Röhe

Röhe
Röhe
Koordinaten: 50° 50′ N, 6° 14′ O50.82756.2388888888889Koordinaten: 50° 49′ 39″ N, 6° 14′ 20″ O
Postleitzahl: 52249
Vorwahl: 02403
Katholische Pfarrkirche
Rinkensplatz
Ehemaliges Nickel-Stift
Ehemaliger Haltepunkt
Hotel Schwan mit Einmündung in den Faulen Hering
Fauler Hering und Parkklinik
Der Erbhof

Röhe ist ein westlicher Stadtteil von Eschweiler in der nordrhein-westfälischen Städteregion Aachen. Röhe liegt fast vollständig in einer Hanglage am Rande des Eschweiler Indetals, entlang einer napoleonischen Chaussee, die heute die B 264 bildet. Darüber hinaus teilt die Autobahn A4 Röhe in Nord- und Südröhe.

Die sehr abschüssige Röher Straße, welche von der Bundesstraße am Orientierungspunkt Hotel Schwan Richtung Aue abknickt, wird im Volksmund Fauler Hering genannt, was sich wahrscheinlich auf die damaligen Sümpfe im Tal der Inde bezieht.

In Röhe gab es ein Franziskaner-Eremiten-Kloster und das Helene-Nickel-Stift.

Inhaltsverzeichnis

Verkehr

ÖPNV

Die sechs Röher Bushaltestellen Aachener Straße, Am Römerberg, Kirche Röhe, Röhe Villa, Schwan und Wasserwerk werden von den AVV-Buslinien EW4, 28 und 52 bedient und verbinden Röhe unmittelbar mit dem Eschweiler Bushof, den Stadtteilen Aue, Hehlrath, Kinzweiler und St. Jöris sowie mit Aachen und Alsdorf.

Fernstraßen

Die nächsten Autobahnanschlüsse sind Eschweiler-West an der A 4 und – etwas entfernter – Broichweiden an der A 44. Röhe liegt entlang der B 264.

Eisenbahn

Die nächsten Anschlüsse an den Schienenverkehr sind der euregiobahn-Haltepunkt Eschweiler West an der Talbahnlinie und Eschweiler Hbf an der Schnellfahrstrecke Köln–Aachen.

Vom 18. Mai 1952 bis zum 30. Mai 1981 bestand ein Haltepunkt Röhe an der Talbahnlinie.

Geschichte

Röhe gilt als wahrscheinlich ältester Rodungsort im Raum Eschweiler vor dem 10. Jahrhundert. Der ursprüngliche Name Riuti mit t lebt in der Mundart im besitzanzeigenden Adjektiv rüet (röher) weiter (gängig: Rüete Jonge: Röher Junge i. S. v. waschechter Röher). Röhe wurde 1346 erstmals urkundlich erwähnt. Genau wie die beiden Eschweiler Stadtteile Bergrath und Röthgen gehört Röhe spätestens seit dem 16. Jahrhundert zum Amt Eschweiler.

1879 wird in Röhe der Komponist und Musikdirektor Wilhelm Rinkens geboren.

Im Frühjahr des Jahres 1998 wurde in Röhe ein 12 ha großer römischer Gutshof gefunden. Jungsteinzeitfunde sind ebenso bekannt.

St. Antonius

Die katholische Kirche St. Antonius an der Bundesstraße 264 ist ein Erkennungszeichen von Röhe. Röhe gehörte bis 1845 zur Pfarre St. Peter und Paul in Stadtmitte. Der Bau der 1706 der Heiligen Lucia geweihten Kapelle durch Franziskaner-Eremiten war der erste Schritt auf dem langen Weg zur Selbständigkeit. Zwar erhob der französische Bischof von Aachen, Marc Antoine Berdolet, 1806 die Kapelle zur Filialkirche von Eschweiler und ernannte Pater F. J. Geller, einen Franziskaner der 1802 aufgehobenen Röher Ordensniederlassung, zum ersten Pfarrer von Röhe, doch bereits zwei Jahre später wurde dies wieder rückgängig gemacht, da die völlig verarmte Gemeinde den geforderten Kirchenneubau nicht zustande brachte. 1843 erbaute der bekannte Aachener Kirchenbaumeister Johann Peter Cremer die heutige Kirche St. Antonius. Die bewusst schlicht und einfach gehaltene klassizistische Hallenkirche war aus heimischen Bruchsteinen gemauert. Sie wurde am 26. August 1845 konsekriert, gleichzeitig erfolgte die endgültige Erhebung zur Pfarrkirche. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gotteshaus erheblich beschädigt und konnte erst 1948 – notdürftig wiederhergestellt – dem Gottesdienst übergeben werden. Unmittelbar nach einer umfassenden Renovierung wurde die Kirche am 15. Mai 1977 durch einen Brand bis auf die Grundmauern zerstört. Beim Wiederaufbau erhielt der Innenraum ein völlig anderes Gesicht. Er ist vor allem geprägt durch die Wirkung des unverputzt gebliebenen Bruchsteinmauerwerks. Inneneinrichtung, Fenstern und Eingangsportal sind insgesamt streng und modern gehalten. Zu St. Antonius gehört die St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft 1856. Seit dem 1. Januar 2010 ist St. Antonius erneut Filialkirche der Pfarre St. Peter und Paul.

Mundart

Mundartname von Röhe: Rüü. Da rüü im Dialekt nicht nur Röhe, sondern auch roh bedeutet, nennt der Röher Karnevalsverein sich De Onjekauchde (hochdeutsch: Die Ungekochten).

Vereinsleben

  • Karnevalsverein De Onjekauchde
  • Maiclub Eschweiler – Röhe
  • TFB Röhe
  • Trommler- und Pfeiferkorps Eschweiler – Röhe 1922 e. V.
  • Pfadfinderstamm Deutschritter Eschweiler-Röhe
  • MGV St. Gregorius 1861 Eschweiler-Röhe

Parkklinik Röhe

Parkklinik

Die Parkklinik Röhe ist eine Klinik und Tagesklinik für Psychotherapeutische Medizin. Sie verfügt über 19 stationäre und 14 tagesklinische Behandlungsplätze. Ambulant werden tiefenpsychologisch fundierte Einzel- und Gruppentherapien, systemisch-integrative Familienaufstellungen, Verhaltenstherapie, Kreativtherapien sowie systemische Paar- und Familientherapien durchgeführt. Angeschlossen ist die Akademie für Psychosomatik in der Arbeitswelt[1]. Medizinischer Leiter ist Dr. Wolfgang Hagemann. Trägerin ist die Röher Parkklinik GmbH. Die Parkklinik wurde 1996 gegründet. Seit Januar 2007 gehört die Röher Villa zur Röher Parkklinik. Der Park der Klinik beläuft sich somit auf mehr als 9000 Quadratmeter.

Weitere Organisationen

  • Röhe ist Stützpunkt des Löschzuges (LZ) 22 der Eschweiler Freiwilligen Feuerwehr. Der Zug besteht aus zur Zeit 18 aktiven Mitgliedern und einem Löschgruppenfahrzeug, Typ LF 10/6.

Röher Messe

Im Jahr 2007 widmete Franz Surges seinem langjährigen Schaffensort Röhe eine Komposition und benannte sie die Röher Messe.

Einzelnachweise

  1. Akademie für Psychosomatik in der Arbeitswelt auf: roeher-parkklinik.de vom 11. Februar 2011

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