Rumsko

Rumsko
Rumsko
Rumsko führt kein Wappen
Rumsko (Polen)
Rumsko
Rumsko
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Pommern
Landkreis: Słupsk
Gmina: Główczyce
Geographische Lage: 54° 36′ N, 17° 19′ O54.617.316666666667Koordinaten: 54° 36′ 0″ N, 17° 19′ 0″ O
Einwohner:

300

Postleitzahl: 76-220
Telefonvorwahl: (+48) 59
Kfz-Kennzeichen: GSL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Woiwodschaftsstraße 213 SłupskPuck
Schienenweg: (kein Bahnanschluss)
Nächster int. Flughafen: Danzig

Rumsko (deutsch Rumbske) ist ein Dorf in der Woiwodschaft Pommern in Polen. Es gehört zur Landgemeinde Główczyce (Glowitz) im Powiat Słupski.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Im Nordosten des Powiat Słupski (Stolp) liegt Rumsko leicht erhöht nahe der Woiwodschaftsstraße 213 (Glowitzer Chaussee), die Słupsk mit Puck (Putzig) verbindet. Zur Ostseeküste bei Łeba (Leba) sind es etwas mehr als 30 Kilometer, und gleich entfernt liegt die Kreisstadt Słupsk. Die einstige Bahnlinie (Kreisbahn) Słupsk–Dargoleza (Dargeröse) der Stolper Bahnen mit dem Haltepunkt „Rumbske-Bahnhof“ besteht nicht mehr.

Name

Der Ortsname kommt in verschiedenen Formen vor: Ramsko, Rumpske (1430), Rumptzke (1469) und Rumbptze (1484), bis 1945 Rumbske, seither Rumsko.

Geschichte

Eine alte Wehranlage, einst „Schwedenschanze“ genannt, stammt aus vor- oder frühgeschichtlicher Zeit. Sie befand sich in einer Bachschleife und war durch einen Wall von fünf Metern Höhe gesichert.

Zusammen mit Rowen (heute polnisch: Równo) und Zedlin (Siodłonie) war Rumbske ein altes stojentinisches Lehen. 1469 wurden die Brüder Klaus und Lorenz Stojentin mit Rumbske belehnt. Die Familie breitete sich weit aus, was zahlreiche Erbstreitigkeiten zur Folge hatte. So kam es auch, dass das Gut zwischen 1583 und 1688 in Konkurs war.

Danach kam Rumbske in den Besitz derer von Podewils, ab 1731 an die Familie von Bieberstein und 1773 an die Familie von Kleist.

Ab 1803 war Rumbske das Stammgut derer von Krockow-Ossecken. Die beiden Brüder Ernst August und Ernst Wilhelm von Krockow erwarben die Rumbsker Güter im Kreis Stolp und verkauften dafür die Liegenschaften von Ossecken (Osieki Lęborskie) im Landkreis Lauenburg i. Pom. Im Jahre 1823 gehörten die Güter Rumbske, Rowen und Zedlin dem Otto von Krockow, der 1847 bis 1848 in Rumbske das Herrenhaus bauen ließ.

Weitere Besitzer waren Wilhelm von Krockow und der in den Grafenstand erhobene Otto Christoph mit Namen und Wappen von der Wickerau. Otto Christoph verstarb 1928. Zwei seiner Söhne fielen im Krieg 1939 und 1941. So blieb als einziger männlicher Nachkomme Christian von der Wickerau Graf von Krockow.

Im Jahre 1938 war das Rittergut Rumbske 580 Hektar groß, daneben gab es 10 landwirtschaftliche Betriebe von bis zu 20 Hektar und einen Hof bis zu 100 Hektar.

Bis 1945 gehörte Rumbske zum Landkreis Stolp im Regierungsbezirk Köslin. Die Gemeindefläche umfasste 769 Hektar. Rumbske war Amts- und Standesamtsbezirk, gehörte zur Gendarmerie Glowitz und zum Amtsgerichtsbereich Stolp. 1939 lebten hier 269 Einwohner in 68 Haushaltungen. Letzter deutsche Bürgermeister war August Kuschel.

Am 9. März 1945 wurde Rumbske von der Roten Armee besetzt, am 14. März zündete ein sowjetisches Kommando auf Befehl eines Offiziers das Schloss an. Ende März mussten die Bewohner den Ort verlassen. Rumbske kam als Folge des Zweiten Weltkriegs zu Polen.

Heute gehört Rumsko zur Woiwodschaft Pommern, nachdem es zwischen 1975 und 1998 der Woiwodschaft Słupsk eingegliedert war. Der Ort ist jetzt ein Teil der Landgemeinde Główczyce.

Kirche

Rumbske gehörte bis 1945 zumr Kirchengemeinde Glowitz, die zusammen mit der Filialgemeinde Giesebitz das Kirchspiel Glowitz bildete. Somit gehörte der Ort zum Kirchenkreis Stolp-Altstadt der Kirchenprovinz Pommern der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union. Graf von Krockow war mit drei Stimmen (für die Güter Rumbske, Rowen und Zedlin) bei insgesamt 12 Stimmen am Kirchenpatronat beteiligt. Letzter deutscher Pfarrer war Johannes Bartelt.

Für das heutige Rumsko ist Główczyce der Kirchort geblieben. Die zuständige Kirchengemeinde allerdings ist Słupsk, das zur Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen (lutherischen) Kirche in Polen gehört.

Schule

Rumbske war bis 1945 Schulort auch für Rowen. Im Jahre 1932 war die Schule dreistufig. Es unterrichteten zwei Lehrer in drei Klassen 79 Schulkinder. Die Namen der letzten deutschen Lehrer sind Kosbab, Plath und Nimz.

Söhne und Töchter des Ortes

  • Max Stojentin (*1881 in Rumbske), Komponist und Musikpädagoge, der 1929 den Beethovenpreis erhielt
  • Christian Graf von Krockow (*26. Mai 1927 in Rumbske, †13. Februar 2002 in Hamburg), Politikwissenschaftler, Historiker und Publizist

Literatur

  • Hans Glaeser-Swantow: Das Evangelische Pommern, 2. Teil: Behörden, Kirchen, Pfarrstellen, Geistliche, Anstalten und Vereine. Stettin 1940.
  • Christian Graf von Krockow: Die Reise nach Pommern. 1985.
  • Karl Heinz Pagel: Der Landkreis Stolp in Pommern. Zeugnisse seiner deutschen Vergangenheit. Lübeck 1989.

Weblinks

 Commons: Rumsko – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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