- Roland von Hößlin
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Roland Richard von Hößlin (* 21. Februar 1915 in München; † 13. Oktober 1944 in Berlin-Plötzensee) war ein deutscher Offizier und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.
Leben
Hößlin wurde als Sohn einer alten Kavallerieoffizierfamilie geboren. Mit 17 Jahren trat er 1933 in die Reichswehr ein und wurde Fahnenjunker im 17. (Bayerisches) Reiter-Regiment in Bamberg. Am 1. April 1936 erfolgte die Beförderung zum Leutnant. 1939 während des Zweiten Weltkriegs nahm er als Oberleutnant und Adjutant in der Aufklärungsabteilung 10 am Polenfeldzug teil. Später wurde er Ausbilder an der Panzertruppenschule in Krampnitz bei Potsdam. Von März bis Juli 1941 diente er als Ordonnanzoffizier beim Stab des Deutschen Afrikakorps in Libyen unter dem späteren Generalfeldmarschall Erwin Rommel. Im August 1941 erfolgte die Ernennung zum Kompaniechef der 3./Aufklärungsabteilung 33, im Februar 1942 die Beförderung zum Hauptmann. Am 12. Juli 1942 wurde Hößlin als Führer der Aufklärungsabteilung 33 schwer verwundet und erhielt das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.
Im Februar 1944 wurde Hößlin Kommandeur der Offiziersbewerber-Schule (Panzer-Aufklärungs-Ausbildungs-Abteilung für Offiziers-Bewerber) in Insterburg (Ostpreußen). Im April 1944 wurde er durch seinen früheren Regimentskameraden Claus Graf Schenk von Stauffenberg in die Umsturzpläne der Verschwörer gegen Adolf Hitler eingeweiht. Er sollte im Falle eines erfolgreichen Umsturzes mit seiner Einheit in Ostpreußen (Wehrkreis I) wichtige Gebäude besetzen und Maßnahmen gegen das NS-Regime leiten.
Am 1. August 1944 erfolgte die Verlegung nach Meiningen (Thüringen) unter Beförderung zum Major. Am 23. August 1944 wurde Hößlin durch die Gestapo in Meiningen verhaftet und nach Berlin gebracht, wo er mit anderen Verschwörern aus der Wehrmacht unehrenhaft entlassen wurde.
Am 13. Oktober 1944 wurde er durch den Volksgerichtshof unter dem Präsidenten Roland Freisler zum Tode verurteilt und am Nachmittag des gleichen Tages in Plötzensee erhängt.
Im Dom von Bamberg erinnert eine Gedenktafel an die fünf „Bamberger Reiter“, die im Kampf gegen das NS-Regime ihr Leben gelassen haben, unter ihnen auch Roland von Hößlin.
Literatur
- August von Kageneck: Zwischen Eid und Gewissen: Roland von Hößlin, ein deutscher Offizier. Ullstein Verlag, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-550-07805-6.
Weblinks
- Gedenkstätte Deutscher Widerstand: Biographien – Roland-Heinrich von Hößlin (Biographie und Foto, aufgerufen am 17. Dezember 2009)
- Literatur über Roland von Hößlin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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