- Robert B. Woodward
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Robert Burns Woodward (* 10. April 1917 in Boston, Massachusetts, USA; † 8. Juli 1979 in Cambridge, Mass.) war ein amerikanischer Chemiker und Nobelpreisträger. Sein Fachgebiet war die Organische Chemie.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Woodward wurde 1917 in Boston als einziges Kind des englischen Immigranten Arthur Woodward und der gebürtigen Schottin Margarett Burns geboren. 1938 heiratete er Irja Pullman, mit der er zwei Töchter hatte, 1946 Eudoxia Muller. Aus dieser Ehe gingen ein Sohn und eine Tochter hervor.
Wissenschaftliche Laufbahn
Woodward studierte von 1933 bis 1937 Chemie am Massachusetts Institute of Technology in Cambridge/Massachusetts und schloss dort 1937 mit der Promotion ab. Anschließend arbeitete er kurzzeitig an der Universität Illinois. Im selben Jahr wechselte er an die Harvard University; zunächst als Postdoktorand und ab 1944 Assistant Professor.[1] 1950 wurde er dort Full Professor und blieb dort bis zu seinem Lebensende. Seit 1963 leitete er darüber hinaus das von der Ciba-Geigy AG finanzierte Woodward Forschungsinstitut in Basel, Schweiz.
Für seine wissenschaftlichen Arbeiten wurde Woodward mit zahlreiche Ehrendoktoraten, Ehrenmitgliedschaften und Preisen ausgezeichnet, darunter 1965 der Nobelpreis für Chemie und 1978 die Copley Medal der Royal Society.
Wissenschaftliche Bedeutung
Woodward setzte als erster Chemiker systematisch physikalische Methoden, wie UV- und IR-Spektroskopie, zur Strukturaufklärung organischer Verbindungen ein. Eine andere bedeutende Leistung war die Anwendung der Elektronentheorie bei Reaktionsmechanismen zur Lösung struktureller und synthetischer Probleme.
1965 wurde er mit dem Nobelpreis für Chemie für seine Arbeiten zur Synthese von Naturstoffen ausgezeichnet. Unter anderem forschte er zu Antibiotika und entwickelte Totalsynthesen von Chinin, Cholesterin, Cortison, Strychnin, Lysergsäure, Reserpin, Chlorophyll, Colchicin sowie zusammen mit Albert Eschenmoser in den Jahren 1960 bis 1972 Vitamin B12.
Ebenfalls 1965 entwickelte er zusammen mit seinem Mitarbeiter Roald Hoffmann die Woodward-Hoffmann-Regeln, die die Stereochemie der Produkte bestimmter organischer Reaktionen erklären. Für diese Arbeiten bekam Hoffmann 1981 den Chemie-Nobelpreis. Woodward war einer der bedeutendsten Chemiker des 20. Jahrhunderts. Zahlreiche akademische Schüler von Robert B. Woodward erlangten einflussreiche akademische Positionen in der ganzen Welt. Darüber hinaus wurde er zu einem Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina - Nationale Akademie der Wissenschaften, gewählt.
Literatur
- J. A. Berson: Chemical Creativity – Ideas from the Work of Woodward, Hückel, Meerwein, and Others. Wiley-VCH, Weinheim 1999, ISBN 978-3-527-29754-2.
- Desmond M.S. Wheeler: R.B. Woodward und die moderne organische Chemie, Chemie in unserer Zeit, 18. Jahrg 1984, Nr. 4, S. 109-119, ISSN 0009-2851.
- George B. Kauffman: Robert B. Woodward: Organic Synthesizer par excellence – On the 25th Anniversary of His Death, Chem. Educator 2004, 9, 1−5.
Weblinks
Commons: Robert Burns Woodward – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über Robert B. Woodward im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1965 an Robert B. Woodward (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Winfried R. Pötsch, Annelore Fischer und Wolfgang Müller unter Mitarbeit von Heinz Cassenbaum: Lexikon bedeutender Chemiker, VEB Bibliographisches Institut Leipzig, 1988, S. 462, ISBN 3-323-00185-0.
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