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Roztoki
Hilfe zu WappenBasisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Niederschlesien Landkreis: Kłodzko Gmina: Międzylesie Geographische Lage: 50° 12′ N, 16° 40′ O50.19166666666716.670277777778Koordinaten: 50° 11′ 30″ N, 16° 40′ 13″ O Höhe: 410 m n.p.m Einwohner: 360
Postleitzahl: 57-530 Telefonvorwahl: (+48) 74 Kfz-Kennzeichen: DKL Wirtschaft und Verkehr Straße: DK33 Międzylesie-Kłodzko Nächster int. Flughafen: Breslau Roztoki (deutsch Schönfeld) ist ein Dorf im Süden des Powiat Kłodzki in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Es gehört zur Gemeinde Międzylesie (Mittelwalde), von der es fünf Kilometer nördlich entfernt ist.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Roztoki liegt zwischen dem Glatzer Schneegebirge und dem Habelschwerdter Gebirge im Tal der Glatzer Neiße. Durch den Ort führt die Landesstraße 33 von Glatz, die südlich von Boboszów nach Tschechien führt. Nachbarorte sind Domaszków im Norden, Nowa Wieś und Gajnik im Osten, Michałowice und Goworów im Südosten, Nagodzice im Süden, Różanka im Südwesten, die Burg Schnallenstein sowie Gniewoszów im Westen und Długopole Górne im Nordwesten, wo auch der 739 m hohe Jedlnik (Dreitannenberg) liegt.
Geschichte
Schönfeld wurde erstmals 1358 als Schoninvelt erwähnt. Weitere Schreibweisen waren Schonwald (1360), Schonfeld (1361)[1] sowie Schönwaldt. Es ist für 1360 als Pfarrort nachgewiesen und gehörte bis 1610 den jeweiligen Besitzern der Herrschaft Mittelwalde. Bei einem Hochwasser 1598 ertranken sechs Einwohner von Schönfeld. Im Dreißigjährigen Krieg richteten die Schweden große Schäden an. Die bereits 1360 erwähnte Kirche wurde Ende des 16. Jahrhunderts durch die Herren von Tschirnhaus neu errichtet. An ihrer Stelle wurde mit Genehmigung des Prager Konsistoriums 1720–1726 ein größeres Gotteshaus erbaut und im Stil des Barock ausgestattet.
Nach den Schlesischen Kriegen kam Schönfeld zusammen mit der Grafschaft Glatz 1763 mit dem Hubertusburger Frieden an Preußen. Für Anfang des 19. Jahrhunderts sind nachgewiesen: eine Pfarrkirche, ein Pfarrhaus, eine Schule, ein herrschaftliches Vorwerk, eine Erbschölzerei, eine Ziegelei, ein Kretscham, eine Wassermühle, 22 Bauern sowie 92 Gärtner und Häusler. Unter den Einwohnern waren je ein Schmied, Bäcker, Schneider und Schuster.
Nach der Neugliederung Preußens gehörte Schönfeld ab 1815 zur Provinz Schlesien und war zunächst dem Landkreis Glatz eingegliedert. Zum 24. Januar 1818 erfolgte die Umgliederung in den Landkreis Habelschwerdt, zu dem es bis 1945 gehörte. 1939 wurden 629 Einwohner gezählt.
Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Schönfeld 1945 wie fast ganz Schlesien an Polen und wurde in Roztoki umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. Die neuen Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen, das an die Sowjetunion gefallen war. 1975–1998 gehörte Roztoki zur Woiwodschaft Wałbrzych.
Herrschaft Schönfeld
Schönfeld gehörte zunächst zur Herrschaft Mittelwalde. Nachdem Friedrich, Hans und David Heinrich, Enkel des Friedrich von Tschirnhaus, die in den Freiherrenstand erhoben wurden, 1610 ihr Erbe teilten, erhielt der älteste Bruder Friedrich die Dorfschaften Schönfeld, Hain, Neundorf, Lauterbach, Gläsendorf, Thanndorf und Neißbach, die fortan die „Herrschaft Schönfeld“ bildeten. Schon vorher wurden die Besitzungen vom Lehen ins Erbe versetzt.
Friedrich war kaiserlicher Truchsess und heiratete 1610 Elisabeth von Dohna, Witwe des Ferdinand Hofmann von Grünthal, durch welche er auch an böhmische Besitzungen gelangte. Nach ihrem Tod am 3. August 1611 heiratete er Juliana von Damnitz. Im Gegensatz zu seinen Brüdern war Friedrich ein bekennender Katholik. Nach dessen Tod 1614 übernahm die verschuldete Herrschaft Schönwald seine Witwe Juliana, die zwei Jahre später den erzherzöglichen Kämmerer Johann Arbogast von Annenberg heiratete. Wegen der Wirren, die durch den böhmischen Ständeaufstand ausgelöst wurden, gelangte Johann Arbogast erst 1623 in den dauerhaften Besitz der Herrschaft Schönfeld. Nach dessen Tod 1645 erbte die Besitzungen sein Sohn Karl Heinrich, der die Herrschaft Schönfeld 1648 dem Reichsgrafen Michael Ferdinand von Althann verkaufte, dem bereits die Herrschaften Mittelwalde und Wölfelsdorf gehörten.
Nachfolgend errichtete er mit kaiserlicher Genehmigung aus den Herrschaften Schönfeld, Mittelwalde und Wölfelsdorf ein Majorat, das 1658 sein gleichnamiger Sohn Michael Wenzel (Franz) erbte. Nach dessen frühem Tod ging das Majorat an einen Halbbruder seines Vaters, den kaiserlichen Rat und Kämmerer Michael Wenzel von Althann († 1686), den späteren Landeshauptmann der Grafschaft Glatz. Erbe wurde dessen gleichnamiger Sohn, der 1738 im Alter von 70 Jahren starb. Die Majoratsherrschaften Mittelwalde, Schönfeld, Wölfelsdorf, Grulich u. a. fielen an seinen Sohn Michael Emmanuel von Althann. Dieser starb 1749, und die Majoratsherrschaften fielen an seinen einzigen, noch nicht volljährigen Sohn Michael Otto. Dieser gründete auf dem Gebiet seiner Herrschaft Schönfeld die Dörfer Michaelsthal und Neuneißbach. Da er nur eine Tochter hinterließ, fielen seine Majoratsherrschaften 1797 an den ältesten Agnaten, den kaiserlichen Kammerherrn Michael Karl von Althann, einen Enkel des Michael Ferdinand von Althann. Michael Karl von Althann starb kinderlos und vererbte die Majoratsherrschaften seinem Bruder Michael Wenzel von Althann. Nachdem auch dieser 1810 ohne Nachkommen verstarb, fielen sämtliche Majoratsherrschaften an Michael Johann aus der spanischen Linie der Althann, von dem sie 1815 sein Bruder Michael Franz erbte.
Sehenswürdigkeiten
- Die St.-Martins-Pfarrkirche (Kośćiół Św. Marcina) wurde an der Stelle eines Vorgängerbaus 1720–1726 – vermutlich nach Plänen des Althann'schen Architekten Jakob Carove – neu errichtet. Der durch einen Brand von 1900 zerstörte Hauptaltar von Michael Klahr d. Ä. wurde von August Klein aus Bad Landeck neu geschaffen. Erhalten sind von Michael Klar d. Ä. die Seitenaltäre St. Anna, St. Johannes Nepomuk und Maria Immaculata sowie die Kanzel. Sie ist an der Balustrade mit Figuren der Kirchenväter und an der Brüstung mit den Vier Evangelisten verziert. Den Schalldeckel schmücken Gottvater und Moses. Ebenfalls von Klahr stammen die Figuren der Heiligen Johannes von Nepomuk sowie Martin an den Außenmauern. Die Außenfigur der hl. Barbara stammt aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Der Orgelprospekt ist von 1900. Die Kirche ist von einer Mauer mit einem spätbarocken Tor und einem Beinhaus umgeben.
- Das Pfarrhaus von 1794/95 wurde 1836 neu aufgebaut.
- Das ehemalige Richtergut wurde 1568 errichtet und um 1600 umgebaut. Es diente als Herrensitz der Herren von Tschirnhaus und wurde im Dreißigjährigen Krieg 1643 von den Schweden zerstört. Das Renaissance-Portal mit floralem Dekor enthält eine Kartusche mit der Jahreszahl 1569 und in einem Medaillon acht Familienwappen sowie das Portrait eines Mannes.
Verweise
Literatur
- Joseph Kögler: Die Chroniken der Grafschaft Glatz. Neu bearbeitet von Dieter Pohl. Bd. 4, ISBN 3-927830-18-6, S. 213–232
- Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen Schlesien, München·Berlin 2005, ISBN 3-422-03109-X, S. 807
- Verlag Aktion Ost-West e.V.: Das Glatzer Land. ISBN 3-928508-03-2, S. 101
Weblinks
- Historische und aktuelle Ansichten
- Historische und aktuelle Ansichten sowie geographische Lage
- Ansicht Kirche
Fußnoten
- ↑ Marek Šebela, Jiři Fišer: České Názvy hraničních Vrchů, Sídel a vodních toků v Kladsku. In: Kladský Sborník 5, 2003, S. 388
Kategorie:- Ort der Woiwodschaft Niederschlesien
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