspione (Spy Kids 2: The Island of Lost Dreams)
• 2002–2007: Kim Possible (Fernsehserie)
• 2003: Mission 3D (Spy Kids 3-D: Game Over)
• 2006: The Ant Bully (Stimme)
• 2007: Family Guy (Fernsehserie)

Weblinks

• Ricardo Montalbán in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
• Ricardo Montalbán in der Internet Broadway Database (englisch)

• Ricardo Montalbán im Star-Trek-Wiki Memory Alpha (englisch)
• Biografie in der NNDB (englisch)