- Schlacht bei Bapaume
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Schlacht von Bapaume Teil von: Deutsch-Französischer Krieg
Louis Faidherbe während der Schlacht bei BapaumeDatum 3. Januar 1871 Ort Bapaume Ausgang taktisches Unentschieden, strategischer deutscher Sieg Konfliktparteien Preußen und Verbündete Frankreich Befehlshaber General Manteuffel General Faidherbe Truppenstärke ca. 15.000 Mann ca. 40.000 Mann Verluste 750 Mann, darunter 52 Offiziere 1569 Mann, darunter 53 Offiziere Schlachten und Belagerungen des
Deutsch-Französischen Krieges (1870–1871)Weißenburg – Spichern – Wörth – Colombey – Straßburg – Toul – Mars-la-Tour – Gravelotte – Metz – Beaumont – Noisseville – Sedan – Sceaux – Chevilly – Bellevue – Artenay – Châtillon – Châteaudun – Le Bourget – Coulmiers – Amiens – Beaune-la-Rolande – Villepion – Loigny und Poupry – Orléans – Villiers – Beaugency – Hallue – Bapaume – Villersexel – Le Mans – Lisaine – Saint-Quentin – Buzenval – Paris – Belfort
Die Schlacht von Bapaume fand am 3. Januar 1871 zwischen deutschen und französischen Truppen im Rahmen des Deutsch-Französischen Krieges im Norden Frankreichs statt.
Nach der Einnahme von Amiens und Rouen begannen die deutschen Truppen mit der Belagerung der Festung Peronne, da diese Festung die deutschen Nachschublinien im Norden Frankreichs bedrohte. Die Festung war der letzte französische Stützpunkt an der Somme. Mit einem Vorstoß wollte General Faidherbe, der Befehlshaber der französischen Nordarmee, Peronne entsetzen und die deutschen Truppen zurückdrängen.
Nachteilig für die deutsche Seite war, dass man sowohl für Amiens als auch Rouen Truppen abstellen musste und auch die 16. Division für die Belagerung von Peronne benötigte. Außerdem gab es kaum Informationen über die französischen Truppenbewegungen.
Bei ihrem Vormarsch stießen die französischen Truppen am 2. Januar 1871 bei Sapignies (nördlich von Bapaume) auf die 15. Division. Diese war zusammen mit einer weiteren Brigade nach der Schlacht an der Hallue den zurückweichenden Franzosen gefolgt und war bis Bapaume vorgedrungen. Das Geschehen war geprägt vom zögerlichen Vorgehen des 23. französischen Korps. So blieb es bei einem Abtasten.
Am 3. Januar setzten die Franzosen ihrem Vormarsch fort. Der Ort Bapaume sollte durch ein Zangenmanöver erobert werden. Das 23. Korps bildete den linken Flügel, während das 22. Korps auf dem rechten Flügel zum Einsatz kommen sollte.
Der Angriff begann mit dem Vormarsch der Division Bessol auf Biefvillers. Die dort stehende 5. Kompanie zog sich aufgrund der feindlichen Übermacht nach Avesnes zurück. Weil damit die bei Favreuil stehenden Einheiten im Rücken bedroht wurden erhielt das Regiment 33 den Befehl, Biefvillers zurückzuerobern. Es gelang zwar, den Ort größtenteils wieder in Besitz zu nehmen. Nach dem Eintreffen weiterer französischer Truppen musste man sich aber wieder zurückziehen.
Die Division Derroja hatte inzwischen die 6. Kompanie aus Grevillers vertrieben und war bis an die Straße von Bapaume nach Albert vorgerückt.
Aufgrund der ungünstiger werdenden Lage und des starken französischen Artilleriefeuers zogen sich die deutschen Truppen zurück, um auf das Eintreffen von Verstärkungen zu warten. Ein Bataillon des Regiments 68 verblieb in St. Aubin und die 29. Brigade in Bapaume. Die übrigen Einheiten wurden südlich von Bapaume gesammelt.
Während es den Franzosen gelang, Avesnes und eine Vorstadt von Bapaume zu erobern, schlug der Angriff auf St. Aubin fehl. Auch mehrere Angriffe auf Bapaume selbst konnten abgewehrt werden. Daher begann die Division Derroja, Bapaume weiter zu umfassen. Im zweiten Anlauf gelang es, Tilloy zu erobern, während die inzwischen eingetroffene deutsche Verstärkung Ligny halten konnte.
Auch auf dem rechten deutschen Flügel traf Verstärkung ein. Ein Bataillon des Regiments 40 konnte Favreuil zurückerobern, musste sich aber wegen der isolierten Lage wieder zurückziehen. Ein anderes Bataillon des Regiments 40 konnte St. Aubin zurückerobern, welches zuvor geräumt werden musste.
Nun begannen die Deutschen, auch ihre linke Flanke zu stabilisieren. Einheiten des Regiments 69 begannen mit dem Angriff auf Tilloy. Später kamen noch zwei Kompagnien des Regiments 68 hinzu. Die Franzosen räumten den Ort jedoch kampflos und auch Avesnes und die Vorstadt. Mit dem Einbruch der Dunkelheit endeten die Kampfhandlungen.
Aufgrund der Erschöpfung der eigenen Truppen und der nahezu verbrauchten Munition bereitete General Göben für den 4. Januar einen Rückzug hinter die Somme vor. Dieser wurde jedoch überflüssig, als in der Nacht ein Rückzug der französischen Truppen gemeldet wurde. General Faidherbe gab damit alle erreichten Geländegewinne wieder auf. Vermutlich war die Nordarmee nie näher an einem Sieg als bei Bapaume. Die Belagerung von Peronne konnte fortgesetzt werden und endete am 9. Januar mit der Kapitulation der Festung. Strategisch gesehen war die Schlacht von Bapaume damit ein Erfolg für die deutschen Truppen.
Historische Quellen
- Bapaume. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 2, Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1892, S. 347.
- Friedrich Engels: Über den Krieg, Transkription eines Textes aus der The Pall Mall Gazette Nr. 1842 vom 7. Januar 1871
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